Hotelmarktbarometer zeigt positives Bild

IHK Düsseldorf

Foto: Tom auf Pixabay

Hotelbranche im IHK Bezirk trotz Energiekrise optimistisch

Die IHK Düsseldorf hat erneut die Hotelbranche in ihrem IHK-Bezirk zur Einschätzung der Geschäftslage befragt und ein aktuelles Hotelmarktbarometer erstellt. Darin zeigt sich, dass besonders in Düsseldorf eine große Zufriedenheit mit der Geschäftslage im zweiten Halbjahr 2022 besteht. Prognosen für 2023 gestalten sich aufgrund der vielfältigen Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft schwierig. Dennoch zeigen sich die Übernachtungsbetriebe für die nächsten Monate verhalten optimistisch. Die derzeit größte Herausforderung für die Hotellerie sind die hohen Energiepreise, durch die mehr als die Hälfte der Betriebe ihre Existenz gefährdet sieht.

Turnusgemäß hat die IHK alle Übernachtungsbetriebe in Düsseldorf und im Kreis Mettmann nach Einschätzungen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und den Erwartungen für das erste Halbjahr 2023 befragt. Die generelle Geschäftslage im zweiten Halbjahr 2022 wird dabei von 78 Prozent der Düsseldorfer Hoteliers als gut bewertet. 18 Prozent der Befragten bewerteten sie als befriedigend und lediglich 4 Prozent als schlecht. Im Kreis Mettmann fällt die Lagebeurteilung durchwachsener aus. Hier beurteilt ein Drittel der Hoteliers die Situation im vergangenen Halbjahr als gut und 17 Prozent als schlecht.  Insgesamt berichten 70 Prozent der Übernachtungsbetriebe von gestiegenen Umsätzen. Positive Impulse gingen sowohl vom Privat- als auch Geschäftstourismus aus. Insbesondere das Ende der Corona-Maßnahmen, das wieder in Fahrt gekommene Veranstaltungs- und Messegeschäft sowie die Weihnachtszeit sorgten für eine gesteigerte Nachfrage. Die durchschnittliche Zimmerauslastung ist im zweiten Halbjahr 2022 gegenüber dem vorigen Halbjahr, welches noch durch die Pandemie geprägt war, in fast allen Betrieben gestiegen (86 Prozent). Sie lag zuletzt wieder bei 63 Prozent. Das übertrifft sogar den langjährigen Durchschnitt (seit 2006 61,7 Prozent). Zu den Werten der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019 fehlen aber sowohl in der Landeshauptstadt als auch im Kreis Mettmann noch jeweils rund 5 Prozentpunkte.

Trotz Energiekrise, drohender Rezession und hoher Inflationsrate rechnen 39,4 Prozent der Branchenvertreterinnen und -vertreter damit, dass sich ihre Geschäftslage in diesem Jahr weiter verbessert. Diesen stehen lediglich 20 Prozent gegenüber, die einen Rückschlag befürchten. Diese insgesamt optimistische Stimmungslage drückt sich auch in einem regen Investitionsverhalten der Betriebe aus. Mehr als 90 Prozent der Antwortgeber planen mit steigenden oder gleichbleibenden Investitionsausgaben im Übernachtungs- und Gastronomiebereich. Die Zahl der Beschäftigten möchten knapp 40 Prozent der Betriebe erhöhen, 56 Prozent planen mit einem gleichbleibenden Personalstamm. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 haben knapp 20 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dem Gastgewerbe den Rücken gekehrt. Einige konnten bereits wieder zurückgeholt werden, doch zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage, dass der Fachkräftemangel auch 2023 eine der größten Herausforderungen für die Hotellerie darstellt.

Befragt wurden die Hoteliers auch zu den Auswirkungen der steigenden Energiepreise in ihren Betrieben. Fast alle sind betroffen, 70 Prozent mit Steigerungen bis zu 50 Prozent, rund 15 Prozent sogar mit einer Verdopplung oder mehr. Mehr als die Hälfte der Hoteliers bewerten diese Entwicklung als existenzgefährdend für ihren Betrieb. Dabei haben schon 42 Prozent Einsparungen erzielt, weitere 14 Prozent haben konkrete Umsetzungspläne für das laufende Jahr. Diese reichen von der Installation von Photovoltaikanlagen über eine generelle Absenkung der Raumtemperatur, den Austausch energieintensiver Geräte, Umrüstung auf LED-Beleuchtung, Bewegungsmelder, Schließung von Sauna und Spa-Bereichen, bis zu Investitionen in sparsamere Heizungsanlagen sowie der Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden.

„Die Zeiten bleiben herausfordernd und die Perspektiven ungewiss. Jetzt gilt es, die Attraktivität der Destinationen Düsseldorf und Neanderland weiter auszubauen, um an die Jahre vor der Corona-Krise anzuknüpfen“, betont Marion Hörsken, Geschäftsführerin Branchenbetreuung der IHK Düsseldorf. „Düsseldorf verstärkt seine Anstrengungen, neben dem Geschäftstourismus auch mehr Privatreisende in die Landeshauptstadt zu locken und deren Verweildauer zu erhöhen. Wichtig dabei ist ein hochkarätiger Veranstaltungskalender. Von großen Konzerten und (Messe-)Events wie Bruce Springsteen, The Weekend, dem Japan Tag, der Caravan Salon, der Interpack oder den Invictus Games sind in diesem Jahr hohe Besucherzahlen in der Region zu erwarten. Die emsigen Vorbereitungen für die UEFA Europameisterschaft EURO 2024 lassen uns auch schon optimistisch auf das nächste Jahr schauen. Von letzterer hofft auch die Hotelbranche im Neanderland zu profitieren, dessen Destinationsmanagement zudem seine Vermarktungsaktivitäten in den Bereichen Wander- und Radtourismus weiter verstärkt hat.“

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