
Aus Deniz Markt ist seit einem viertel Jahr Salim Markt geworden. Mit dem neuen Besitzer Salim Khair Khowa hat sich in der Bahnstraße 42 einiges verändert.
Weil sein Nachname eher schwer zu merken ist, stellt sich der 23-jährige Jungunternehmer gern einfach als Salim vor. Die Idee sich direkt nach dem bestandenen Fachabitur mit einem Laden selbstständig zu machen, kam eigentlich seinem Vater. Seit sieben Jahren lebt die Familie, die ursprünglich aus Afghanistan stammt, in Deutschland. Salims Vater war in Afghanistan Unternehmer, hier arbeitet er für ein großes Unternehmen im Lieferdienst. Für seinen Sohn konnte er sich keine bessere Zukunft vorstellen, als – wie er einst – Unternehmer zu werden. Und damit alles klappt, arbeitet die ganze Familie mit. Seine Schwester, wenn sie von der Uni kommt, sein Vater nach der Arbeit und seine Mutter ist fast den ganzen Tag im Laden. Mittags macht sie Pause, um Essen für den jüngeren Bruder zuzubereiten, wenn dieser von der Schule kommt.
Frisches Obst und Gemüse vor dem Geschäft lädt die Kunden ein näher zu treten. „Wir fahren dreimal in der Woche zum Großmarkt, um immer frische Ware anzubieten“, erklärt Salim dazu. Wer jetzt aber ein Gemüsegeschäft erwartet hat, wird im Geschäft vom reichhaltigen Warenangebot überrascht. „Wir bieten türkische, arabische, afghanische und iranische Spezialitäten an“, sagt uns Salim. So gibt es unter anderem getrocknete Früchte in Bio-Qualität aus Afghanistan. Die Vielfalt des Warenangebots zeigt sich schon bei den unterschiedlichen Reissorten, die es auch in großen Gebinden zu fünf Kilo oder mehr zu kaufen gibt. „Für jede Spezialität den passenden Reis“, erfahren wir. Viele weitere Lebensmittel, Gewürze, Gefriergut und Backwaren vervollständigen das Angebot. Die Zutaten sind jeweils auch in deutscher Sprache auf den Packungen zu finden. „Bei uns gibt es all das, was es nicht beim Discounter gibt“, erklärt uns Salim ein wenig stolz. Künftig soll auch noch eine Fleischtheke hinzukommen. Die Beantragung der Genehmigung läuft bereits.
Das Geschäft ist größer, als man von außen vermutet
Das längliche Ladenlokal ist mit einem beidseitig befüllten Mittelregal unterteilt. Neben Lebensmitteln gibt es Putzmittel und Drogerieartikel, aber Deko- und Geschenkartikel oder feines Serviergeschirr. Selbst die Thermoskannen sind mit Dekoelementen ‚fein gemacht‘ für den Gästetisch. Auch nützliche Haushaltsartikel, wie Decken, Dampfgarer, Geschirr oder Schnellkochtöpfe befinden sich im Angebot. Das war vor allem Salims Mutter Nahid wichtig. Über das Warenangebot im Laden stimmt die Familie gemeinsam ab. Trotz der Vielfalt wirkt der Laden aufgeräumt und nicht überfüllt.
Ganz nebenbei managed Salim auch noch einen DPD-Paketshop. Das hat viele Paketkunden zum ersten Mal in das Geschäft geführt. „70 Prozent der Kunden wundern sich, wie groß das Geschäft eigentlich ist“, erzählt uns Salim. Vorn, direkt neben dem Eingang, befinden sich Ladentheke und Kasse. Dort gibt es dann auch noch Tabakwaren, Süßigkeiten und kühle Getränke. Türkische Knabbereien kann man sogar abgewogen kaufen. Die stehen hinter der Ladentheke im Regal und machen Appetit. Bei den Getränken wird es dann noch einmal ausgefallen, aber nicht orientalisch, sondern amerikanisch. In knallbunten Farben stehen dort auch die trendigen Getränke, auf die Kids über TikTok aufmerksam geworden sind. Während wir keine Ahnung haben, welch ‚bunte Limonade‘ da gerade wieder den deutschen Markt erreicht hat, stehen zwei Kinder davor und beraten, welche Farbe sie denn heute probieren.
Der Salim Markt in Bildern

Zusammengefasst könnte man sagen: Die Bahnstraße hat einen neuen Minimarkt mit vielfältigem Angebot. Eben all das, was Discounter in dieser Art nicht bieten. Ein bisschen Tausend und eine Nacht in Alt-Erkrath.
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