Keine Ahnung vom Smart-Phone – Pech gehabt ?

WIR VERBRAUCHER Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann e.V.

Senioren Smartphone
Foto: Congerdesign / Pixabay

WIR VERBRAUCHER im Kreis Mettmann fordern Medienkompetenz-Konzepte auch für ältere Bürger!

Kaum noch ein Lebensbereich ist nicht digitalisiert. Telefon, Fernsehen, Bankgeschäfte – aber auch  Fahrpläne oder Fahrkarten für den Nahverkehr gibt es meistens nur noch digital. Ab 2023 werden auch viele Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung digitalisiert zu erhalten oder zu nutzen sein. Neben Steuererklärungen auch Personalausweise oder Müllkalender. Zeitungsberichte gibt es immer öfter nur noch digital und wichtige Informationen zum täglichen Leben sind häufig nur noch im Internet zu erhalten.

Warnungen vor Katastrophen –  künftig vor allem über das Smart-Phone.

Selbst der tägliche Einkauf  wird zur Herausforderung

Die Versorgung mit notwendigen Produkten des täglichen Lebens war bisher eigentlich für jeden Menschen leicht zu bewältigen – unabhängig vom Bildungsgrad: Besuch im Einzelhandelsgeschäft –  Ware aussuchen  –  zur Kasse gehen –  bezahlen – fertig!

Dies wird sich nachhaltig ändern: Kassen werden absehbar nicht mehr von angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt sein; die Kunden müssen die Waren selbst „einscannen“ und dann per Kreditkarte oder Smart-Phone bezahlen. Sie sollten dann mit diesen Medien ausgestattet sein  und ihren Gebrauch auch beherrschen können.
Der Einzelhandel wird ohnehin immer mehr durch Online-Shopping abgelöst.  Nutzer müssen dann die hierfür erforderliche technische Ausstattung besitzen und über einen Internet-Zugang verfügen. Sie sollten ferner die Risiken und Gefahren kennen und  wissen, wie man sich schützt.

Abgesehen von den notwendigen finanziellen Voraussetzungen sind einige Kompetenzen erforderlich, diese Welt zu überblicken und sich gefahrlos darin zu bewegen. Unschwer ist erkennbar, dass ein Teil unserer Mitbürgerinnen und Bürger Probleme haben werden, diese persönlichen Anforderungen zu bewältigen. Sie müssen den Umgang mit diesen Medien lernen und anwenden können.

Viele werden aber verlässliche Assistenzangebote benötigen

Vor allem die Menschen, die den größten Teil ihres Lebens keine Berührung zu digitalen Medien und diese bisher auch nicht nötig hatten. Sie müssen analog „abgeholt“ und auf die neue Wirklichkeit gut vorbereitet werden. Leider sind entsprechende Konzepte und Bemühungen der Bildungspolitik für diesen Teil unserer Bevölkerung noch nicht zu erkennen. Im Vordergrund stehen zu Recht unsere Kinder und die heranwachsende Generation. Für diese Zielgruppe gibt es bereits viele gelungene Angebote wie z.B. Digitalcheck NRW, Medienscouts , Zebra u.a. Dank ehrenamtlicher Initiativen gibt es auch für ältere Bürger zwar schon zahlreiche örtliche Unterstützungsangebote, aber dann zufällig und regional sehr unterschiedlich.

Es wird höchste Zeit, dass die Bildungs- und Medienpolitiker in unserem Land dafür sorgen, dass   a l l e Bürgerinnen und Bürger die Chance bekommen, diese Medienkompetenz zu erwerben. Niedrigschwellig und verständlich!

1 Kommentar

  1. Danke für diesen Artikel. Leider begegnet einem diese Art von Ignoranz einer großen Gruppe Menschen gegenüber immer mehr. Da sind Termine nur online buchbar, Formulare gibt es nur noch aus dem Internet, und, und, und. Es gibt tatsächlich noch Menschen, die kein Smartphone besitzen – weil es bisher nicht nötig war oder weil sie sich bewusst dagegen entschieden haben. Und nicht alle haben Kinder oder Enkel, die ihnen den Umgang mit diesem Medium zeigen oder abnehmen.
    Die Nachteile zeigen sich doch jetzt schon ganz deutlich: Viele sind von der Teilhabe ausgegrenzt. Die Kriminalität in diesem Bereich nimmt immer mehr zu – da nützen auch.noch so viele PINs und TANs und Passwörter nichts. Die Hacker sind unermüdlich. Und bei einem großen Stromausfall (siehe Flutkatastrophe) ist die Versorgung komplett lahmgelegt, weil auch ein Handyakku nicht unbegrenzt funktioniert.
    Über viele andere Auswirkungen (Entlassungen zum Beispiel von Kassenpersonal, Vereinsamung, weil man sich ja ach „so bequem“ vom Sofa aus versorgen kann/muss etc. etc.) mag ich gar nicht weiter nachdenken. Schöne neue Welt?

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