Hospizgäste genießen gemeinsames Mittagessen im Brauhaus

von Ria Garcia

Sie haben das gemeinsame Mittagessen im Brauhaus genossen. Foto: Ria Garcia

Eine besondere Freude bereitete der Franziskus-Hospiz e.V. in dieser Woche Gästen aus stationärem und Tageshospiz: Ein gemeinsames Mittagessen im Brauhaus in Alt-Erkrath.

Für insgesamt sieben Gäste, vier aus dem Tageshospiz und drei aus dem stationären, gab es am Dienstag einen besonderen Ausflug. Sie fuhren mit Sebastian Pietschek und einigen Krankenschwestern und Ehrenamtlern zum gemeinsamen Mittagessen ins Brauhaus in Alt-Erkrath. Das eignete sich aufgrund der Anfahrtsmöglichkeit bis fast zum Eingang und den barrierefreien Zugangsmöglichkeiten besonders für diesen Ausflug. Finanziert hat ihn der Franziskus-Hospiz Verein.

Für die meisten von uns erscheint ein Mittagessen im Restaurant alltäglich, für die Gäste des Hospiz ist es indes etwas besonderes. „Ich finde das wunderbar. Alleine geht man nicht mehr und es ist schwer jemanden zu finden, der einen begleitet“, sagt uns eine Besucherin des Tageshospiz. „Das ist nicht nur schön, dass ist auch lecker“, lobt sie die Ofenkartoffel mit Salat, die sie zum Essen ausgewählt hatte. Ganz nebenbei erzählt sie uns am Tisch, dass sie seit 20 Jahren Vegetarierin ist. „Damals war es noch ein wenig exotisch. Heute gibt es in fast jedem Restaurant auch vegetarische Gerichte.“ Später haben wir uns mit der Monheimerin noch über Kommunalpolitik und die besondere Konstellation in Monheim unterhalten.

Auch die Krankheitsgeschichte der Hospizgäste war am Tisch kein Tabu. Die Diagnose haben sie oft unvermittelt im Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung erhalten. „Ich hab noch Karneval gefeiert und dann bin ich mit einer Gallenkolik ins Krankenhaus gekommen“, erzählt eine Besucherin des Tageshospiz, dass die Diagnose sie überrascht hatte. Auch ein Gast des stationären Hospiz kam mit einer anderen Diagnose ins Krankenhaus und bei den Untersuchungen dort, stellte sich heraus, dass ihn mehr getroffen hatte, als eine Lungenentzündung. Während Einzelne mit der Akzeptanz der lebensverkürzenden Krankheit kämpfen, strahlen andere eine bewunderswerte Gelassenheit und Lebensfreude aus, die einen lehrt, wie man mit Schicksalschlägen umgehen kann.

Die angeregten Gespräche haben alle genossen und Sebastian Pietschek, Leiter des Tageshospiz, sagte später: „Das machen wir hoffentlich bald wieder einmal.“ So ein Ausflug zu einem gemeinsamen Mittagessen erschöpft die Hospizgäste auch. Einer musste das Essen wegen Übelkeit abbrechen und sich zurückfahren lassen. Nicht ohne den Hinweis, man möge ihm die Haxe einpacken und mitbringen lassen. So ganz lässt man sich ein solches Essen auch von vorübergehender Übelkeit nicht verderben. Neben Wolfgang Soldin, Vorsitzender des Franziskus-Hospiz Vereins, waren Sebastian Pietschek und einige Ehrenamtler mitgekommen, sodass auch der Rücktransport eines einzelnen Gastes kein Problem darstellte.

Sie möchten den Franziskus-Hospiz Verein mit einer Spende unterstützen, damit solche Ausflüge häufiger ermöglicht werden können? Auf der Homepage finden Sie die Spendenmöglichkeiten.

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