Es war die in der Tradition des Jazzsommers im Lokschuppen lange Zeit nicht vertretene Art des New Orleans-Jazz, von der sich in den Pausen viele Zuhörer eine CD, signiert von Bandleaderin Nina, mit nach Hause nahmen.
Noch hat sich nicht so wirklich herumgesprochen, dass der Jazzsommer unter der Leitung von Dr. Helmut Stein auch ‚Spielarten‘ des Jazz präsentiert, die Jüngere ansprechen. Einige, wie etwa Künstlerin Kaya, haben es bereits mitbekommen. Sie genoss am Sonntag ‚frühen New Orleans-Jazz mit all seinem Schmutz und Charme‘, wie die Kölner Band Nina’s Rusty Horns auf dem eigenen Youtube-Kanal schreibt. Ergänzt werden die Stücke von eigenen Werken in diesem Stil. „Ich bin ja eigentlich gar kein Jazz-Fan, aber die gefallen mir wirklich gut und zum Jubiläumskonzert spielt noch einmal eine junge Band“, freute sich Petra Hopmann. Sie hat den Jazzsommer Jahr für Jahr erlebt, da Hopmanns Tafelkunst Catering Musiker und Gäste in den Pausen versorgt.
Nach dem Alter der Bandmitglieder gefragt, sagte Nina in der Pause: „Einige verraten ihr Alter nicht. Ich würde sagen von 30 bis 60 Jahre“, verriet sie mit einem Augenzwinkern. Was das Publikum betrifft sieht es ähnlich aus, wenn auch die Grenze nach oben weiter offen ist, wie am Sonntag im Lokschuppen. „Es kommt immer sehr darauf, wo und wann wir auftreten“, so die Künstlerin. Sonntagsvormittagskonzerte würden oft von einem älteren Publikum besucht, jünger ist das Publikum bei Familienkonzerten und noch einmal jünger bei Konzerten für junge Swingtänzer. Die Lokation war dann auch für die Band ein angenehmes Erlebnis, wenn es auch im ersten Part ein wenig mit der Akustik im hinteren Bereich des Lokschuppens haperte. „Nach der ersten Pause hatten sie das im Griff, da war auch der Klang weiter hinten wirklich gut“, verriet uns Jan Sundermann, der im Publikum saß.
Auch Christiane und Wolfgang Scheurer hatten sich dieses Konzert ausgesucht. „Ich hab mir vorher Hörproben gesucht“, erzählte Wolfgang Scheurer, der ergänzte: „Bei denen hört man vor allem, dass sie Freude an der Musik haben, die sie spielen.“ Auch Herbert Bander war von der Band angetan. „Das ist mal etwas anderes“, sagte er uns. Gerd Wedding, der mit seiner Frau Regina (stellv. Bürgermeisterin) ebenfalls unter den Gästen war, freute sich „schön, dass mal eine so junge Kapelle hier spielt“. Und die spielte dann unter anderem Stücke wie ‚Your Bread maybe good, but …‚, ‚Where Are All The Little Angels‚, ‚l’d rather drink muddy water‘, ‚Sugar in my Bowl‚, ‚You got me runnning wild‚, oder etwa ‚So oder so ist das Leben‚ und viele andere.
Der Lokschuppen war gut besucht, aber nicht ausverkauft. Vielleicht ändert sich das ja, wenn sich herum spricht, dass es inzwischen auch Jazz-Konzerte gibt, die ein deutlich jüngeres Publikum ansprechen. Die nächste Chance dazu besteht beim Jubiläumskonzert, das zusätzlich vor dem letzten Sonntag des Jazzsommers, am Samstagabend (19. August 2023) von 19 bis 21 Uhr stattfindet. Das steht die international besetzte Marion und Sobo Band auf dem Programm, die Gypsy-Jazz mit Chansons und Weltmusik-Klängen zu einem mitreißend-charmanten, durchweg europäischen Sound mischt.
Tickets im Vorverkauf erhältlich
Eintrittskarten sind ab 12,00 Euro erhältlich und können entweder online unter tickets.erkrath.de oder vor Ort bei der städtischen Kulturabteilung, telefonisch unter 0211 2407-4009 sowie per Mail an Kultur@erkrath.de erworben werden. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Etwaige Restkarten werden an den entsprechenden Tages- bzw. Abendkassen angeboten. Achtung: Die Kombitickets mit Snackpaketen für das Jubiläumskonzert gibt es nur im Vorverkauf. Catering, das vor Ort frei gewählt werden kann, gibt es am Samstagabend nicht. Das gibt es dann aber am letzten Konzertsonntag (20. August 2023) wieder wie gewohnt. Von 11 bis 15 Uhr dürfen sich die Besucher dann auf die New Orleans Jazzband of Cologne freuen.
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