Kandidaten für den Integrationsrat der Stadt Erkrath stellen sich vor

V.l.n.r.: Hamed Conte (Einzelkandidat), Monica Franzen (SPD - Internationale Liste), Azim Abromad (Grüne Internationale Liste), Kenan Aljamil (Einzelkandidat), Daniel Kosmann (Liste Die Linke), Pavel Vaysman (Liste Integral) und Lilli Zhimarin (Liste IKZ)./ Foto: Susann Krüll

Vor Kurzem hatte Torsten Gumbrecht die Kandidaten für den Integrationsrat, der ebenfalls am 13. September neu gewählt wird, zu einem Fototermin am Eingang des Bürgerhauses gebeten.

„Die Treppen vor dem Eingang zur Restauration eigenen sich super, um den Abstand einhalten zu können, so dass die Kandidatinnen und Kandidaten die Maske während der Aufnahme abnehmen können“, so der Integrationsmanager der Stadt Erkrath.
Da es verschiedene Listen gibt, die in unterschiedlich starker Zusammensetzung antreten, hatte Gumbrecht darum gebeten, dass nur die Erste oder der Erste der jeweiligen Liste zum Fototermin kommt sowie die als Einzelkandidat*in Antretenden.

Fünf Listen und sechs Einzelkandidaten treten an

Mit Pavel Vaysman, dem Vorsitzende des derzeitigen Integrationsrates, stellt sich ein „alter Hase“ zusammen mit drei weiteren Kandidat*innen für die „Liste Integral“ zum vierten Mal zur Wahl. „Ich war schon dabei, als dieses Gremium noch ‚Ausländerrat‘ hieß,“ erzählt Vaysman. Wie Lilli Zhimarin, die für die Liste IKZ (Integration-Kulturzentrum) mit vier weiteren Mitstreitern zum dritten Mal kandidiert, liegt Vaysman die Integration von russisch-, ukrainisch- oder belarus-stämmigen Mitbürgern sowie deutsch-stämmigen Spätaussiedlern besonders am Herzen. Während der Verein „Integral“ sich vor allem auf die Themenfeldern Sport und Freizeit, aber auch auf die Arbeitsvermittlung spezialisiert hat, liegt der Schwerpunkt des „IKZ“ auf der Förderung von Sprachkompetenz und dem Angebot muttersprachlichen Unterrichts von Schüler*innen ab dem Grundschulalter. Auch „Krabbelkurse“ wie auch Förderung Älterer gehören zu ihrem Engagement.  

Für die „SPD – Internationale Liste“ geht Monica Franzen als Erstplatzierte von fünf Kandidat*innen ins Rennen. Sie lebt seit mehr als 30 Jahren in Erkrath und tritt erstmalig für den Integrationsrat an. Sie betont :„Sprache ist das A und O. Denn wer nichts versteht, kann nicht handeln“. Daher ist ihr Ziel, sich für den Ausbau des Angebots von Deutschkursen aller Niveaus einsetzten. 

Für die Liste „Die Linke“ treten drei Kandidat*innen an. Daniel Kosman, dessen Eltern aus Pakistan stammen und der seit dem achten Jahre auch den deutschen Pass besitzt, hat den Listgenplatz eins inne. Er möchte mehr Menschen dafür gewinnen, sich in der Integrationsarbeit einzusetzen. „Außerdem finde ich es wichtig, dass zukünftig die Wahlunterlagen zum Integrationsrat auch in der jeweiligen Muttersprache an die Wahlberechtigten verschickt werden. Denn viele sind des Deutschen noch nicht so mächtig, dass sie aus dem Schreiben entnehmen können, dass der Integrationsrat sich im Rat der Stadt Erkrath für ihre Belange einsetzt.“

Die „Grüne Liste International“ schickt zehn Kandidat*en ins Rennen, von denen Azim Abromand auf Platz 1 gesetzt ist. Der in Afghanistan geborene Ingenieur hat an dem Projekt mitgewirkt, das seine Liste imitiert hat. In verschiedenen Videos haben wie er in seiner Muttersprache Farsi andere auf Arabisch, Englisch, Italienisch oder Russisch erklärt, worum es bei der Wahl des Integrationsrates geht und warum alle Wahlberechtigen ihre Stimme abgeben sollten. Die kurzen Video-Sequenzen finden sich unter: www.gruene-erkrath.de/integrationsratswahl-2020/

Zu den Kandidaten, die sich Listen angeschlossen haben, sind treten außerdem Einzel-Kandidaten an:

Mohammad Absi: Der Master-Werksstudent lebt seit 2019 in Erkrath. Im „Steckbrief“, mit dem er sich bewirbt, sagt er über seine Motivation: „Das Ziel ist die Fragezeichen über den Köpfen auf beiden Seiten so gut wie möglich zu reduzieren.“*

Kenan Aljamil: Der in Syrien geborene Jurist hat
hier eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann absolviert und arbeitet in einer Firma in Erkrath-Unterfeldhaus. Er stellt sich zur Wahl, weil es ihm wichtig ist, „wenn man in einem Land leben will, dass man sich engagiert.“* Außerdem fordert er alle Wahlberechtigten auf: „Nützen Sie bitte Ihre Chance auf Teilhabe und engagieren Sie sich im Integrationsrat der Stadt Erkrath und gehen Sie am 13.09.2020 wählen.“*

Hamed Conde: Zu seiner Motivation, sich zur Wahl zu stellen, sagt der aus Guinea stammende junge Mann, der zur noch zur Schule geht und seit 2016 in Hochdahl lebt: „Ich möchte ausländischen Mitbürgern helfen, die deutsche Kultur zu verstehen, um sich somit schneller und besser hier einleben zu können.“* Dafür kann er sich vorstellen, dass gemeinsamer Sport ein Mittel zu Integration sei. Da er selbst Englisch und Französisch perfekt spricht, würde er gern auch Nachhilfe für Kinder mit Migrations- und Fluchthintergrund geben, dazu wird er Kontakt zum Verein „Du-Ich-Wir“ aufnehmen.

Emmanuel Onyedi Okonkwo

Emmanuel Okonkwo: “Ich möchte Zuwanderer wirtschaftlich produktiver machen und für die Stadt Erkrath einen integrierten IT-Hub haben, der Vorbildfunktion für an Städte und Länder haben könnte und mit dem Integration besser funktionieren kann.”

Derya Salkim: Studentin mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit.

Stefan Alojzy Dziedzic: Rentner mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit, der sich vor allem auch für die Bedürfnisse der Rentner mit Migrationshintergrund einsetzen möchte.

*Auf der Website des Integrationsrats, finden sich „Steckbriefe“, in denen die Listen und die Einzelkandidaten beschreiben, warum sie kandidieren, worum sie sich vorrangig kümmern wollen und was sich erhoffen durch die Arbeit im Integrationsrates zu erreichen.

Sprache ist Schlüssel zu einer geglückten Integration

Dass Sprachkompetenz eines der entscheidenden, wenn nicht das entscheidende Kriterium ist, in dem Land heimisch zu werden, in das man aus Migration- und /oder Fluchtgründen gekommen ist, darin herrscht Einigkeit bei allen Kandidat*innen, die sich zur Wahl des Integrationsrates am 13.9.20 stellen.

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