Franziskus-Hospiz Hochdahl erinnert an Norbert Blüm, der in der Geschichte des Hospiz eine nicht unwichtige Rolle spielte.
Wir wissen nicht, was Norbert Blüm gesagt hätte, wenn er den 9. Mai 2020 – und damit den Jubiläumstag des Stationären Hospizes Hochdahl – noch erlebt hätte. Sicherlich wäre er stolz gewesen. „Die Bundesmodelleinrichtung verdankt sich auch seinem Engagement“, unterstreicht Hospiz-Geschäftsführer Christoph Drolshagen. „Ihm verdanken wir, dass vor 25 Jahren unser Hospizzentrum mit dem Stationären Hospiz, dem damaligen Tageshospiz und den Ambulanten Hospizdiensten eröffnet werden konnte.“
Was den Politiker Norbert Blüm über Parteigrenzen hinaus sympathisch machte, war seine Bodenhaftung und sein menschenfreundliches Wesen. Der 1935 geborene Blüm lernte zunächst den Beruf des Werkzeugmachers, bevor er Philosophie, Germanistik, Geschichte und Theologie studierte, promovierte und in die Politik ging. Er verstarb am 24. April mit 84 Jahren.
Als 1993 in Erkrath der Grundstein für das Franziskus-Hospiz gelegt wurde, packte Bundesarbeitsminister Blüm selbstverständlich mit an, erinnert sich Christoph Drolshagen: „Er hat es sich daher auch nicht nehmen lassen, den ersten Spatenstich für das Hospiz zu übernehmen. Sein Bauhelm ist noch heute bei uns im Archiv.“
„Er
war ein rundum interessierter offener Mann“, der auf christlichem Fundament für
die Marktwirtschaft einstand“, betont Sr. Irmgadis Michels
von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Die Pionierin der Hochdahler
Hospizbewegung kannte Blüm bereits aus seiner Zeit als CDU-Landesvorsitzender
in NRW. Über den damaligen Hospizvereinsvorsitzenden Felix Kempf, der den
Parteigenossen Blüm gut kannte, intensivierte sie den Kontakt. „Als ich Norbert Blüm das Modell für unser
Hochdahler Hospiz vorstellte, war er restlos begeistert!“ Gemeinsam mit ihm
galt es nun zu überlegen, wie es zu finanzieren sei?Ein „Titel“ musste her, Blüm fand ihn: „Das Franziskus-Hospiz wird das erste Bundesmodellprojekt. Unter
diesem Titel kann ich Mittel freigeben,“ sagte er, so Sr. Irmgadis im
Rückblick. Gesagt, getan.
Am 25.Juni 1993 kam der Bundesarbeitsminister zur Grundsteinlegung (Foto).
Seine Worte vom Rednerpult an Hochdahls Bürger:“ Ich bin hierhergekommen, weil
aus der Kirche gewachsene, christliche Nächstenliebe hier nicht mit Worten
seinen Niederschlag findet, sondern hier wird geholfen. Ich wünsche mir mehr
Mitbürger, welche selbst die Initiative ergreifen und den Tod nicht verdrängen,
sondern ihn wieder in Gesellschaft einbeziehen.“
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