Sandheider Lichterwald kurz vor der Tradition

von Ria Garcia

Foto: Renate Späth

Alles, was dreimal stattgefunden hat, ist Tradition, sagt man im Rheinland. Nach der Premiere im vergangenen Jahr war auch der zweite Lichterwald, trotz widrigem Wetter ein voller Erfolg.

„Wir haben uns sehr gefreut, dass sich so viele zur Teilnahme gemeldet haben“, sagte uns Julia Zinn, Projektkoordinatorin der ‚Sozialen Stadt Sandheide‘. Am Ende waren es nicht nur mehr Mitwirkende, es kamen auch viel mehr kleine und große Besucher. Dabei hätte der Lichterwald in diesem Jahr fast nicht stattgefunden. Dauerregen ließ keine guten Bedingungen erwarten. Ab kurz vor dem Termin besserte sich das Wetter ein wenig, sodass man sich entschloss den Lichterwald durchzuführen und der hatte dann auch jede Menge zauberhaftes Licht und Erlebnisse zu bieten. Dass am gleichen Tag auch noch ein Martinszug stattfand, sorgte im Anschluss für regen Zulauf. Neben dem stand des Quartiersmanagement lag der schon bekannte Plan der Sandheide aus, nur dass die wichtigen Punkte mit ‚leuchtenden Flaschen‘ markiert waren.

Nicht nur bei Quartiersmanagement war man begeistert. Obwohl es pünktlich zu Beginn um 17 Uhr wieder zu regnen begann. „Wir haben unfassbare 150 Tattoos geklebt. Jedes Kind hat nur eins bekommen. Und das in nur zwei Stunden“, berichtete Sonja Thomson aus der ‚Lounge‘ des Nachrichtenclubs. Eigentlich lud die zum gemütlichen Verweilen und zum Austausch ein, aber in besagten zwei Stunden kam ‚ob der anstehenden Kinder‘ niemand bis hinten durch. Das Naturschutzzentrum verwandelte derweil die Sandheide in einen ‚magischen Ort‘. Passend zur Jahreszeit gab es die Geschichte von der Igelmutter mit den drei Igelchen, die ein Zuhause für den Winter suchten. Dabei war es ein ‚Mitmach-Theater‘, denn die Kinder durften mitgestalten, die Geräuschkulisse bilden und sogar Figuren hinter die Leinwand führen. “Außerdem hat Rana mit den Kindern gemalt und aus Strohhalmen Sterne gebastelt, während in einer Feuerschale ein gemütliches Feuer brannte”, erzählte Renate Späth.

Vom Schlaraffenland, in dem die Schokolade aus Brunnen floss, in den Zauberwald

Foto: RG

Zum Aufwärmen gab es am Sandheider Markt Kinderpunsch von der evangelischen Gemeinde und zur Stärkung am Stand des Vereins Sandheider Markt4you Currywurst mit ‚Spezialsoße‘. Und während dort am Stand von ‚Das blaue Schaf‘ Schokolade wie im Märchen aus dem Brunnen floss, verwandelte sich der Weg entlang des Mahnerter Bachs in einen Zauberwald, auf dem wie eine gute Fee Kübra Akyazi vom Quartiersmanagement mit einem Leuchtschirm ihres Weges ging, der an den Sternenhimmel erinnerte.

Die zweite gute Fee trafen wir am Stand des IKZ mit einem bunt leuchtenden Umhang. Stärkung am Wegesrand gab es am Stand des Integrationsrats in Form von geschmorten Champignons, die schon von weitem herrlich durfteten. Gegen Regen und Dunkelheit hatte das Team von TIMOCOM etwas ‚im Gepäck‘. Wärmende Mützen und Leuchtstäbe gingen weg ‚wie warme Semmel‘. Selbst ein kleiner Vierbeiner trug einen der Leuchtstäbe am Halsband. Am Stand des SKFM waren die Arme irgendwann müde vom Glücksraddrehen, denn die Schlange der anstehenden Kinder wollte nicht enden.

Nicht enden wollte auch die Schlange beim Leuchttorwandschießen des integrativen Fußballprojekts FC Parea, die bis zum Ende um 20 Uhr anhielt. Thomas Laxa, der das Projekt vor vielen Jahren ins Leben rief, musste die Kids schließlich überreden nach Hause zu gehen. Kunst mit leuchtenden Hula Hoops vom TSV gab es nicht ganz bis zum Ende um 20 Uhr. „Irgendwann war alles so aufgeweicht, dass wir etwas früher einpacken mussten“, erzählte uns Gabriela Klosa später. Am Stand vom Freundeskreis gab bunte Leuchttatoos, die noch mehr Farbe in die Dunkelheit brachten. Die waren so gefragt, das Lyralin Helling schon vor Ende vermelden musste: „Wir haben keine Neonfarbe mehr.“ Beim Team von Du-Ich-Wir konnten die Kinder Armbänder aus leuchtenden Perlen basteln und beim Löschzug Millrath konnte man kleine Feuerwehrautos basteln.

Im nächsten Jahr wird der Sandheider Lichterwald dann hoffentlich ganz rheinländisch feste Tradition in der Sandheide sein.

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