
Am 11.11.2023 machte sich die Abteilung Erkrath-Haan des SGV auf den Weg, die 5. Etappe des Neandertalwegs von Leichlingen zum Altenberger Dom zu erwandern.
Dem Datum geschuldet bescherte dies der Wandergruppe die Möglichkeit, gemeinsam mit nach Düsseldorf und Köln reisenden Karnevalisten das Leben „in vollen Zügen“ zu genießen. Auch die zum Teil sehr matschigen Wege wurden noch mit Humor genommen.
Aber was könnte eine bessere Entschädigung am Ende einer Wanderung darstellen, als ein Highlight von der Qualität des Altenberger Doms.
Im Rahmen einer Bildungswanderung in Zusammenarbeit mit der Wanderakademie des SGV in Arnsberg referierte der Wanderführer Guido Krautz über die wechselvolle Geschichte des auch als Bergischen Doms bekannten Gotteshauses, von dessen Baubeginn als Klosterkirche der Zisterzienserabtei im Jahre 1259 bis hin zu dessen Verfall nach der Säkularisation im Jahre 1803. Im Rahmen der romantischen Rückbesinnung auf das Mittelalter und des vermeintlichen (aber falschen) Verständnisses, dass der gotische Baustil sinnbildlich für das deutsche Mittelalter steht, begann man 1847 mit der Wiederherstellung des Doms, nicht zufällig fällt auch die Vollendung des Kölner Doms in diese Zeit.
Durch eine Verfügung von 1857 wird der Dom seither sowohl von der evangelischen wie der katholischen Konfession genutzt.
Die Geschichte des Altenberger Doms ist eng mit der der bergischen Grafen und Herzöge verknüpft, so fanden die meisten Grafen und Herzöge bis 1511 im Dom ihre letzte Ruhestätte, mit Wilhelm III als dem letzten Vertreter der Linie Jülich-Berg. Als Kuriosum ist das Herz des Heiligen Engelbert, Grafen von Berg und Erzbischof von Köln, in der Scheitelkappe des Chorumgangs beigesetzt.
Interessant ist auch die Entwicklung Fensterverglasung im Dom, beginnend mit den schlichten Fenstern im Chorbereich, die aufgrund der strengen Regeln der Zisterzienser sowohl auf Farbe wie auch auf bildliche Darstellungen verzichten, bis hin zum prächtigen Fenster der Westfassade von 1400, das das himmlische Jerusalem darstellt und das größte gotische Bleiglasfenster nördlich der Alpen darstellt.
Eine besondere Atmosphäre schuf die durch dieses Fenster scheinende Abendsonne, die dessen Farbenpracht erleuchtete, in Kombination mit der dargebotenen Orgelmusik.
Stimmungsvoll wie die Wanderung ließen die Teilnehmer den Tag im Rahmen einer Einkehr in die Brunnenstube der Hofküche ausklingen und waren sich einig, dass Wandern nicht nur gesund hält, sondern auch die Möglichkeit zur Erkundung der heimischen Geschichte bietet.

Perfekt