Pflege-Scout, ein sinnstiftendes Ehrenamt

Pflege-Scouts

Foto: Andrea Piacquadio / Pexels

In sechs Städten des Kreises unterstützen Pflege-Scouts Menschen, wenn für die Erlangung
eines Pflegegrads der Besuch des Medizinischen Dienstes ansteht.

2018 startete die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann e. V. dieses – in Deutschland wohl einmalige – Angebot, das Menschen, die einen Antrag auf Leistungen aus der Pflegekasse gestellt haben, Unterstützung bei der Begutachtung durch den MDK bietet. Zu Beginn gab es das Angebot in Kooperation mit den Städten Monheim und Erkrath, sowie dem Kreis Mettmann. Inzwischen sind Hilden und Haan, Mettmann und Wülfrath hinzugekommen.

Während in Mettmann aufgrund einer starken Vernetzung in der Seniorenarbeit fünf bis sechs Pflege-Scouts aktiv sind, suchen Pflege-Scouts in Erkrath und Wülfrath noch Verstärkung. In diesen drei Städten arbeiten die Pflege-Scouts eng mit den AWO-Begegnungsstätten zusammen. „Bei uns liegen die Infos zu den Pflege-Scouts seit Beginn aus. Oft spreche ich unsere Besucher auf das Angebot an, wenn ich sehe, dass sie nicht mehr so gut drauf sind“, berichtet Silke Dietz, Leiterin des AWO-Treffs in Erkrath Hochdahl.

In Erkrath engagieren sich Harald Hetman und Ulrike Lehmkuhl als Pflege-Scouts. Über Hetman, der auch im ZWAR-Netzwerk aktiv ist, das sich regelmäßig in den Räumen der AWO trifft, kam die Verbindung zustande. Während Harald Hetman sich im Ruhestand sinnvoll betätigen wollte, ist Ulrike Lehmkuhl noch im Job und engagiert sich in ihrer Freizeit. Wie auch ihre Kollegin in Wülfrath, Ilona Fenko, würden sie sich über weitere Pflege-Scouts freuen.

Fachwissen sei für die Tätigkeit der Pflege-Scouts nicht notwendig. Beim Start hospitieren neue Pflege-Scouts bei bereits aktiven. Der Besuch des Medizinischen Dienstes dauere in der Regel nur eine Stunde und die Einstufung des Pflegebedürftigen folge einem festen Fragenkatalog, den die Pflegescouts mit den Betroffenen zuvor durchgehen. „Es ist essentiell vorher zu erfassen, wo sie wirklich Hilfe benötigen“, weiß Hetman aus der Praxis. Wichtig für die Einstufung sei auch, dass die Menschen es beim Besuch des MDK auch wirklich so darstellen, wie es ist. Allzu oft würden Betroffene sich für den Besuch des Pflegedienstes anstrengen, mehr zu leisten als sie es im normalen Alltag eigentlich noch können, was dann zu einer Ablehnung oder zu einer zu niedrigen Einstufung führen kann. „Für dieses Ehrenamt braucht man vor allem viel Empathie. Ältere Menschen sind oft erst einmal in einer Art Abwehrhaltung und müssen Vertrauen zu uns fassen.“

Wer mit Harald Hetmann und Ulrike Lehmkuhl künftig in Erkrath oder mit Ilona Fenko in Wülfrath gemeinsam als Pflege-Scout aktiv werden möchte, kann sich telefonisch über die zentrale Rufnummer 0176 76 73 53 16 oder per Email an info@pflege-scouts.me melden. Die gleichen Kontaktdaten gelten auch für die Anfrage auf eine persönliche Unterstützung durch die Pflege-Scouts.

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