Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke Erkrath, ist überrascht von der, in einer Pressemitteilung der Grünen, kommunizieren Position zu Gaskraftwerken.
„Die Pressemitteilung von Bündnis 90/ Die Grünen hat mich sehr überrascht. In der Aufsichtsratssitzung vom 29.09.22 wurde mit deutlicher Mehrheit und der Zustimmung von Bündnis 90/ Die Grünen das Zielbild 2030+ für eine klimaneutrale Fernwärme verabschiedet“, äußert sich Jeken. Aus dem Zielbild gehe hervor, wie bis zum Jahr 2030 eine 100prozentige regenerative Versorgung sichergestellt werden soll.
Bis 2030 müsse jedoch die Versorgung insgesamt sichergestellt werden. Die seit 2000 betriebenen Blockheizkraftwerke müssten, so Jeken, entweder altersbedingt abgeschaltet werden oder gegen wasserstofffähige Blockheizkraftwerde mit noch höheren Wirkungsgraden ersetzt werden. „Eine Abschaltung würde bedeuten, das wir die Wärme zu 100% aus Kesseln erzeugen müssten und somit deutlich mehr CO2 emittieren würden.“ Die CO2 Bilanz sei bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) deutlich besser. Kesselwärme, so Jeken, emittiere 252 g/kWh. Wärme aus dem Blockheizkraftwerk hingegen emittiere lediglich 142 g/kWh. Setze man auf Kesselwärme würden in der Zwischenzeit rund 6.000 Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr mehr produziert.
Der Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplung sei sehr effizient, weshalb diese auch stark gefördert werde. „Die Anlagen amortisieren sich bereits nach 2 bis 5 Jahren und sind somit sehr wirtschaftlich und versetzen die Stadtwerke Erkrath in die Lage die Wärmepreise attraktiv zu gestalten und in regenerative Projekte zu investieren“, erklärt Jeken. „Wie dem Zielbild 2030 zu entnehmen ist, soll der gesamte Wärmebedarf auf Basis von Solarthermie, Geothermie, Biomasse, Power to Head und Wärmepumpen in Verbindung mit Saisonspeichern gedeckt werden.“ Außerdem setze die Landes- und Bundesregierung auf Wasserstoff als Energieträger und insbesondere in der Kraft-Wärme-Kopplung, da Sie mit über 85% Wirkungsgrad die beste Variante sei.
„Durch den Einsatz von H2-ready Blockheizkraftwerken (BHKW) und dem Hochlauf von Wasserstoff, gehen wir davon aus, das auch die BHKW`s klimaneutral weiterbetrieben werden können“, erklärt Jeken. Die aktuelle Planung, so Jeken, sei ökologisch und wirtschaftlich. Auch die Fachplaner, die auf der Informationsveranstaltung in der Stadthalle auch die Bürgerinnen und Bürger informiert haben, hätten dies bestätigt.
Durch die von der Geschäftsführung geplante Errichtung eines neuen Erdgaskraftwerkes mit drei Aggregaten (Kosten ca. 8 Mio. €) machen sich die Stadtwerke bis weit in die dreißiger Jahre hinein vom klimaschädlichen Erdgas abhängig. Das ist weder ökologisch noch ökonomisch und widerspricht den in der Vergangenheit gefassten Beschlüssen zur Klimaneutralität der Stadtwerke bis 2030! Während sich die Erkrather Stadtwerke nach draußen gerne einen grünen Anstrich geben („100% grüner Strom“), würde durch den Bau der neuen Gasaggregate noch über 2030 hinaus ein erheblicher Teil des selbst produzierten Stroms CO2 emittieren und alles andere als grün sein. Da Erdgas absehbar teuer bleiben wird, würden zudem nicht nur die Stromkunden, sondern vor allem auch die an die Fernwärme angeschlossenen Haushalte in Hochdahl die Zeche zahlen müssten.
Die von Herrn Jeken propagierte rasche Umstellung auf grünen (also aus Wind und Sonne hergestelltem) Wasserstoff ist nach Einschätzung der überwiegenden Zahl der Expertinnen und Experten unrealistisch: https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/monitor/videosextern/gruener-wasserstoff-schmutziges-gas-in-neuen-schlaeuchen-100.html