Nachwuchskünstlerinnen im KunsTHaus Erkrath

Luna mit Handy (Sira ist online dabei), Kerstin Schoele und Maria Teresa Schreiber. Foto: Susann Krüll

Zusammen mit Bildern von Kerstin Schoele und den Plastiken von Maria Teresa Schreiber werden in der am 11. Februar beginnenden Ausstellung ‘Zwischen Traum und Wirklichkeit’ auch Werke der 14-jährigen Gymnasiastinnen Luna und Sira zu sehen sein.

Die beiden jungen Frauen sind Schülerinnen von Kerstin Schoele, die ihnen vorschlug, je drei ihrer Werke in der Gemeinschaftsausstellung mit Teresa Schreiber zu präsentieren. In dieser Paar-Konstellation haben die zwei erfahrenen Künstlerinnen bereits im vergangenen Jahr die Besucher begeistert. „Unsere Werke, auch wenn Maria Teresa Keramikerin ist und ich Malerin, ergänzen sich einfach sehr gut“, erzählt Schoele in dem gemeinsamen Termin im neu gestalteten Werkraum des KunsTHauses an der Dorfstraße in Millrath, wie es zu der Neuauflage mit Ergänzung durch die beiden Gymnasiastinnen kam. „Ich hatte schon lange den Gedanken, junge Menschen an Kunst heranzuführen. Als mich unsere Nachbarin ansprach, ob ich nicht Sira Unterricht geben wolle, habe ich sofort ja gesagt. Luna kam dann ein wenig später dazu. Beide sind sehr talentiert und können sehr gut umsetzten, was ich ihnen zu vermitteln suche“, berichtet Schoele begeistert von ihren Schülerinnen. Und das Ölbild einer Meeres-Szene, das Luna mit ins KunsTHaus gebracht hat, spiegelt das Talent der 14-Jährigen beeindruckend wider. Leider konnte Sira nur per Skype-Anruf bei dem Termin anwesend sein. Daher dürfen die Besucher der am übernächsten Freitag beginnenden Ausstellung gespannt sein, was sich auf ihren drei Ausstellungsstücken zeigen wird.

Fotorealistisch und realistische Motive

Beide junge Frauen erzählen übereinstimmend, hauptsächlich realistisch zu malen. „Ich habe eher einen realistischen bis fotorealistischen Stil. Daher denke ich, dass meine Bilder gut zum Motto der Ausstellung passen“, findet Sira, die Landschafts-Motive ausgesucht hat für ihrer erste Ausstellung. „Ich werde neben dem Bild, das ich hier dabei habe, noch das Portrait eines Eisvogels auf ganz dunklem Hintergrund zeigen“, verrät Luna, die neben Meeres- und Landschaftsszenen auch schon länger Portraits zeichnet. „Die Motive finde ich, wenn ich draußen bin. Ich schaue aber auch gezielt in Büchern oder im Internet“, so die junge Frau, die seit eineinhalb Jahren zu Kerstin Schoele  zum Unterricht kommt. „Ich habe mir ein Atelier zuhause eingerichtet. Die Beiden kommen einmal im Monat. Dann haben war eine Menge Spaß zusammen und finden schlecht ein Ende“, so Schoele, der man anmerkt, wie stolz sie auf die zwei jungen Frauen ist. Aufgrund von Corona hätten sich die Drei gerade im vergangenen Jahr nicht so regelmäßig treffen können.

Ausstellungsteam Schoele-Schreiber

Die beiden Künstlerinnen kennen sich aus einem gemeinsam besuchten Töpfer-Kurs bei der VHS in Hilden. „Seit meine Familie und ich 2002 nach Hilden gezogen sind, beschäftige ich mich mit dem Töpfern und habe mehrere Kurse besucht. Bei einem haben Kerstin und ich uns angefreundet“, erzählt die in Kolumbien geborene, studierte Biologin. „Mich haben ihre Arbeiten, besonders ihre ausdrucksstarken Frauen-Figuren so beeindruckt, dass ich, als ich meine Ausstellung im vergangenen Jahr geplant habe, sie angesprochen habe, ob sie nicht als Gastkünstlerin mitausstellen möchte“, ergänzt Kerstin Schoele, wie es zu der ersten Gemeinschaftsausstellung kam, der nach der so positiven Resonanz, ab dem 11.Februar die zweite folgt.

Kerstin Schoele: Ich bin schwer auf einen Stil festlegebar

Sie probiere sich gern in verschiedenen Richtungen aus, lautet die Antwort auf die Frage, welchen Stil sie bevorzuge, so Kerstin Schoele. „Ich beschäftige mich immer längere Zeit mit einem Stil, denn ich möchte ihn dann auch gut beherrschen“, so die Erkratherin, die lächelnd zugibt „schon ehrgeizig zu sein“. Daher sei sie auch sehr stolz, die Zertifikatskurse 1-3 bei Jürgen Meister an der Lukas-Akademie in Grevenbroich im Sommer erfolgreich abgeschlossen zu haben. Die pensionierte Großkundenbetreuerin und Produktmanagerin für Medizintechnik hat 2012 zunächst mit dem Zeichen in Tusche begonnen, arbeitet jetzt aber mit Acryl- und vor allem mit Ölfarben. Von letzten sagt sie. „Ölfarben verleihen Bildern noch mehr Ausdruck, man hat mehr Möglichkeiten und es macht einfach noch mehr Spaß, sich ihrer zu bedienen.“ Daher habe sie auch ihre beiden jugendlichen Schülerinnen schnell an diese herangeführt und die Ergebnisse der beiden talentierten Nachwuchs-Künstlerinnen bestätigen sie darin.

In der im Februar beginnenden Ausstellung zeigt Schoele vor allem ihre surrealistischen Bilder. „Ich setzte in meinen Gemälden um, was mich beschäftigt. Dies sind schon seit Längerem Themen wie die aktuellen Klimakatastrophen und Umweltprobleme. In meinen Bildern drücke ich meine Gedanken und Sorgen aus.“ 

Maria Teresia Schreiber – Ton ist ihr Material

Mit Kerstin Schoele teilt Maria Teresia Schreiber „den Hang zum Streben nach Perfektion“. Sie besucht Töpferkurse, seitdem sie mit ihrer Familie in Frankreich gelebt hat, bei verschiedenen Lehrern und um unterschiedliche Techniken zu erlernen: „Gerade beschäftige ich mich mit unterschiedlichen Glasuren“, verrät sie und fügt hinzu: „Als ich Kerstin zugesagt hatte im vergangenen Jahr, mit ihr gemeinsam auszustellen, habe ich die ganze Nacht vor der Eröffnung nicht geschlafen. Ich habe mich gefragt, was hast Du da gemacht. Sind Deine Keramiken so gut, dass sie vor Publikum gezeigt werden können?“ Diese Sorge war unberechtigt und bestätigt ihrer Lehrerin an der VHS Hilden, die Schoeles Idee mit den Worten kommentierte: „Es wird Zeit, dass Maria Teresa beeindruckende Frauen-Figuren endlich in einer Ausstellung zu sehen sind.“ Drei waren bereits nach dem ersten Abend mit einem roten Punkt als „verkauft“ gekennzeichnet.     

Werbung im Gymnasium

Da beide Künstlerinnen gern noch weitere Kinder und Jugendliche für die Kunst gewinnen möchten, bestärken sie die beiden Gymnasiasten mit Postern und Flyern in ihrer Schule an der Rankestraße aufmerksam zu machen. „Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr beide jeweils mit den Mitschülerinnen und Mitschülern aus Euren Klassen und Euren Klassenlehrern die Ausstellung besucht.“ Denn bisher wissen nur die Freundinnen von Luna und Sira, wie erfolgreich die beiden dieses Hobby betreiben.

Ausstellung „Zwischen Traum und Wirklichkeit“, 11.- 27. Februar 2022, KunsTHaus Erkrath, Dorfstr.9-11, Hochdahl-Millrath, Öffnungszeiten: samstags 14-18h, sonntags 11-14h, mittwochs 17-19h. Eintritt frei.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*