
Hans-Ulrich Zastrau hat folgenden Leserbrief zum Verlust der Thieleshof Brücke an unsere Redaktion gesandt.
Hinweis: Die geäußerte Meinung in Leserbriefen gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Anonyme Zuschriften, oder Zuschriften mit diskriminierenden Inhalten werden nicht berücksichtigt. Wir behalten uns vor längere Leserbriefe sinngemäß zu kürzen.
Samstag, 3. Mai 2025 – Die vom Lokal-Anzeiger abgedruckten Leserbriefe zeugen davon, dass Erkrather Bürger über den Verlust der Thieleshofbrücke über den Eselsbach verärgert sind. Stattdessen wurden dort Trittsteine verlegt, die aber nicht für jeden und auch nicht jederzeit eine Bachüberquerung ermöglichen.
Es wäre aber besser gewesen, sich zu Wort zu melden, bevor das „Kind in den Bach gefallen“ ist. Genau die Szene vom missglückten Familienausflug habe ich schon am 4.9.23 aufgeschrieben, also bevor endgültig entschieden war, was dort passieren sollte. Aber es gab keine Resonanz.
Mir gefällt, dass die alte Brücke in andere Hände übergegangen ist und dort noch viele Jahre ihren Dienst tun wird. Das bedeutet, dass die Reparatur nicht so aufwendig gewesen sein kann, wie Politik und Verwaltung behauptet haben. Der neue Eigentümer hatte ja darüber hinaus noch Abbau, Transport und Wiederaufbau zu tragen.
Es gab auch noch einen Vorlauf, bei dem ich anhand der Mängelliste dargestellt habe, wie die Reparatur kostengünstig hätte durchgeführt werden können, aber auch dazu gab es keine adäquate Rückäußerung.
Noch davor habe ich, auch mit Fotos, nachgewiesen, dass der Verlust der Thieleshofbrücke eine deutliche Verschlechterung der Lebensqualität für den betroffenen Ortsteil, aber darüber hinaus für ganz Erkrath bedeuten würde. Brücken üben auf Wanderer und Spaziergänger einen besonderen Reiz aus und die Erkrather Politik und Verwaltung geht sehr leichtfertig damit um. Laut einer Äußerung von Bgm. Schultz ist die Stadt in Erkrath für insgesamt 36 Brücken zuständig. Das ist nicht auffällig viel. Aber in seinen Amtsjahren sind 7 Brücken bzw. projektierte Brücken ersatzlos entfallen; das ist schon methodisch auffällig.
Stellungnahme der Stadt Erkrath
Die Stadtverwaltung hat eine Stellungnahme auf zwei Leserbriefe herausgegeben. Zwar erreichte uns nur der Leserbrief von Herr Zastrau, da er sich aber wohl auf einen weiteren Leserbrief bezieht, haben wir die Stellungnahme der Stadt hier in Gänze übernommen.
„Im Leserecho zum Eselsbach vom 2. Mai 2025 schreibt die Leserin Heide Horn, dass die „abgebaute Holzbrücke anderweitig erstanden, repariert und wieder aufgebaut wurde“. Diese Behauptung wurde auch von Herrn Zastrau in einem Leserbrief vom 5. Mai 2025 wiederholt. Dies ist nicht korrekt. Die marode Holzbrücke musste aufgrund von massiven Schäden vollständig zurückgebaut und anschließend komplett entsorgt werden. Eine Reparatur war nicht möglich.
Die von Frau Horn getätigte Aussage bezieht sich womöglich auf Überlegungen der lokalen Politik, anstelle der Trittsteine alternativ eine gebrauchte Brücke zu erwerben und diese am Eselsbach zu installieren. Eine Prüfung des Vorschlags machte jedoch deutlich, dass eine gebrauchte Brücke (kosten-) aufwendig an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden müsste und womöglich deutlich wartungsintensiver als eine neue Brücke wäre. Der Alternativvorschlag wurde somit als unwirtschaftlich bewertet und letztlich verworfen.
Weiter schreibt Hans-Ulrich Zastrau, dass die Stadt Erkrath „für insgesamt 36 Brücken“ zuständig sei. Dies nicht auffällig viel sei, aber während der Amtszeit von Herr Schultz „sieben Brücken beziehungsweise projektierte Brücken ersatzlos entfallen“ wären – auch dies ist nicht zutreffend und schadet obendrein dem Ansehen der Stadt, weshalb wir auch hier um Klarstellung bitten.
Die Stadt Erkrath ist aktuell für 38 Brücken im Stadtgebiet zuständig. Stadtweit sind noch weitere Brücken zu finden, die allerdings anderer Trägerschaft obliegen (u.a. Kreis, Land, Bund). Während der Amtszeit von Bürgermeister Schultz (seit 2015) wurden insgesamt drei Brücken ersatzlos zurückgebaut (Brücke Thieleshof/Eselsbach 2024, die Brücke Neanderstraße/Gymnasium 2020 sowie die Brücke Am Brockerberg 2019).
Demgegenüber stehen insgesamt sechs Ersatzneubauten (darunter Brücke Henschesgässchen / Düssel in 2020, Brücke Immermannstraße / Hühnerbach in 2021, Brücke Freiheitstraße (Sportzentrum) / Düssel in 2022, Brücke Sandheider Straße / Hühnerbach (KiTa) in 2025 – Freigabe für den öffentlichen Verkehr noch ausstehend sowie Brücke Dorper Weg / Stinderbach in 2025 – Fertigstellung voraussichtlich Ende Mai) sowie die im Bau befindliche Brücke Bachstraße für die Erschließung des Neubaus des Gymnasiums Am Neandertal.“
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