
Wenn am 3. Februar der Karnevalsumzug durch Alt-Erkrath zieht, wird es eine Änderung am Zugweg geben. Doch auch mit anderen Auflagen kämpft die Karnevalsgesellschaft ‚Die Letzten Hänger 1963‘.
Werner Scheter, zweiter Vorsitzender der Letzten Hänger, vermutet den Personalwechsel in der Leitung der Erkrather Polizei dahinter. „Wir wurden sehr bombadiert mit Auflagen“, sagt er. Mehrfach wurden Vorschläge eingereicht, wie der Zugweg in diesem Jahr verlaufen soll. „Die Stadt soll nicht hermetisch abgeriegelt werden“, erklärte Scheter die Vorgabe der Polizei. Auch wenn er nicht glaubt, dass es zu Zwischenfällen kommt, sagt er: „Die Gefahrenlage ist etwas höher als im letzten Jahr.“ Daher müsse man nun Änderungen vornehmen, „um die Sicherheit für alle zu garantieren.“
Aus dem Grund hatten die Letzten Hänger die Vorschläge der Polizei, den Karnevalsumzug am Ende der Kirchstraße an der Beethovenstraße bei Haus Brück aufzulösen oder nochmal durch die Fußgängerzone Bahnstraße in umgekehrter Richtung ziehen zu lassen, abgelehnt – zu gefährlich für Fußgruppen und Besuchende. Dass die Polizei die Neanderstraße nicht längere Zeit sperren will, hängt wohl auch mit Ereignissen im vergangenen Jahr zusammen. An der Sperre bei Haus Brück sollen Autofahrende kein Verständnis für den Umzug eine Woche vor dem Karnevalswochenende gehabt haben und teilweise sehr aggressiv gewesen sein. „Es waren sogar Motorrad-Polizisten zur Schlichtung nötig“, berichtet Scheter.
Der diesjährige Zugweg sieht nun so aus: Wie gewohnt startet der Umzug um 14:11 Uhr vom Gerberplatz und geht über Gerberstraße, Neanderstraße und Bismarckstraße zur Bahnstraße. Wie in der Vergangenheit wird am S-Bahnhof gewendet und am Rathaus vorbei in die Fußgängerzone gezogen. Anschließend geht es durch die Kirchstraße weiter. Neu ist nun, dass vor der Tankstelle in die Schubertstraße abgebogen wird. Am Ende der Schubertstraße ist Auflösung des Zugs, auf der Kreuzstraße gilt somit wieder die Straßenverkehrsordnung. Fußgruppen können die Straße überqueren und über die Fußwege zur Bahnstraße gehen, Wagen können von der Schubertstraße aus in Richtung Neanderstraße oder in Richtung Hochdahler Straße/Unterbach fahren.
Höhere Auflagen, höhere Kosten
Doch auch andere Auflagen sind gestiegen. So müssen nun neun zusätzliche Verkehrskadetten von der Verkehrswacht NRW eingesetzt werden. Welche Kosten für Parkverbotsschilder auf der Schubertstraße auf ihn zukommen, konnte Scheter noch nicht beantworten. Auch zusätzliche Straßensperren sind nun nötig, beispielsweise Am Rosenberg, für den Bernsau-Platz am Brauhaus und selbst die Ausfahrt des Parkplatzes am Rathaus muss nun gesperrt werden – in der Vergangenheit gab es hier nie Probleme.
„Wir sind ein kleiner Verein und geben uns viel Mühe“, betont Scheter. Rund 70 Mitglieder haben die ‚Letzten Hänger‘, über die letzten Jahre hat sich die Mitgliederzahl durch Ein- und Austritte konstant gehalten. Seit über 30 Jahren organisiert der Verein den Erkrather Karnevalsumzug. Hinsichtlich der Kosten des diesjährigen Umzugs sagt er: „Wir kommen schwer an unsere Grenzen. Aber der Umzug liegt uns sehr am Herzen. Wir wollen, dass die Leute sich wohlfühlen.“ In diesem Jahr werden ca. 16 Wagen und ca. 650 Menschen in Fußgruppen erwartet. Etwas mehr als im vergangenen Jahr, aber auch kein gewaltiger Unterschied – die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr. Fast alle Teilnehmenden kommen aus Erkrath oder Unterbach, mit den „Ruhrpott-Guggis“ wird es Guggenmusik aus Duisburg geben.
Biwak ab 11:11 Uhr
Bereits vor dem Karnevalsumzug wird es ab 11:11 Uhr einen Biwak unter der Markthalle am Bavierplatz geben. Zur Eröffnung gibt es eine Ansprache von Bürgermeister Christoph Schultz, hoher Besuch wird mit dem Prinzenpaar aus Unterbach sowie dem Kinderprinzenpaar aus Erkrath erwartet. Beide bringen ihre Tanzgarden mit, darunter die Tanzgarde Hoppedötze der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft. Musikalische Untermalung gibt es von Frank Spehl, der auch Live-Gesang darbieten wird. Ein Fanfaren-Chor aus Düsseldorf-Eller und das diesjährige Erkrather Mottolied von ‚Johnny’ sind weitere geplante Programmpunkte.
Für das leibliche Wohl sorgen ein Getränkestand, bei dem es je nach Temperaturen auch Winterpunsch geben soll. Catering gibt es von den Bachstuben, welche Hackbraten, Würstchen und Pommmes anbieten. Passend zu Karneval gibt es auch Berliner. Nach dem Umzug soll der Biwak unter der Markthalle weitergehen und am Abend ausklingen.
Seniorenkarneval, Klüngelball und Aschermittwoch
Der Terminkalender der ‚Letzten Hänger‘ ist aber auch nach dem Karnevalsumzug noch gefüllt. Am 6. Februar findet im Förderzentrum Mitte, ehemals Friedrich-Fröbel-Schule (Adresse: Rathelbecker Weg 45, es gibt eine Bürgerbus-Haltestelle), der Seniorenkarneval statt. Ab 15 Uhr gibt es ein kostenloses Programm, dazu Kaffee und Kuchen. „Es heißt zwar Seniorenkarneval, aber es gibt keine Altersbeschränkung“, so Scheter.
Am Karnevalssamstag, 10. Februar, findet der Klüngelball statt. Diesmal in der Stadthalle, als musikalisches Programm sind Frank Spehl, Ku11, Thorsten Sander, Heinz Hülsdorf und De Schlofmütze vorgesehen. Auch hier kommt das Unterbacher Prinzenpaar sowie das Erkrather Kinderprinzenpaar mit der Tanzgarde Hoppedötze vorbei. Karten zu je 17,50 Euro gibt es im Vorverkauf bei Tabakwaren Richter (Bahnstr. 31), der Kulturbar in der Stadthalle, dem Donkey Island Club in Unterfeldhaus (Niermannsweg 10) sowie beim Vorstand (E-Mail: vorstand@haenger.com, Telefon: 0211 / 60 12 996 oder 0172 / 218 5861).
Zusammen mit der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft wird am Ende der diesjährigen Session der Hoppeditz beerdigt: Am 14. Februar, an Valentinstag, geht es um 18:00 Uhr vor den Bachstuben an der Beethovenstraße/Bachstraße los. Anschließend wird in den Bachstuben bei dem einen oder anderen Kaltgetränk auf die kurze Session zurückgeblickt.
Auch Termine über das Jahr
Doch auch außerhalb der Session wollen ‚Die Letzten Hänger‘ Präsenz zeigen. „Wir planen auf allen Feierabendmärkten mit einem Stand vertreten zu sein“, erläutert Scheter. Dort soll es beispielsweise Getränke und ein Glücksrad für Kinder geben. Die Feierabendmärkte werden voraussichtlich wieder zwischen April und Oktober an jedem dritten Mittwoch auf dem Bavierplatz in Alt-Erkrath stattfinden.
Auch beim Weinfest in Alt-Erkrath, welches im vergangenen Jahr gut angenommen wurde, will man wieder mit einem großen Trödelstand dabei sein. „Das Geld geht zu 100 Prozent in den Karnevalsumzug“, so Scheter. Vor den Sommerferien soll es auch ein Sommerfest der ‚Letzten Hänger‘ geben, welches im letzten Jahr nach längerer Zeit erstmals wieder veranstaltet wurde. Neben der nächsten Session, die bekanntlich am 11.11. beginnt, ist auch wieder eine Teilnahme am SSV Weihnachtsdorf geplant.
Transparenz-Hinweis: Der Autor ist selbst Mitglied bei den ‚Die Letzten Hängern 1963 e.V.‘.
Was soll denn dieser Schwachsinn – Auflösung des Zuges auf der Schubertstrasse?? Muss man nicht verstehen oder ??? Die Argumente der Polizei kann ich nicht teilen – in anderen Städten geht das – Strassen sperren oder sogar ganze Innenstädte (Hahn Kirmes)- nur in Erkrath geht das nicht das man über die Beethovenstrasse und die Nenaderstrasse wieder zum Ausgangspunkt des Zuges zurück geht???