Kaum ist das Herbstferienprogramm des Naturschutzzentrums Bruchhausen in Erkrath abgeschlossen, rücken in der zweiten Ferienwoche erneut Jugendliche an.
Sie sind zwischen 15 und 18 Jahren alt und haben eines gemeinsam: Sie wurden in der Vergangenheit straffällig und müssen nun eine gerichtlich verhängte Arbeitsauflage erfüllen. Die den Verurteilungen vorangegangenen Delikte sind vielfältig: Körperverletzung, Diebstahl, Sachbeschädigung, Bedrohung, Schulpflichtverletzung und Unfallflucht.
Im Naturschutzzentrum Bruchhausen wartet vom 21.10. bis 24.10.2024 viel Arbeit an der frischen Luft auf die ca. 10 Jugendlichen. Unter fachkundiger Anleitung schneiden sie Bäume zurück und erledigen andere Gartenarbeiten. Betreut wird die Gruppe von den Jugendgerichtshilfen der Städte Haan, Erkrath, Heiligenhaus, Mettmann und Wülfrath. All diese Städte sind Mitglieder des Vereins Neue Wege mit Sitz in Mettmann, der immer in den Schulferien Arbeitsprojekte für straffällig gewordene Jugendliche anbietet. Nach einem Einsatz an der Minigolf-Anlage im Mettmanner Stadtwald in den Osterferien, dem Graffiti-Projekt an der Grundschule Bollenberg in Haan in den Sommerferien, profitiert nun das Naturschutzzentrum Bruchhausen vom Einsatz der Jugendlichen in den Herbstferien.
Durch den Baumschnitt im Herbst werden die Bäume fit gemacht für das neue Jahr. Sie bekommen durch den Rückschnitt mehr Licht und Sauerstoff. Das för-dert das Wachstum und beugt nicht nur unliebsamen Krankheiten wie z. B. einem Pilzbefall vor. Bei Obstbäumen wird durch den Rückschnitt die Blüten- und damit auch die Fruchtbildung angeregt – eine gute Vorbereitung auf eine hoffentlich gute Ernte im nächsten Jahr.
Über den Astschnitt freuen sich vor allem Tiere: Die Äste dienen kleineren Tieren als Unterschlupf, für Ziegen sind sie zum Beispiel eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.
Info Seit der Gründung im Jahr 2007 arbeiten Ehren- und Hauptamtliche aus den Städten Er-krath, Haan, Heiligenhaus, Mettmann und Wülfrath im Verein Neue Wege e.V. zusammen. Finanziert durch Bußgelder und Spenden, plant der Verein Maßnahmen für gefährdete und straffällig gewordene Kinder und Jugendliche. Im Vorstand des Vereins arbeiten Ver-treterinnen und Vertreter der städtischen Jugendgerichtshilfe der fünf Städte mit zurzeit sechs Ehrenamtlichen Hand in Hand, um diese Projekte zu entwickeln und durchzuführen. Zu den Highlights zählt das jährlich in den Sommerferien stattfindende Graffiti-Projekt. Nähere Informationen zur Arbeit des Vereins sowie Fotos von den Projekten finden Sie un-ter www.verein-neue-wege.de. Der Verein freut sich immer über Interesse an der Arbeit des Vereins – und über neue Mitglieder.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar