Hühner im Paradies

Nicht viel mehr als eine 'Hand voll Huhn'. Die Zwerghühner von Peter Biermanns sind zum Teil nicht größer, als eine Taube. Foto: RG

Der 18-jährige Peter Biermanns hat ein ungewöhnliches Hobby. Er gibt vernachlässigten Tieren ein zu Hause und hält Zwerghühner.

Die Liebe zu Tieren begann früh. “Ich hatte schon mit vier Jahren meine ersten Tiere. Zwergkaninchen, Fische und später auch Wachteln”, erinnert er sich.

Vor etwa einem Jahr hat Peter Biermanns ein verwildertes Gartengrundstück im Eulental übernommen. Der gesamte Hang war mit Brombeersträuchern zugewuchert. Davon ist nichts mehr zu sehen. Im unteren Teil hat er auf der einen Seite Ställe für die etwa 20 Hühner gebaut, auf der anderen Kaninchenställe, in denen fünf große Kaninchen ein neues Zuhause gefunden haben. Der Hang hinter den Ställen ist mit Wiese bedeckt. Ein kleiner Pflanzstreifen trennt die Wiese von der Rückseite der Ställe. Einige kleine Obstbäume hat er auch schon gepflanzt. Eine Treppe führt weiter hoch. In der Mitte ist das Grundstück durch einen Zaun und ein Tor geteilt. “Da oben ist noch eine Baustelle”, erklärt Peter. Dort entsteht ein Gartenhaus für ihn. Hinter dem Zaun steht auch eine große Voliere in der er Ziervögel hält.

Echte Zwerge

Eigentlich hatte ich mich mit Peter Biermanns verabredet, um mir seine ‘Zwerge’, seine Sebrights anzusehen. Aber die Sebrights waren nicht die einzige Überraschung in Peters Garten. Aber zuerst zu den Sebrights, die nicht größer als eine Taube sind. Ihre Eier sind gerade einmal zwei Zentimeter groß. Sie sind unter den Zwerghühner ‘echte Zwerge’, während die meisten anderen eine kleinere Variante ihrer größeren Artgenossen sind. Ihren Namen haben ‘die Kleinen’ von Sir John Sebright, der sie erstmals um 1800 in England züchtete. Sebrights sind sehr zutraulich und mutig. Aber das scheint die unterschiedlichen Hühnerrassen in Peters Garten zu vereinen.

Während wir uns unterhalten und ich auf der Treppe sitze, kommen sie von der Wiese aus langsam immer näher. Hinter mir steht meine Tasche, die offensichtlich ihre Aufmerksamkeit geweckt hat. Witzig und keck sind sie und schauen mich neugierig an. Ein weißer Hahn sieht aus wie ein Angorakaninchen, das im falschen Körper steckt. “Das ist ein Seidenhahn. Der hat statt Federn eine Art Fell”, erklärt mir Peter. Und dann ist da noch ein Huhn, das Federn an den Füßen hat und einen Bart trägt. Ich komme aus dem Staunen gar nicht heraus. “Das ist ein Bartzwerg”, erfahre ich.

Während meines Besuchs laufen die Hühner die ganze Zeit über frei auf der Wiese und spazieren auch schon mal durchs Blumenbeet und ich denke “Die leben hier, wie im Hühnerparadies”. Das tun sie nur, wenn Peter im Garten ist, erfahre ich dann. “Hier fliegen Greifvögel und die schnappen sich gern auch einmal so ein kleines Huhn”, erzählt er mir. Gemeinsam sehen wir uns die Ställe an, die sehr gepflegt und sauber wirken.

Ein neues Zuhause

Direkt gegenüber gibt es auch noch Kaninchenställe. Dort haben fünf unterschiedliche Kaninchen ein neues Zuhause gefunden. Jedes davon hat einen eigenen großzügigen Verschlag. “Die kommen aus schlechter Haltung”, erklärt mir Peter. “Dem dahinten geht es noch nicht so gut. Der ist noch nicht so lange hier”, macht er mich aufmerksam. Rein äußerlich kann ich nichts sehen, aber er sitzt tatsächlich noch viel ruhiger als die anderen in seinem Stall. Während ich einige Fotos mache, kriecht mir ein deutsches Riesenkaninchen fast ins Kameraobjektiv. Dem geht es offensichtlich schon ausgezeichnet. Die Kaninchenställe sind alle sehr gepflegt, genauso wie die Hühnerställe auf der anderen Seite. Neugierig frage ich Peter, ob Futter, Streu und Heu nicht recht teuer sind. “So etwa hundert Euro im Monat gebe ich schon dafür aus”, erzählt er mir. Viel Geld für einen jungen Mann, der gerade nach einem Ausbildungsplatz sucht. Am liebsten in der Landwirtschaft mit Tieren. “Ich könnte nicht den ganzen Tag irgendwo im Laden stehen. Ich muss draußen sein”, verrät er.

Ausbildungsplatz und Futterspenden

Wer, wie Peter, ein großes Herz für Tiere hat und vielleicht Futter oder Streu spenden möchte, kann sich gerne bei uns in der Redaktion melden und wir stellen den Kontakt zu Peter her. Gern vermitteln wir auch den Kontakt, wenn ein Landwirt ihm einen Ausbildungsplatz anbieten möchte.

Einblicke in Peters kleines Tierparadies

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