
Ein dringender Appell an die Verantwortlichen von der AWO Kreis Mettmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem offenen Brief möchten wir auf die alarmierenden Ergebnisse der Regionaluntersuchung des Pestel-Instituts zum Mangel an seniorengerechtem Wohnraum im Kreis Mettmann aufmerksam machen.
„Der Wohnungsmarkt im Kreis Mettmann ist mit der neuen Rentnergeneration der geburtenstarken Jahrgänge komplett überfordert. Es fehlen Seniorenwohnungen“, so Matthias Günther vom Pestel-Institut. Bereits jetzt gibt es einen erheblichen Mangel an altersgerechten Wohnungen – eine Situation, die sich in den kommenden Jahren drastisch verschärfen wird (Quelle: RP Online, Langenfeld, 21.03.2025).
Die Studie verdeutlicht ein akutes und wachsendes Problem in unserer Region. Für den Kreisverband der AWO mit seinen 12 Ortsvereinen ist der Mangel an angemessenem Wohnraum für Seniorinnen und Senioren eine tägliche Herausforderung. Viele ältere Menschen suchen dringend nach sicheren, komfortablen und barrierefreien Wohnmöglichkeiten, doch das Angebot ist unzureichend. Klaus Kaselofsky, Elisabeth Müller-Witt, Günter Scheib und Peter Zwilling aus dem Präsidialausschuss der AWO im Kreis Mettmann bestätigen dies: „Oft gibt es schlichtweg keine geeigneten Alternativen.“
Der demografische Wandel ist unübersehbar. Die Zahl der älteren Menschen wächst kontinuierlich, und mit ihr der Bedarf an Wohnraum, der ihren speziellen Bedürfnissen entspricht. Leider werden diese Anforderungen derzeit nicht ausreichend berücksichtigt. Viele Wohnungen sind nicht barrierefrei, zu groß oder finanziell unerschwinglich für Rentnerinnen und Rentner mit begrenztem Einkommen.
Viele ältere Menschen wünschen sich, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, ihre sozialen Kontakte zu pflegen und weiterhin aktiv am Nachbarschaftsleben teilzunehmen. Doch ohne geeignete Wohnmöglichkeiten bleibt dies für viele unerreichbar. Andere ältere Menschen würden gerne ihre viel zu groß gewordenen Einfamilienhäuser gegen innenstadtnahe, altengerechte Wohnungen austauschen. Deshalb innenstadtnahe barrierefreie Mehrfamilienhäuser bauen.
Wir appellieren daher dringend an die Verantwortlichen in Politik und Wohnungswirtschaft, dieses drängende Problem ernst zu nehmen. Es müssen umgehend Maßnahmen ergriffen und Investitionen getätigt werden, um den Bau und die Bereitstellung seniorengerechter Wohnungen zu fördern. Diese sollten folgende Kriterien erfüllen:
- Barrierefreiheit: Wohnungen müssen so gestaltet sein, dass sich ältere Menschen ohne Einschränkungen bewegen können.
- Erschwinglichkeit: Mietpreise müssen für Rentnerinnen und Rentner tragbar sein.
- Komfort und Sicherheit: Moderne Sicherheitssysteme und komfortable Einrichtungen sind essenziell.
- Soziale Integration: Wohnanlagen sollten den Kontakt und die Interaktion der Bewohnerinnen und Bewohner mit der Gemeinschaft fördern.
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, fordern wir konkrete Maßnahmen:
- Erhöhung der Fördermittel für den Bau seniorengerechter Wohnungen.
- Schaffung von Anreizen für private Investoren, um den Bau solcher Wohnungen zu unterstützen.
- Überprüfung und Anpassung der städtebaulichen Planung zur Integration seniorengerechter Wohnanlagen.
- Einbindung der Bedürfnisse älterer Menschen in politische Entscheidungsprozesse.
Im Namen der älteren Generation appellieren wir, dieses Anliegen mit Priorität zu behandeln und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Pestel-Untersuchung ist nicht nur eine Warnung – sie ist ein Weckruf.
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