Noch bis Ende der Woche sind sie zu Gast im Garten des St. Franziskus Hospiz: vier Hennen, die auch Besuche auf den Zimmern der Gäste machen.
Bereits zum dritten Mal hat Bauer Höpner Leih-Hühner aus Langenfeld nach Hochdahl gebracht, die handzahm sind und sich laut gackernd freuen, wenn Gäste und Mitarbeiter an den Zaun ihres 50qm² großen Geheges treten.
Hennen legen meist drei Eier am Tag
Die vier Hennen haben ihren eigenen Stall dabei, der mit Zeitschaltuhr dafür sorgt, dass die Tür über Nacht verschlossen ist, damit Marder und andere Räuber keine Chance haben. Außerdem sind die Tiere mit einer vierseitigen Anleitung zur richtigen Pflege und Fütterung im Garten eingezogen. Zuständig für deren Versorgung sind die beiden FSJlerinnen, die seit September im Hospiz ihr freiwilliges Jahr begonnen haben. „Vor Kurzem habe ich das erste Ei aus dem Stall nehmen können, denn ich habe in den ersten Wochen, seit die Hühner hier sind, erst ein Seminar und dann ein paar Tage frei gehabt“, verriet Enya Sanders nach unserem Besuch bei den Hühnern. Gerd Michalek, der Pressemitarbeiter des Hospiz wusste zu berichten, dass sie schon einmal eine FSJlerin hatten, die sich vor den Tieren regelrecht geekelt habe. „Da haben wir natürlich nicht darauf bestanden, dass sie sich kümmern musste“, so Michalek, der selbst ein Hühner-Fan ist, wie er verriet. Seine Großeltern hatten – als er Kind war – selbst Hühner, betrieben sie doch eine Landwirtschaft im Nebenerwerb. FSJlerin Enya macht es jedenfalls Freude, sich um die vier Damen zu kümmern. „Sie kommen immer sofort angelaufen, wenn man sich nähert. Auch wenn sie gerade in der hintersten Ecke des Geheges sind“, so die junge Frau, die in diesem Jahr Abitur gemacht hat. Sie erzählt noch, dass die Eier, die Hennen regelmäßig legen, das Frühstück der Mitarbeitenden bereichern, denn: „Aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen dürfen unser Patienten diese nicht essen.“
Besuch auf den Zimmern – ausdrücklich erwünscht
Die Gäste des Hospizes, die noch so mobil sind, dass sie die Hühner im Garten besuchen können, unternehmen regelmäßig einen Ausflug dorthin. Die vier Hennen sind aber so zutraulich, dass sie sich auf die Zimmer mitnehmen lassen. So war dann ‚Miss Popcorn‘ (die andere Gäste auch Schneewittchen, Marianne oder Helga nennen) schon zu Besuch bei einer Frau, die sich den Besuch ausdrücklich gewünscht hatte, weil Hühner zu den Tieren gehören, die sie besonders mag. Zusammen mit Sabine Herring, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hospiz tätig ist, besuchte die Henne sie vor Kurzem. So spazierte ‚Miss Popcorn‘ über ihre Bettdecke und pickte die angebotenen Körner auf. Es ist danach überliefert worden, dass ihr Ehemann, als sie ihn gefragt hat, ob er denn Hühner auch gern habe, geantwortet haben soll: „Ja, am liebsten in der Pfanne.“ Doch da wird weder ‚Miss Popcorn‘ noch ihre drei Mitbewohnerinnen landen. Gehen sie doch einer viel wichtigeren Bestimmung nach: Freude zu schenken und ein Lächeln ins Gesicht derjenigen zu zaubern, die ihnen begegnen. Und die Eier, die sie regelmäßig legen, sind eine leckere Zugabe.
Alpakas kommen noch einmal dank des 13-jährigen Valentin
Auch anderen tierischen Besucher erhalten die Gäste des Hospizes immer mal wieder auf ihren Zimmern, wenn sie es denn möchten. So waren Anfang des Jahres Alpakas im Hospiz. Da deren Besuch so gut ankam, startete der 13-jährige Valentin, Sohn einer Mitarbeiterin des Hospiz, aus eigenem Antrieb einen Spendenaufruf, um einen erneuten Besuch zu ermöglichen. Er hatte seine gesamte Familie und Bekannte überredet, ihm für jeden gelaufenen Kilometer eine Euro zu bezahlen. Für jeden, mit dem Rad gefahrenen Kilometer gab es 50 Cent. So konnte er vor Kurzem Silke Kirchmann, der Leiterin des Hospiz, 400 € übergeben, mit denen die sanften Tiere mit dem flauschigen Fell erneut Freude und Abwechslung ins Franziskus-Hospiz bringen werden.
Der den Förderverein des Hospiz mit einer Geldspende für weitere Aktionen, wie ein Alpaka-Besuch, unterstützen möchte, kann auf eines der folgenden Konten spenden: (DE90 3015 0200 0003 1056 08 bei der KSK Düsseldorf oder DE54 3056 0548 0505 900 14 bei der VR Bank. Auch über neue Mitglieder freut sich der Verein immer.
Im Franziskus-Hospizzentrum wird Weiterbildung GROSS geschrieben.
Im Januar 2023 beginnt der nächste Qualifizierungskurs für Ehrenamtliche, die in die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit einsteigen möchten – eine vielfältige Arbeit, in der es auch um die Betreuung von Geschwisterkindern geht. (KJHD: Mühlenstraße 17 – 40822 Mettmann. Tel: 02104-92372-57/58 Email: kornelia.smailes@marienhaus.de)
Auch der ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB) möchte sein Ehrenamts-Team kontinuierlich verstärken, um Schwerstkranke möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung begleiten zu können. Dazu startet der AHPB im Frühjahr 2023 seine Befähigungsseminare. (AHPB: Mühlenstraße 15 – 40822 Mettmann/ Tel. 02104-9372-41/ Email: ahpb.hochdahl@marienhaus.de)
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