Programm mit Sternstunden

Das neue Programm stellen Magdalena Kapela, Max Mucha und Dr. Matthias Kolb (v.l.n.r.) von der Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl e.V. vor. Foto: Ria Garcia

Das Programm der Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl für die zweite Jahreshälfte liegt vor und hat so einiges zu bieten. Wer es bisher nicht in eine Pink Floyd Veranstaltung geschafft hat: Das ist die letzte Chance!

„Ende des Jahres ist definitiv Schluss“, erklärt Magdalena Kapela. Eigentlich ist die Planetariumsproduktion zum 50-jährigen Jubiläum des Albums The dark side auf the moon entstanden und sollte nur im Jubliäumsjahr gezeigt werden. Aufgrund des riesigen Erfolgs, nicht nur in Deutschland, wurde dann aber mehrmals verlängert. „Wir haben erfahren, dass es keine weitere Verlängerung mehr geben wird“, sagt Magdalena Kapela. Wer die Produktion (wir berichteten vom Besuch der Premiere im vergangenen Jahr) noch sehen möchte, kann das nur noch in diesem Halbjahr. Die ersten beiden Vorstellungen gibt es bereits an diesem Freitag (9. August).

Die Pink Floyd Verantstaltungen gehören zu den Stellarium Spezial Vorstellungen und in diesem Jahr gibt es nach den Silvester Spezial Vorstellungen um 17 und 19 Uhr um 21 Uhr noch eine wirklich allerletzte Abschiedsvorführung Pink Floyd – The dark side of the moon – ins neue Jahr. Nach der Vorstellung wird es einen Empfang mit Sekt und/oder Orangensaft geben. Das zweite Halbjahr startet außerdem mit einem weiteren Stellarium Spezial: Zum Höhepunkt des diesjährigen Perseiden-Sternschnuppenschauers wird am Samstag (10. August) in der Sternschnuppennacht ein Blick auf den sommerlichen Sternenhimmel geworfen. Neben der Betrachtung aktueller Sternbilder wird dem Phänomen Sternschnuppen auf den Grund gegangen. Bei klarem Wetter können die Besucher im Anschluss noch im Observatorium den Himmel beobachten und nach Sternschnuppen Ausschau halten.

Neues im Programm

Neben den beliebten Vorstellungen für die Kleinsten und Familien, gibt es in diesem Halbjahr zwei neue Produktionen im Programm, die sich an Kinder ab 6 Jahren richten. In Jenseits der Sonne – auf der Suche nach einer neuen Erde und Dinosaurier – Der Kampf ums Übleben ist die Hauptprotagonistin Celeste. Die beiden Vorstellungen können unabhängig von einander besucht werden, da sie in sich abgeschlossene Handlungen haben. Während Celeste sich in Jenseits der Sonne (Premiere am 7. September um 15 Uhr) gemeinsam mit dem Lichtteilchen Mond auf die Reise zu fremden Welten macht, geht sie im zweiten Teil mit Mond der Frage nach ob es Dinosaurier (Premiere am 21. September um 15 Uhr) immer noch gibt. „Da die amerikanischen Produktionen immer etwas kürzer sind, als die deutschen, gibt es zu beiden ein Begleitprogramm“, verrät Magdalena Kapela. Und so werden bespielsweise zu Dinosaurier verschiedene Dinosaurierarten an die Kuppel projeziert. „Wir stellen uns vor, dass die Kinder genau wissen, welcher Dino gerade in der Kuppel gezeigt wird“, mutmaßt Max Mucha, dass die dinobegeisterten Kids längst die bekanntesten Arten auswendig kennen.

Neu im Programm unter den Entdeckungsreisen ist auch Galaxis – Reise durch die Milchstraße. In der Vorführung wird die Milchstraße dreidimensional erfahrbar gemacht. Die erste Vorstellung für Kinder ab 10 Jahre, Jugendliche und Erwachsene gibt es am 14. September um 18 Uhr. Die vierte Neuheit im Programm zählt zu den Stellarium Spezial Vorführungen. Orchideen – Wunder der Evolution zeigt die Evolution von vielleicht ihrer ästhetischsten Seite. Orchideenblüten füllen die Kuppel des Planetariums mit ihrer Schönheit und ihren raffinierten Formen und Besucher erfahren, mit welchen botanischen Tricks die Pflanzen ihr Erbgut verbreiten. „Auch Vanille ist eine Orchidee“, macht Dr. Matthias Kolb deutlich. Zu sehen ist die Wunderwelt der Orchideen am 6. Oktober um 18 Uhr. „Es handelt sich um eine ältere Produktion, hauptsächlich vom Kieler Planetarium. Animationstechnisch macht sie einiges her und ist sehr schön anzusehen“, erklärt Magdalena Kapela.

Spannende Vorträge

Auf vier naturwissenschaftliche Vorträge dürfen sich die Besucher im zweiten Halbjahr im Stellarium freuen. Unter dem Titel zu Gast im Stellarium wird am 17. Oktober Marius Peifer, MPI für Sonnensystemforschung an der Uni Göttingen erwartet, der zum Thema Kometen: Die Vitamintabletten unseres Sonnensystems referiert. Wer sich besonders für das Thema Kometen interessiert, sollte sich vielleicht auch das Kometen-Spezial am 12. Oktober vormerken. Anfang 2023 wurde der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) entdeckt, der Mitte Oktober 2024 ein mit bloßem Auge gut sichtbares Schauspiel am Himmel bieten könnte. Fürs Planetarium Grund genug dem Thema Kometen eine ganze Veranstaltung, beziehungsweise zwei (um 16 und um 18 Uhr – anders als im gedruckten Programm angegeben), zu widmen.

Am 21. November ist dann Dr. Carsten Busch vom Zentrum für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik Hamburg, Dozent am Studenkolleg und an der HafenCity Uni Hamburg zu Gast. Sein Thema: Gravitationslinsen: Fata Morganen in Einsteins Universum. Mit dem Thema Radioastronomie meets Gravitationswellen wird am 12. Dezember Katrin Grunthal, MPI für Radioastronomie aus Bonn erwartet. Den Abschluss bei den naturwissenschaftlichen Vorträgen bildet dann am 23. Januar Prof. Dr. Alfred Krabbe von der Universität Stuttgart mit dem Thema Flug in das unsichtbare Universum mit der Stratosphärensternwarte SOFIA. Die Vorträge sind für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahre geeignet und beginnen jeweils um 20 Uhr.

Wieder aufleben sollen nun auch die von snh Mitgliedern gehaltenen Vorträge im Observatorium. Vortragsthemen sind in diesem Semester Außerirdisches Leben: Die hoffentlich erfolglose Suche! (Frank Reinecke), Multi-Messenger-Astronomie (Maximilian Mucha, M.Sc. in Physics), Vereinheitlichung, Quantengravitation und die Theorie von Allem (Dr. Stefanie Pfleiderer) und Remote Hosting (Andreas Habermehl). Die Vorträge werden teilweise von Mitgliedern mit naturwissenschaftlichem Abschluss gehalten.

Harfenkonzert, Tag der offenen Tür, Hörabende mit Wolfram Goertz

Am 28. September (19 Uhr) gibt Christine Högl wieder ein Konzert. Sternentraum entführt das Publikum auf eine musikalisch-poetische Reise unter Sternenhimmel, die von der keltischen Harfe untermalt wird.

Anlässlich des Tags der Astronomie bietet das Planetarium am 19. Oktober einen Tag der offenen Tür an dem jewils um 18, 19 und 20 Uhr eine Kurzvorführung des aktuellen Sternenhimmels gezeigt wird. Eine Anmeldung ist nicht nötig und der Eintritt ist kostenlos. Im Anschluss besteht die Möglichkeit gemeinsam im Observatorium den Sternenhimmel zu betrachten. „Für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, haben wir an diesem Abend auch zwei mobile Geräte vor Ort am Planetarium“, so Magdalena Kapela.

Neu sind auch die Hör-Abende im Planetarium mit Wolfram Goertz. Sein Programm „Sonne, Mond und Sterne“ bietet Wolfram Goertz, Musikredakteur der Rheinischen Post, nun auch im Planetarium. Mit Musik von J. S. Bach, The Police, Antonín Dvorák, Alan Parsons, Herbert Grönemeyer, Richard Wagner, den Bee Gees und anderen, die sich um die Gestirne und ihre Beziehung zum Menschen dreht. Die Musikstücke werden von 360°-Projektionen auf der Planetariumskuppel begleitet.

Kurse

Die Reihe Einführung in die Himmelskunde kam im letzten Jahr gut an. „Wir haben uns deshalb entschlossen, sie noch einmal zu wiederholen“, sagt Dr. Matthias Kolb. Die fünf Module Was ist am Himmel zu sehen (18. Januar, 14 Uhr, im Planetarium), Instrumentenkunde (25. Januar, 18 Uhr, im Observatorium), Himmelsobjekte im Detail (1. Februar, 14 Uhr, im Planetarium), Was uns das Licht erzählt (8. Februar, 16 Uhr, im Observatorium) und Geschichte der Astronomie und Astrophysik (15. Februar, 16 Uhr im Observatorium) können, je nach individuellem Interesse, einzeln für 10 Euro oder alle zusammen im Paket für 40 Euro gebucht werden.

Auch einen Kurs Einstieg in die Astrofotografie wird es geben, der für Interessierte die Grundlagen vermittelt und in der Teleskopsprechstunde finden alle die Rat, die ein Teleskop unterm Weihnachtsbaum gefunden haben oder sich eines zulegen möchten.

Im snh Schulungszentrum wartet ein neuer Familienkurs Escape Room, der nur für Intessierte aus zwei Generationen offen ist. Im Reiseprospekt war mit „Marsexpedition – ein spezieller Familienurlaub“ nicht von der Katastrophe zu ahnen. Aber jetzt ist sie da: Schon lange ist der Kontakt zum Kontrollzentrum abgebrochen, Sauerstoff und Treibstoff werden knapp. Der letzte Funkspruch endete mit „sucht das Passwort für die Notkapsel, so die Beschreibung. Das scheint spannend zu werden.

Das gesamte Programm mit allen Kursen gibt es auf www.snh.nrw.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*