Jörg Schintze ist SPD- Bürgermeisterkandidat

Jörg Schintze und Ehefrau Ina leben seit 2012 gemeinsam in Erkrath. Foto: Tanja Bamme/ Archiv

Mit siebenminütiger Verspätung startete der Erkrather SPD Ortsverein in seine heutige Mitgliederversammlung. Die Tagesordnung wies zahlreiche Punkte auf und so fasste sich der Vorsitzende Paul Söhnchen sowohl bei seiner Begrüßung, als auch beim späteren Bericht kurz.

Vor einem Jahr haben sich die Ortsvereine Hochdahl und Erkrath zusammengeschlossen. „Die Fusion verlief reibungslos, nicht zuletzt wegen des Engagements der Mitglieder“, war sich Söhnchen sicher, der darauf verwies, dass ein Verein nicht nur aus Vorsitzenden sondern aus allen Mitgliedern besteht. Sein Ziel für die Zukunft: „Ein solidarisches Miteinander, wie es die SPD seit über 150 Jahren prägt.“ Dass in diesem Zusammenhang auch Reibungsverlust entsteht, wollte Paul Söhnchen nicht unerwähnt lassen. „Diskussionen in den Mitgliederreihen sind aber von Vorteil.“

Personalfragen standen auf der Tagesordnung

50 stimmberechtigte Genossinnen und Genossen fanden sich bei der Versammlung wieder. Das macht beinah ein Viertel der Erkrather SPD aus, blickt man auf die aktuellen Mitgliederzahlen. Die letzte Zählung von Kassenwartin Marleen Greeven ergab eine Gesamtzahl von 205 Mitgliedern (125 Männer, 80 Frauen) bei einem Durchschnittsalter von 63 Jahren.

Grund für die gut besuchte Mitgliederversammlung dürften die Personalfragen gewesen sein, die es zu beantworten galt. Allen voran die Wahl eines eigenen Bürgermeisterkandidaten. Ob die SPD überhaupt einen solchen Kandidaten ins Rennen schicken möchte, wurde in der Vergangenheit parteiintern heiß diskutiert. Da sich ein Großteil der Erkrather Sozialdemokraten aber für einen Kommunalwahlkampf MIT Bürgermeisterkandidaten aussprach, ließ sich letztlich ein Name auf dem Stimmzettel finden: Jörg Schintze. Mit 42 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen erzielte der Genosse 87,5 prozentige Unterstützung aus den eigenen Reihen.

SPD Ortsvereinsvorsitzender Paul Söhnchen (rechts) gratuliert seinem Stellvertreter Jörg Schintze zur Wahl zum neuen Bürgermeisterkandidaten
Foto: Tanja Bamme

Doch wer ist Jörg Schintze? Der 1963 in Essen geboren und aufgewachsene Wahl-Erkrather zog 2012 der Liebe wegen in seine neue Heimat. Seine Frau Ina Schintze stammt gebürtig aus dem Kreis Mettmann (Hilden). Sechs Jahre war Jörg Schintze im Berliner Parteivorstand aktiv. Seit einem Jahr- mit Fusion der SPD Ortsvereine Hochdahl und Erkrath- bekleidet er den Posten des stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzenden. Jörg Schintze ist Rechtsanwalt für Verwaltungs- und Baurecht, sein Büro lässt sich in Essen finden. Was er an Erkrath schätzt? „Den Menschenschlag. Und, dass hier alles so überschaubar ist“, fasst Schintze die Vorteile seines Heimatorts auf Nachfragen der Redaktion zusammen. Für seinen Wahlkampf hat sich der Politiker vier Themenschwerpunkte vorgenommen: Leben in Erkrath, Mobilität und Verkehr, Wirtschaft und Nachhaltigkeit.

Das sind die SPD- Kandidaten für den Stadtrat

Neben der Bürgermeisterfrage standen auch die Neubesetzungen für den Land- und Stadtrat sowie für den Kreistag auf der Tagesordnung. Auf der Liste des Stadtrates ließen sich neue und bekannte Namen finden: Ulrich Schimschock, Bernd Franzen, Klaus Bauer, Ursula Mazurczak, Markus Hucklenbroich, Detlef Ehlert, Henrik Pickard, Ramona Döring-Genske, Sandra Gehrke, Jan Pfeifer, Marleen Greeven, Norbert Uniatowsky, Michaela Pohl, Peter Urban, Jörg Schintze, Susanna Goldschmidt, Lilija Zhimarin-Schlothauser, Sandra Steffen, Frank Urban und Birgit Ehlert. Alle Kandidaten wurden aufgestellt.

Wissenswertes: Die Kommunalwahl findet in diesem Jahr am 13. September statt. Neben Jörg Schintze sind aktuell Peter Knitsch (Grüne) und der amtierende Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) als Bürgermeisterkandidaten aufgestellt worden.

1 Kommentar

  1. Nachdem wir nun in Erkrath 40 Jahre immer das gleiche Gesicht gesehen haben, lockt die SPD mit einem unbekannten Kandidaten. Ich bin 2016 nach 40 Jahren aus der SPD ausgetreten und kann bestätigen, in diesen 40 Jahren weder etwas von Herrn Jörg Schintze gehört, noch ihn persönlich kennen gelernt zu haben.
    Also musste ich mich erkundigen. Im Internet fand ich als Erstes am 01.09.2008 – Der Unterbezirksvorstand der SPD hat entschieden: Gegen den OB-Bewerber Jörg Schintze wird ein Parteiordnungsverfahren eingeleitet – . Als Zweites fand ich unter der Internetseite Automatenmarkt – Jörg Schintze, Automatenunternehmer aus Essen, ist zum Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Selbstständige in der SPD (AGS) gewählt worden. Der praktizierende Rechtsanwalt und Forum-Mitarbeiter will sich in dieser Funktion auch für die Belange der Automatenwirtschaft einsetzen -. Ich finde es schon sehr irritierend, dass Herr Schintze der sich gegen die Abstandsregelung zwischen Glücksspielstätten und Schulen bzw. Orten der Jugendhilfe ausgesprochen hat, weil er ein Glücksspielstätten-Sterben befürchtet BM in Erkrath werden soll. Als erster Mann der Stadt wäre er unter Anderem auch Chef des Jugendamts. Ein vorprogrammierter Interessenkonflikt. Aber das ist Problem der SPD.
    Um die Situation einfach zu benennen. Christoph Schultz hat in seinen 5 Amtsjahren eine hervorragende Arbeit geleistet, war immer und für jeden präsent, hat ein sehr gutes Krisenmanagement gezeigt anläßlich der Brände in Schulen und Kindergärten und ist jung und dynamisch. Warum sollte ich einen Kandidaten wählen der kurz vor der Rente steht. Das hatten wir schon vor 5 Jahren. Außerdem gehört es auch dazu einen Menschen wertzuschätzen der 5 Jahre geleistet hat, was ich von Herrn Schintze nicht weiß, da er in Erkrath vermutlich außerhalb der ca. 200 SPD Mitglieder nicht bekannt ist. Des Weitern möcht ich nicht das Risiko eingehen, das aus Erkrath dank BM Schintze ein Klein Las Vegas entsteht. Meine Hauptbesorgnis ist, dass Automatenglücksspiel einen erheblichen Anteil von süchtigen Jugendlichen verursacht hat.

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