Rhenania Hochdahl: 100 Jahre und so jung geblieben

Der Vorstand freut sich auf die Jubiläumsfeier. V.l.: Konstantin Baron, Dennis Urban, Charif Ben Lasfar, René Hahnen, Peter Mollenhauer und Ralf Stumpe. Foto: Timo Kremerius

Der SC Rhenania Hochdahl feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen. Das Alter ist am Traditionsverein spurlos vorübergegangen, denn er verjüngt sich über seine Mitglieder Jahr für Jahr.

Am 28. Juni 2025 ab 15 Uhr wird das Vereinsjubiläum bei Rhenania an der Grünstraße 17 groß gefeiert. Bürgermeister Christoph Schultz hält gegen 16 Uhr eine Begrüßungsrede und um 17 Uhr treten die Rhenanen gegen die Traditionsmannschaft von Fortuna Düsseldorf an. Eine Showeinlage gibt es in der Halbzeit von den DEG Ice Flash Cheerleadern. Nach einigen Ehrungen vom Fußballverband und Verein ist ab ca. 20 Uhr Party mit Live Musik von der Band Sancold angesagt. Tickets (5 Euro) für das große Fest werden im Vorverkauf angeboten. Die sind in der Gaststätte Posthorn in der Eisenstraße 2, bei Tabakwaren Richter in der Bahnstraße 31 und natürlich direkt bei Rhenanina Hochdahl in der Grünstraße 17 erhältlich.

„Wir haben ungefähr 600 Mitglieder, davon ca. 400 Jugendliche“, verriet Charif Ben Lasfar im Gespräch zu den anstehenden Feierlichkeiten, die am Samstag noch nicht enden, denn am Sonntag finden dann die Jugendturniere statt. Um 9.30 Uhr tritt die F-Jugend an. Folgende Mannschaften nehmen am Turnier teil: Sparta Bilk, DSC 99, DJK Tusa, Polizei SV, SV Hilden 05/06, DJK SF Gerresheim, Rhenania Hochdahl I, Rhenania Hochdahl II. Um 14 Uhr startet dann das Turnier der E-Jugend bei dem folgende Mannschaften antreten: Sparta Bilk, Ratingen 04/19, Bayer Uerdingen, Alemannia Aachen, DSC 99, Kaarst, Rhenania Hochdahl I, Rhenania Hochdahl II, TSV Meerbusch.

Auszüge aus 100 Jahren Vereinsgeschichte

Eigentlich ist die Vereinsgeschichte sogar noch ein wenig älter als 100 Jahre, denn schon 1919 wurde der Sportclub 1919 Hochdahl gegründet. 1921 wurde der allerdings mit dem Anschluss an den BV Erkrath schon wieder aufgelöst. Dann fanden sich im Jahr 1925 im Dachzimmer des Hauses Kemperdick 24 bei Alfred Betram mehrere sportbegeisterte Kemperdicker zusammen, um einen neuen Sportverein zu gründen, dem Hennes Maaßen (1. Vorsitzender des neu gegründeten Vereins) den Namen SC Rhenania Kemperdick gab. Die ersten sechs Spieler wurden sogleich mit Trikots ausgestatten und traten ihr erstes Spiel gegen den Arbeitersportverein Haan an. Sie verloren 0:6.

Was Eltern, die nur Jungen zur Welt bringen, oft scherzhaft hören (ihr wollt wohl eine ganze Fußballmannschaft), ist der Familie Münze 1930 gelungen. Elf Brüder bildeten gemeinsam eine eigene Fußballmannschaft. Zwar lagen zwischen dem ältesten und jüngsten Bruder ganze 22 Jahre Altersunterschied, gemeinsam kicken ging trotzdem und gemeinsam waren sie weit über die Grenzen von Hochdahl hinaus als ‚Münze-Elf‘ bekannt. Aufgrund des großen Altersunterschieds haben sie nie offiziell am Spielbetrieb des Vereins teilgenommen, sind aber dennoch ein Teil der Vereinsgeschichte und reisten sogar zu Freundschaftspielen nach Dänemark.

Aufstieg, Krieg und Neubeginn

Das 13 keine Unglückszahl ist, bewiesen die Rhenanen 13 Jahre nach Vereinsgründung. 1938 schaffte es die 1. Mannschaft mit einem 2:1 Sieg gegen die Sportfreunde Mettmann Gruppenmeister zu werden und stieg in die 1. Kreisklasse auf.

Die Siegermannschaft von 1938 (v.l.n.r.): A. Betram (Spielausschuß),
W. Hulka, F. Höschler, P. Hönekamp, W. Höschler, A. Fürst, H. Bender,
E. Pölkemann, J. Katzbach, E. Hamacher, E. Fett, H. Massen, R. Dress
(Vorsitzender), Sitzend: H. Katzbach, P. Funk, P. Schauf.
Foto: Rhenania Hochdahl

1939 unterbrach der zweite Weltkrieg des Spielbetrieb, der erst nach Kriegsende 1945 wieder aufgenommen werden konnte. 43 Mitglieder der Rhenanen waren nicht mehr zurückgekehrt. Hosen, Trikots oder Stutzen gab es nicht und so wurde aus manch alter Fahne neue Sportbekleidung hergestellt. Drei Jugendmannschaften nahmen an Meisterschaftsspielen teil, während die Senioren erst einmal nur ab und zu wieder spielten. Im September 1945 wurde Rhenania dann wieder Mitglied im Ortsverband der Düsseldorfer Sportvereine und spielte auch gegen britische Militär-Mannschaften aus der Hubbelrather und Hildener Kaserne. Der reguläre Mannschaftsspielbetrieb startete erst im Jahr 1946 wieder. Rhenania spielt in der Gruppe mit Tura Holthausen, Wersten 04, Sporting Eller, Hilden 05/06, Urdenbach, SSV Erkrath, SV Lohausen, Ratingen 04, Benrath 10, BV Hassels sowie dem Sportverein 04 und erreichte in der Saison einen beachtlichen Mittelplatz.

Mit den aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Spielern und Spieler aus der eigenen Jugend gelangt es in der Saison 1947/48 den 3. Tabellenplatz zu belegen und mit der Hoffnung auf den Aufstieg in die Saison 1948/49 zu starten. Zwar spielten sie sich in der Saison 1949/50 weit nach vorn, den Meistertitel schnappte ihnen jedoch der SSV Erkrath weg.

Vereinsjubiläum, Aufstieg und Gründung einer Handballabteilung

1950 feierte Rhenania 25-Jähriges und die im Rahmen der Jubiläumsfeier von Bezirks-Obmann Hans Wilke geäußerten guten Wünsche für den Verein, der „bald auch in der Bezirksklasse vertreten sein möge“ sollten sich schon im Folgejahr erfüllen, denn die 1. Mannschaft stieg 1951 im die Bezirksliga auf.

Stehend: Spielmann, Heil, Trennhaus, Höschler, Franken, Stephan
Kniend: Scherl, Decker, Weiler, Daniels, Mathiak | Foto: Rhenania Hochdahl

Auch die 2. Mannschaft war in diesem Jahr erfolgreich und wurde Gruppenmeister. Als ‚Meister des Balls‘ gründeten die Rhenanen 1951 auch noch eine Handball-Abteilung.

1952/53 bis 1958/59: Aufstieg und Abstieg

Der Aufstieg hatte den Verein ‚attraktiv‘ gemacht und mit vielen Neumitgliedern ging es in der Saison 1952/53 mit vier Senioren und fünf Jugendmannschaften in den Spielbetrieb. Die 1. Mannschaft wurde der Bezirksklasse Düsseldorf-Solingen zugeteilt zu der auch der SSV Erkrath gehörte. In der Saison erreichte Rhenania den siebten Tabellenplatz und konnte sich in der Bezirksliga halten.

In der Spielzeit 1954/55 hielten sich die Rhenanen in der Spitzengruppe, erreichten aber aufgrund einer schwachen Rückrunde nur den 3. Platz in der Bezirksliga. In der darauf folgenden Spielzeit (1955/56) wiederholte sich das Ganze. Da die 2. Vertragsliga aufgelöst werden sollte, hätte der 1. oder 2. Tabellenplatz für die Rhenanen den Aufstieg in die Amarteurliga bedeutet. Nach gutem Start schwächelte Rhenania erneut und erreichte wieder nur den 3. Platz.

In der Saison 1956/57 kam es dann durch die Auflösung der 2. Vertragsliga wieder zu einer neuen Gruppeneinteilung. Die Rhenanen erreichten den 2. Tabellenplatz. In der Saison 1957/58 (erneut in anderer Gruppeneinteilung) drohte das Gespenst des Abstiegs, das nur knapp abgewendet werden konnte. Aber die Mannschaft war inzwischen zu schwach, sodass sie in der Saison 1958/59 schließlich in die Kreisklasse abstieg.

Jahre der Stagnation, Umbenennung des Vereins und erneuter Aufstieg

Es folgten mehr als 10 Jahre der Stagnation. 1965 erfolgte die Umbenennung in ‚SC Rhenania Hochdahl 1925 e.V.‘. In der Saison 1969/70 und 1970/71 mussten die Rhenanen sogar um den Klassenerhalt bangen. Was 1970 zur Gründung der ersten Damenmannschaft führte, ist der Chronik von Rhenania Hochdahl nicht zu entnehmen. Vielleicht war es ja der Gedanke, dass die Damen erfolgreicher seien könnten? Die Herren hat es anscheindend erst einmal beflügelt. Mit neuem Trainer ging es stetig bergauf und in der Saison 1973/74 stiegen die Rhenanen erneut in die Bezirksliga auf.

Mannschaft 1974 | Foto: Rhenania Hochdahl

Abstieg, Aufstieg, Abstieg und der Erfolg der Damenmannschaft

Die Freude wärte nur eine Saison, denn in der nächsten Spielzeit (1974/75) stiegen die Rhenanen wieder ab. Mit neuem Trainer gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksliga dann in der Saison 1978/79. Dann gaben die Rhenanen so richtig Gas und erreichten in der Spielzeit 1979/80 sogar den Aufstieg in die Landesliga. In der Saison 1986/87 hätten sie es dann fast in die Verbandsliga verschafft, verfehlten den Aufstieg aber knapp. Anfang der 90er neigte sich die Erfolgssträhne dem Ende. 1991 stiegen die Rhenanen wieder in die Bezirksliga ab. Aber es kam noch schlimmer. 1995 folgte der Abstieg in die Kreisliga.

Wenig erwähnt ist in der Chronik, dass die Damen sich längst nach oben gespielt hatten. 1996 gelang ihnen der Aufstieg in der Verbandsliga.

2005 stiegen die Rhenanen in die Kreisliga B ab und gleich im Jahr darauf in die Kreisliga C. 2008 stieg die 2. Mannschaft in die Kreisliga C auf, sodass vorübergehend die 1. und die 2. Mannschaft in der Kreisliga C spielten. Erst 2012 gelang es der 1. Mannschaft sich wieder abzuheben und in die Kreisliga B aufzusteigen. Das war offensichtlich Ansporn für beide Mannschaften, denn 2013 gab es einen Doppelaufstieg. Die 1. Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Kreisliga A und die 2. Mannschaft in die Kreisliga B.

2016 stieg die 2. Mannschaft aus der Kreisliga B wieder ab. 2019 ist dann die Damenmannschaft wieder in der Chronik erwähnt, die in die Bezirksliga aufgestiegen ist, während die 1. Mannschaft der Herren in die Kreisliga B abstieg. 2020 konnte die 1. Mannschaft der Herren wieder in die Kreisliga A aufsteigen und Damen schafften den Klassenerhalt in der Bezirksliga. 2022 folgte für die 1. Mannschaft erneut der Abstieg in die Kreisliga B, um im Jahr 2023 wieder in die Kreisliga A aufzusteigen.

Im Jahr 2023 endet die bisherige Chronik auf der Vereinsseite, die wir hier stark zusammengefasst haben. Zu einigen Punkten gibt es bisher nur Überschriften auf der Seite von Rhenania Hochdahl, die sicher noch nach und nach ergänzt werden. Neben den Daten, die wir hier erwähnen, finden sich in der Chronik viele Namen von Spielern, die über die Jahre für Rhenina gespielt haben, ebenso von Trainern und Vereinsvorsitzenden.

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