![Jubiläum Kita Gretenberg](https://erkrath.jetzt/wp-content/uploads/2024/06/Jubilaeum-Kita-Gretenberg-678x381.jpg)
Eine riesige, von Erziehern und Kindern gebastelte Torte inklusive Kerzen und goldenen Ziffern, ein Spruchband und bunte Luftballons an der Eingangstür verrieten es schon von außen: Die Städtische Kita Gretenberg feierte ihr 50-jähriges Bestehen.
Am vergangenen Freitag wurde die Hochdahler Einrichtung mit einer Jubiläumsfeier geehrt, zu der zahlreiche Vertreter aus Verwaltung und Politik, aber auch ehemalige Mitarbeitende und Kolleginnen aus den anderen Kindertagesstätten gekommen waren.
„Wir singen vor Freude“ – Lied zum Jubiläum ist eine Eigenkomposition
Ein wenig mussten sich die Kids und das Team der Kita Gretenberg gedulden, bis sie das eigens für diesen feierlichen Anlass geschriebene Lied vertragen durften, zu dem alle auch eine Choreografie einstudiert hatten, bei der Hände, Arme und auch sich beugende Beine zum Einsatz kamen. Der fröhliche Text fasste zusammen, was der eigentliche Anlass dieses Jubiläums war: die Freude. Auch darüber, jeden Tag in der Woche hierher zu kommen und von dem 22-köpfigen Team unter Leiterin Heike Cordioli betreut und „mit frühkindlicher Erziehung auf den weiteren Weg ins Leben vorbereitet zu werden“, wie es Bürgermeister Christoph Schultz in seiner kurzen Ansprache ausdrückte.
Danach durften sich die kleinen Sänger und auch alle anderen Gäste, die so zahlreich erschienen waren, an den herzhaften und süßen Speisen am Büffet bedienen. Schnell bildeten sich an den im Außenbereich aufgestellten Bierzelt-Garnituren und Stehtischen kleinere und größere Gesprächsgruppen. Da auch die eine oder andere frühere Kollegin gekommen war, wurde so manche Anekdote ausgetauscht.
Auch Heike Cordioli erinnerte sich an einige Meilensteine, die sie in den zwanzig Jahren, in denen sie nun schon die Leitung der Einrichtung inne hat, erlebte. 2017 wurde die Kita zu einer „Sprachkita“, denn die Anzahl der neun verschiedenen Nationalitäten, aus denen die betreuten Kinder stammten, als sie ihre Stelle hier antrat, ist inzwischen auf 18 angewachsen. Seitdem werden die Kinder in ihrer Sprachkompetenz durch zusätzliche Fachkräfte gefördert. Schon seit 2007 werden Kinder und deren Eltern gemeinsam in dem so genannten „Rucksack“-Programm sowohl in ihrer Muttersprachen-Kompetenz als auch beim Erlernen der deutschen Sprache gefördert. Gerade besuchen 24 Kids und deren Eltern in drei Gruppen eingeteilt dieses Förderprogramm.
Auch Inklusion wird bereits seit 1994 in dieser Einrichtung gelebt. Seit 1998 ist eine zweite Gruppe dazugekommen, in der Kinder entsprechend ihres individuellen Bedarfs unterstützt und gefördert werden. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Einrichtung 2014 das Siegel „Kita Plus“ erwarb, das Einrichtungen auszeichnet, die „(..) besonders auf die individuellen Potenziale betreuter Kinder eingeht. Neue pädagogische Projekte und intensive Elternarbeit stehen dabei im Fokus“, wie es in der Pressemeldung der Stadt Erkrath heißt.
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Kita-Gründung eng verbunden mit der Entstehung der „Neue Stadt Hochdahl“
Selbst Herbert Bander, unter dessen Ägide als Leiter des Jugendamtes die Kita erbaut wurde, war sich nicht sicher, ob die Kita an der Sandheider Straße nicht sogar die erste städtische in dem Stadtteil war, der ab 1973 als „Neue Stadt Hochdahl“ entstand. Hierhin zogen in den folgenden Jahren zahlreiche, oft kinderreiche Familie, u. a. aus dem benachbarten Düsseldorf, denn es herrschte in dieser Zeit, als die „Baby-Boomer“-Generation das Licht der Welt erblickte ein akuter Mangel an geeignet großen Wohnungen. „Auf jeden Fall ist diese Kita baugleich mit der in Willbeck-West,“ wusste Herbert Bander zu berichten, der zahlreiche Bücher und Schriften über die Geschichte des größten Stadtteils Erkrath verfasst hat, in dem er, damals noch zu Gruiten gehörenden Trills geboren wurde. Die Kita in der Ruhrstraße feiert allerdings erst im kommenden Jahr ihr 50. Bestehen, wie deren Leiterin, Andrea Holland erzählte. Auch die Städtische Kita Millrath entstand unter Banders Amtsführung wie auch die in Kempen. Diese steht nach dem Brandanschlag inzwischen als Neubau an selber Stelle.
Erste Kita mit integrativem Konzept
Monika Kretschmer, die 2016 nach über 30 Jahren als Erzieherin in der Kita Gretenberg in den Ruhestand ging, erinnert sich noch gut daran, wie sie 1994 die erste Sprach-Integrationsgruppe leitete: „In der Gruppe waren immer 15 Kinder, die zuhause keine Sprachvorbilder hatten, weil ihre Eltern als Geflüchtete oder Migranten zu uns nach Erkrath kamen. Da musste ich oft einfach mit den Händen reden, bzw. zeigen.“ Zu Beginn ihrer Tätigkeit, die sie sieben Jahre nach deren Eröffnung aufnahm, hieß die Kindertagesstätte noch „Kindergarten“, wie Bürgermeister Schultz in seiner Rede auf eine der vielen Entwicklungen, die die Einrichtung im Laufe der vergangenen Jahre durchlief, wissen ließ.
„In den ersten Jahren kamen die zugewanderten Familien als so genannte Spätaussiedler aus den Gebieten in Polen und Russland, die mit dem Ende des 2. Weltkriegs wieder an die Länder zurückfielen. Dann waren es die so genannten ‚Boat People“ aus Vietnam, die ihr Land aufgrund der dortigen politischen Situation verließen“, so Kretschmer, die wie damals auch, mit dem Moped zu ihrer alten Wirkungsstätte gekommen war.
Auch Bürgermeister Schultz hatte den Kita-Mitarbeitern in seiner Ansprache bestätigt, welch wertvolle „Zukunftsarbeit für die Kinder“ sie leisten. Auch sprach er ihnen seinen eignen sowie den Dank und Anerkennung von Verwaltung und Politik aus. Dass dieses Lob kein „Lippenbekenntnis“ ist, verriet die große Anzahl von Gästen aus Verwaltung und Politik. So war Michael Pfleging, Geschäftsbereichsleiter Jugend-Soziales-Bildung, genauso erschienen, wie Yasin Dimitras, Leiter des Fachbereichs Jugend. Aus dem Jugendhilfeausschuss (JHA) war neben dessen Vorsitzender Bernhard Osterwind, BmU, auch Annette Kirchhoff, CDU, der Einladung zur Jubiläumsfeier gefolgt. Auch weitere Vertreter der politischen Parteien wie Peter Urban (SPD), Syla Zabeli (CDU) und Peter Knitsch (Bündnis90/Die Grünen) waren erschienen und zollten damit ihren Respekt für die Arbeit der Einrichtung in diesem multikulturellen Stadtteil, in dem der Neubau einer weiteren, viergruppigen Kita an der Immermannstraße sehnlichst erwartet wird, um den vorhandenen Bedarf an weiteren, ortsnahen Betreuungsplätzen zu decken.
Die 1974 gegründete, vierzügige Städt. Kita Gretenberg besuchen z. Zt. 80 Kinder, die von einem 22-köpfigen Team von Erziehenden, darunter auch drei männliche, sowie Ergänzungskräften und eine Küchenkraft, betreut werden. Anschrift: Sandheider Straße 90, Tel. (0 21 04) 41352, E-Mail: kitagretenberg@erkrath.de.
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