Bei einem Kung Fu Turnier in Velbert haben sich die Sportler der Kampfkunstschule Yen für die Europameisterschaft qualifiziert. Damit alle 11 Sportler teilnehmen können, werden Sponsoren gesucht.
Der International Kuo Shu / Kung Fu Cup in Velbert begann mit einem spektakulären chinesischen Löwentanz. Mit 34 Sportlern und damit mit dem größten Team ging die Kampfkunstschule Yen an den Start. „Für uns war das etwas besonderes, denn das Team war neu zusammengestellt. Für 30 von 34 Sportlern war es das erste Turnier“, sagt der Leiter der Kampfkunstschule Yen, Emre Nuhogullarindan.
Besonders war daran am Ende des Turniers, dass sich gleich 11 Sportler für die EM qualifiziert haben. Fünfmal holten sie den ersten, viermal den zweiten und achtmal den dritten Platz. Dabei stach besonders das Ausnahmetalent Maximilian Wolin, 16 Jahre alt, heraus. Er startete in der Jugendwertung im Wushu mit Nan Quan, Shaolin Kung Fu (Süd Form) mit dem Drunking Boxing Start, bei den Wertungen mit Waffen nahm er mit dem Shuan Dao (Doppel-Säbel) teil und beim Grand Champion (Antreten der erst Platzierten gegeneinander) gewann er am Ende auch noch den ersten Platz. Damit begeisterte er das Publikum so sehr, dass der Jubel Sportler, Trainer und Schiedsrichter der anderen Kampfflächen irritierte, die innehielten, um zu sehen ‚was los sei‘.
Auch der 17jährige Paul Scheibe stach mit seinen präzisen Techniken hervor. Er belegte knapp hinter seinem Schulkollegen vom Gymnasium bei allen Starts (Wushu Chan Quan, Shaolin Kung Fu Luo Han, Wushu Jian -Schwert-) den zweiten Platz. Maximilian und Paul traten in der selben Kategorie an und schafften es sechs bis acht starke Gegner zu besiegen. Dazu gehörte auch der talentierte Arthur Vdovin (ebenfalls aus der Kampfkunstschule Yen), der am Ende zweimal den dritten Platz belegte.
Erfolge konnten auch der achtjährige Philipp Gurkov und die neunjährige Valerie Pakosch, die beide zum ersten Mal an einem Turnier teilnahmen, verbuchen. Gegen sieben bis acht Gegner setzten sie sich durch und schafften es auf zweite Plätze.
Der Newcomer Dragan Simic (14 Jahre) wies beim Sanda, das auch chinesisches Kick-Boxen genannt wird, alle Gegner in die Schranken und holte den Titel des deutschen Meisters. Erem Er (13 Jahre) kämpfte sich bis ins Finale vor, musste aber nach einem Foul, einem tiefen Schlag, den Kampf abbrechen. Er erhielt den deutschen Vize Titel.
Impressionen vom Turnier in Velbert
Ausgeschieden, da überqualifiziert?
Mit dieser Frage sahen sich Kahlil Esmaeli (18 Jahre) und Basir Jamshidi (24 Jahre) nach 9 Stunden warten konfrontiert. Den beiden Talenten wurde der Start mit der Begründung sie seien überqualifiziert verweigert. Beim Publikum und auch bei der Kampfkunstschule Yen traf das auf Unverständnis, aber auch etliche Diskussionen führten zu nichts. Allerdings wurde ihnen der erste Platz kampflos zugesprochen und für die Europameisterschaft in Italien sind sie und neun weitere Sportler der Kampfkunstschule Yen qualifiziert.
Ohne Sponsoren können nicht alle Sportler nach Italien reisen
Emre Nuhogullarindan ist National Coach und um mit ihm trainieren zu können, nehmen einige Sportler lange Fahrtstrecken in Kauf. Sie kommen teilweise aus Köln, Bochum, Krefeld oder Wuppertal nach Erkrath-Hochdahl zum Training. Das Training in der Kampfkunstschule Yen ist geschätzt. Hier kommen im Erwachsenenbereich Menschen aus allen Berufsgruppen zusammen. Mit dabei auch Ärzte, Ingenieure und Manager. Die Schüler der Kampfkunstschule bilden eine bunte kulturelle Mischung und haben Wurzeln in Polen, in der Türkei oder Russland, in Peru, Afghanistan, Vietnam und in anderen Ländern. So ist es selbstverständlich, dass die Sportler auch gemeinsam die Feste aus den unterschiedlichen Kulturen, wie Weihnachten, Karneval oder das Zuckerfest im Ramadan feiern.
„Im National Team gibt es verschiedene Sportler die aus aller Welt zu uns treffen. Drei
Sportler kommen ursprünglich aus Afghanistan. Alle drei nehmen für ihr Training bei uns langen Wege in Kauf, um Wushu oder Sanda zu trainieren, nachdem sie in verschiedenen anderen Sportschulen in NRW kein qualifizierte Training in dem Bereich vorfanden“, berichtet Emre Nuhogullarindan.
Besonders wichtig ist dem National Coach aber auch die Förderung der Kinder und Jugendlichen. „Wir beobachten, dass Kinder die schon früh zu uns zum Training kamen, gute Leistungen in der Schule haben, Abitur machen und studieren. Integration durch Sport führt auch dazu, dass die Sportler außergewöhnlich schnell die deutsche Sprache erlernen. Auch Englisch beherrschen unsere Sportler sehr gut, denn die ‚Turnier-Sprache‘ ist nun einmal Englisch.“
Dringend Sponsoren gesucht: Die Sportler, die nun zur Europameisterschaft antreten könnten, sind im Alter von 9 bis 24 Jahren. Talent bringen sie mit. Aber vielen fehlen die finanziellen Mittel für die Reise. Die Kampfsportschule Yen sucht deshalb dringend noch Sponsoren deren Logos mit auf dem Siegertreppchen stehen könnten, denn Maximilian und Paul waren schon mehrfach auf Europa- und Weltmeisterschaften vertreten und haben schon einige Titel mit nach Hause gebracht. Die Sponsoren werden gebraucht, damit möglichst alle Sportler, die sich qualifiziert haben, auch mitreisen können. In Italien treffen die besten Kung Fu Sportler aus ganz Europa aufeinander und die Sportler aus Erkrath sind hoffentlich alle mit dabei. Aber die Suche nach Sponsoren oder Förderern eilt, denn am 5. Mai ist es schon soweit.
Kontaktdaten auf der Homepage der Kampfkunstschule Yen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar