Lokschuppen: Zwei Geburtstage in einem Jahr

von Ria Garcia

Foto: LW

Während zur Saisoneröffnung im April der 160. Geburtstag des Lokschuppens in Hochdahl gefeiert wurde, steht am kommenden Sonntag der 25. Geburtstag des Museums auf der Feierliste. Was wartet zum zweiten Jubiläum?

Erst blicken wir noch einmal zurück auf die Ausstellung, in der 160 Jahre Lokschuppen im Fokus standen. Tag und Monat der Inbetriebnahme sind zwar nicht zu ermitteln, fest steht, dass der Lokschuppen in diesem Jahr 160 Jahre alt ist. Dass es den Lokschuppen als historische Schmuckstück so heute noch gibt, ist besonders einer Ausstellung über die Bahngeschichte in unserer Region geschuldet, die einige engagierte Menschen so begeisterte, dass sie sie gerne als Dauerausstellung in einem Museum erhalten wollten. Dafür bedurfte es natürlich eines passenden Orts und für den sorgte in der Folgezeit Gottfried Bander, den man für die Idee gewonnen hatte und der schließlich den Lokschuppen erwarb und mit imensem Aufwand in den heute bekannten Zustand versetzen ließ. Die Geschichte dazu findet sich auf der Homepage des EHEH.

In der Ausstellung dokumentierten Fotos die späte Zeit, der Nutzung als Lokschuppen, die Nachnutzung als Gewerbehalle, den Plan zur Restaurierung und die darauf folgenden Arbeiten.

Neben den zahlreichen Fotografien erzählte die Jubiläumsausstellung natürlich die Geschichte des Lokschuppens, der Teil der Erkrather Eisenbahngeschichte ist, die wiederum eng mit der Industrialisierung der Region verknüpft war. Auf sechs Postern zur ‚Heimat der Dampflokomotiven‘ gab es jede Menge Information zum Lokschuppen in Hochdahl, zu Dampflokomotiven und zur Funktion von Lokschuppen. Außerdem erfuhren Besucher etwas über die Vorkämpfer der Eisenbahn und das Transportmittel, das von der Eisenbahn abgelöst wurde: Die Postkutsche.

25 Jahre Museum Lokschuppen

Am kommenden Sonntag folgt dann die nächste Jubiläumsausstellung: 25 Jahre Museum Lokschuppen, denn das wurde nach der Restaurierung am 28. Mai 1999 eröffnet. Die Sonderausstellung greift die zurückliegende Zeit und Aktivitäten auf und erinnert an Mitglieder. Zur Eröffnung um 11 Uhr werden auch Bürgermeister Christoph Schultz und Kreisdirektor Philipp Gilbert anwesend sein.

Gleich drei weitere Highlights warten außerdem auf die Besucher. „Wir freuen uns endlich nach der erfolgreichen Restaurierung den Schwingungsmesswagen Bln 700 587, der 1928 von der Sächsischen Waggonfabrik Werdau gebaut wurde und dann von der Lokomotivversuchsabteilung Grunewald für lokomotivtechnische Untersuchungen genutzt wurde, den Besuchern zu präsentieren“, nennt Dr. Ralf Fellenberg gleich das ‚größte Highlight. Erstmals wird am Sonntag aber auch das historische Steilstreckenmodell „Zugförderungsanlage auf der schiefen Ebene Erkrath – Hochdahl“ ausgestellt. Das Modell im Maßstab 1:300, gebaut 1905, ist eins der ältesten Eisenbahnmodelle Deutschlands. Während die Arbeiten am Messwagen im Rahmen des Förderprogramms „Verkehrshistorische Kulturgüter“ durch die NRW- Landesregierung gefördert wurden, wurden die Arbeiten am Steilstreckenmodell als regionalspezifisches Kulturgut für das Rheinland durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert.

Und dann wartet auf die Besucher noch das allerneueste Buch Die Geschichte der Deutschen Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft (DSG), das während des Museumstags erstmals erhältlich ist. Es ist bereits das vierte Buch, das Armin Gärtner in dieser Reihe schrieb. Auf die Reise- und Arbeitswelt der 70er Jahre (Nachdruck 2021), folgten die Verkehrsgeschichte der DB-Liegewagen und die Reisebürosonderzüge – Urlaub von Anfang an, die beide inzwischen vergriffen sind. Dieses Mal dreht sich alles um Schlafwagen und die „Bordgastronomie“. Ein Lesezeichen zum Buch verrät ein wenig mehr und die Erfahrung lehrt: Wer ein Exemplar haben möchte, sollte nicht zu lange zögern. Die Auflagen sind schnell vergriffen.

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