Polizei in der Buchhandlung Weber

von Timo Kremerius

Die „Krimi-Cops“ (v.l.) Klaus Stickelbroeck, Ingo Hoffmann und Carsten Rösler mit Sara Willwerth in der Buchhandlung Weber | Foto: Timo Kremerius

Plötzlich und unerwartet tauchte die Polizei in der Buchhandlung Weber auf. Nach gründlicher Personenkontrolle und der Bestätigung, dass alle Personen ordnungsgemäß gemeldet sind, outeten sich die Beamten als die „Krimi-Cops“ und stellten ihr neues Buch „Zahltag“ vor.

Wenn man zu einer Veranstaltung der Krimi-Cops geht, muss man darauf eingestellt sein, dass das Zwerchfell Schaden erleiden kann. Die Krimi-Cops sind ein Besuchermagnet und so fanden sich rund 60 Menschen in der Buchhandlung Weber ein, um Lachsalven zu erfahren. Normalerweise zu viert, schlugen die Krimi-Cops dieses mal nur zu dritt auf. Der Kollege Martin Niedergesähs hatte leider Dienst. Ihr Publikum hatten sie auch zu dritt von der ersten Sekunde an im Griff. Thema war ihr neuster Krimi „Zahltag“. Wenn man von einer normalen Lesung ausgeht, sitzt einer vorne mit Buch und liest Passagen daraus vor. Das Publikum sitzt meistens schweigend und applaudiert artig am Ende der Vorlesung.

Das ist bei den Krimi-Cops undenkbar. Fast jeder Satz wird mit Lachen, Applaudieren und Klatschmarsch begleitet. Kein Auge bleibt trocken. Das ist den Profis geschuldet. Durch Gestik, Mimik und provokative Texteinlagen war das Publikum doch extrem gefordert. Es ist auch kein Problem, wenn plötzlich die Frage gestellt wird, wer als nächstes vorlesen muss. Alle drei schauen sich an machen Faxen, und das Publikum grölt. Ein Slapstick folgt auf den anderen.

Buchcover

Es ist eine einzige Spaß Orgie, bei der das Publikum voll auf seine Kosten kommt. Der erste Teil des Abends ging viel zu schnell vorbei. Etwas Luftschnappen, ggf. eine Zigarette rauchen und schon ging es weiter. Es gestaltete sich genauso wie der erste Teil. Alle bekannten Buchpersönlichkeiten tauchten wieder auf mit ihren Kabinettstückchen. Ein Brüller reihte sich an den Anderen und dann war leider Schluss. Eigentlich weiß am Ende der „Lesung“ niemand, worum es geht, außer einem Toten, einem Einbruch, zwei Katastrophen im Sushi Restaurant und im Dessous Laden, verursacht von den ermittelnden Beamten, kommt man der Geschichte näher, aber rabiate Angehörige, einarmige Wirte, die in Kanada Kanufahren wollen und ein verwirrter Musikgeschmack lassen so viele Fragen offen, dass man einfach das Buch kaufen muss.

Die Krimi-Cops beantworten geduldig Fragen der Zuschauer. Sie erzählten wie es zum ersten Buch kam und wie die erfolgreichen Folgen, immerhin ist es der 8. Band in dieser Reihe, sich in dieser Gruppe von Polizisten außerhalb ihres Dienstes entwickeln. Grundsatz ist aber bei allem Spaß, dass es immer richtige Krimis werden sollen, die logisch und nachvollziehbar sind. Danach unterschrieben und signierten sie ihr neuestes Buch und so langsam lehrte sich die Buchhandlung.

Sara Willwerth ist eine äußerst sympathische Gastgeberin, die immer um das Wohl ihrer Gäste bemüht ist. Mit einigen Hinweisen auf die nächsten Veranstaltungen wünschte sie ihren Gästen eine gesunde Heimfahrt. Das wars. Es wurde angedeutet, dass die Krimi-Cops dieses Jahr nocheinmal in Erkrath auftauchen.

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