Über das Motto des Ökumenischen Ratsgottesdienst im Europawahljahr, der am 4. Juli 2024 um 16 Uhr in St. Johannes der Täufer in Erkrath stattfindet, waren sich die Initiatoren in diesem Jahr schnell einig.
Der Vorschlag kam von Pascal Hengstermann. „Die Idee kam durch die Anti-AfD-Demos, die als Reaktion auf die Correctiv Recherche zum Geheimplan gegen Deutschland stattfanden“, erklärte er beim Vorbereitungstreffen zum ökumensichen Ratsgottesdienst, das dieses Mal in neuer Zusammensetzung stattfand, nachdem Pfarrer Volker Horlitz und Pfarrer Günter Ernst inzwischen in den Ruhestand gegangen sind. Auch Pfarrer Christoph Biskupek fehlte in diesem Jahr. Für ihn war es der Vorabend zu seinem Urlaub.
Mit Freude an der Idee traten nun Pater Goerge Gachaiya Njonge und Pater Leonard Nyanda (Kath. Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt) sowie Pater Andrew Shirima (Katholische Kirchengemeinde Hochdahl) in die Fußstapfen ihrer geistlichen Vorgänger. „Da bin ich ja heute Abend der alte Hase“, bemerkte Pfarrerin Gisela Kuhn von der Evangelischen Kirchengemeinde Erkrath schmunzelnd. Verstärkt wurde sie in dieser Eigenschaft von Pastor Marc Stosberg aus der Gemeinde Treffpunkt Leben.
In die Fußstapfen der Vorgänger treten, das soll auch Pascal Hengstermann. „Er soll die Organisation künftig übernehmen“, erklärt Regina Wedding, die sich nach 15 Jahren wünscht, dass die Idee von Jüngeren Ratsmitgliedern auch in Zukunft weitergetragen wird. Mit ihr gehören Wolfgang Schriegel und Annette Kirchhoff seitens der Kommunalpolitik zum langjährigen Organisationsteam. Mit dabei ist auch Nicole Vogt. Was ihren Mann Guido, Chef der Feuerwehr, freuen dürfte: An diesem Abend waren sich alle auch schon einig, dass der Ökumenische Ratsgottesdienst nach Eröffnung der neuen Feuerwache auch einmal dort abgehalten werden soll.
Wer übernimmt was?
Im Vorbereitungstreffen werden der Ablauf des Ökumenischen Ratsgottesdienstes und die jeweiligen Rollen festgelegt. Auch wenn in diesem Jahr das EU-Motto „In Vielfalt geeint“ gleichzeitig auch das Motto des Ökumenischen Ratsgottensdienstes ist, waren sich alle einig, das die Vielfalt nicht an EU-Grenzen halt macht, sich nicht einmal auf Nationalitäten begrenzt, sondern die Menschen als solches in ihrer Vielfalt umfasst. „Wie kommt man in aller Unterschiedlichkeit zusammen? Wie geht man mit Vielfalt um?“, nannte Marc Stosberg die wichtigsten Fragestellungen. Er übernimmt in diesem Jahr beim Gottesdienst die Ansprache. Das Eingangslied wird, wie schon in den Vorjahren, „Lobe den Herren“ sein. Passend zum diesjährigen Motto viel die Wahl für das zweite Lied auf „Da berühren sich Himmel und Erde“. Das dritte Lied im Gottesdienst wird instrumental dargeboten. „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ auf der Orgel und mit Trommeln. „Ihr habt ja noch ein paar Wochen Zeit zu üben“, schmunzelte Wolfgang Schriegel über die Idee. Pater Leonard, der den Trommelpart übernimmt, versichterte, dass dies nicht der erste Einsatz gemeinsam mit dem Organisten sei.
Die Rollen im Ablauf sind gut verteilt. Pater Leonard ist für die Liturgische Eröffnung und die Begrüßung zuständig, Pater Andrew für den Eingangspsalm und den liturgischen Segen am Ende. Pfarrer Gabriel Schäfer übernimmt das Tages- und Kollektengebet. Die Schriftlesung fällt Bürgermeister Christoph Schultz zu, während Pascal Hengstermann und Jan Wiertz in diesem Jahr das Anspiel übernehmen. „Wir haben das in den Vorjahren immer gemacht. Ich finde es gut, wenn das in diesem Jahr Jüngere übernehmen“, erklärt Regina Wedding und übergibt damit schon einmal ein bisschen den Staffelstab.
Pfarrerin Gisela Kuhn leitet dann die Fürbitten, die traditionell Vertreter aus Politik und Verwaltung sprechen, ein und betet anschließend mit der Gemeinde das Vater Unser. Auch den aronitischen Segen am Ende des Gottesdienstes übernimmt sie. Die Kollekte ist in diesem Jahr dem Freundeskreis für Flüchtlinge gewidmet. Vor dem Segen erklingt in diesem Jahr das Schlusslied „Komm, Herr segne uns“und passend zum diesjährigen Motto wird nach dem Segen das Orgelnachspiel mit „Freude schöner Götterfunken“ auf dem Weg nach draußen das Gefühl der Vielfalt verstärken, denn die Vertonung von Schillers Gedicht Ode „An die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie ist die Hymne der EU.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar