Happy Birthday: Seit 60 Jahren fit mit dem TSV

Am vergangenen Samstag feierte der TSV Hochdahl 60-jähriges Bestehen | Foto: Gabriela Klosa

Am Samstag feierte der TSV Hochdahl 60-jähriges Bestehen. Zu den Feierlichkeiten waren auch viele Mitglieder gekommen, die sich seit Jahrzehnten durch die Sportangebote des TSV fit halten. [Mit Bildergalerie]

Das Wetter meinte es gut mit dem TSV. Zum Jubiläum blieb es trocken und selbst die Sonne ließ sich sehen. Bierzeltgarnituren luden zum Verweilen und Klönen ein. Draußen gab es Grillgut und Getränke und im Inneren duftete es herrlich nach frischen Waffeln. Viele waren an diesem Tag gekommen, um mit den TSV Geburtstag zu feiern. Auf die kleinen Besucher warteten Spiele und Bewegung, für die größeren gab es unter anderem Tanzvorführungen und einige Worte zum Verein und zum Fest. Mike Lysien dankte vor allem den ehrenamtlichen helfern an diesem Tag. „Ohne Euch wäre das alles gar nicht möglich.“ Die Geschichte des Vereins begann mit der Planung und dem Bau der ’neuen Stadt Hochdahl‘ in den 60er Jahren.

Bei der Vereinsgründung 1964 lebten 7.550 Menschen in Hochdahl. 88 von ihnen traten dem neuen Turn- und Sportverein im Gründungsjahr bei. Das entsprach 1,2 Prozent der Einwohner. Viereinhalb Jahre später war die ’neue Stadt‘ auf 11.768 Einwohner angewachsen. Im gleichen Zeitraum wuchs die Mitgliederzahl des TSV auf 607. Das entsprach 5,2 Prozent der Einwohner. Zwei Jahre später waren es dann sogar 8,6 Prozent (15.203 Einwohner und 1.307 Vereinsmitglieder) und von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl der Mitglieder. Zum 10-jährigen Bestehen waren es dann schon 2.169 Mitglieder. Bis Ende 2015 hatte sich die Mitgliederzahl fast verdoppelt. Zum 60 Jahre Vereinsjubiläum liegt sie bei über 4.000 Mitgliedern.

Breitensport, Reha-Sport, Betriebliches Gesundheitsmanagement

Der TSV ist mit der ‚jungen‘ neuen Stadt Hochdahl nicht nur in der Zahl der Mitglieder, sondern auch mit seinen Angeboten gewachsen. Was 1964 mit Gymnastik und Leichtathletik begann, wuchs von Jahr zu Jahr um weitere Sportarten. Seit 1968 spielt man im TSV Volleyball, 1970 kam Tanzsport hinzu, 1971 Judo und 1972 Handball und Tischtennis. Badminton gibt es sei 1975 und Basketball seit 1981.

1983 erreichte das Turnen im TSV Wettkampfniveau. Seit 1984 wird im bzw. mit dem TSV auch gewandert. Der Reha-Sport kam 1987 hinzu. 1992 erweiterte sich das Angebot um Billard und seit 1994 gibt es Jazz & Modern Dance im TSV. Seit 1997 folgte dann das Gesundheits- und Sportstudio Trainingsgeräten. 1998 schloss sich der Neandertaler Baseball Club dem TSV an. Im Jahr 2000 kam Boule als neue Sportart hinzu. Auch Floorball, Schwimmen, Kampfsport und Triatlon gehören heute zum vielfältigen Angebot. Stillstand ist im TSV ein Fremdwort und so entwickelt sich das Angebot permanent weiter. Heute teilt sich der Verein in acht Abteilungen auf und ist darüber hinaus Kooperationspartner für Unternehmen im Betrieblichen Gesundheitmanagement.

Das TSV Jugendzentrum

Ein besonderer Ort für Kinder und Jugendliche ist in Hochdahl sicher das TSV Jugendzentrum, dessen Erfolgsgeschichte im November 1988 als „Haus der offenen Tür“ im Bürgerhaus begann. 36 Jahre bedeuten für die Altergruppe, die das Angebot jeweils nutzt, schon „mehrere Generationen“. Viele bleiben dem Jugendzentrum verbunden und so kommt es, dass die Kinder von einst heute auch schon mal selbst mitarbeiten. Die „offene Tür“ ist bis heute gelebte Praxis in der Jugendarbeit des TSV und wen wunderts, dass die Kids mit Unterstützung von Rita Döhmer, die Kreativangebote im Jugendzentrum betreut, ein ganz besonders Geschenk für den TSV zum 60. hatten. Ein großes Bild voll plastischer Blüten.

Peter Faßbender und Rita Döhmer mit Kids des TSV Jugendzentrums.
Foto: Gabriela Klosa

Ein Geschenk gab es später auch noch für den Kochclub des TSV Jugendzentrums, denn die Damen von Heimat:Erde hatte mit ihren Brotbeuteln einen Stand im TSV Gebäude. Die Spenden (über 200 Euro), die sie dort einnahmen, haben sie dem Kochclub gewidmet.

Die ‚jungen Alten‘ in Hochdahl

Das es in Hochdahl ausgesprochen viele Senioren gibt, die noch fit und beweglich sind, hat sicher zu einem guten Teil mit dem TSV zu tun. Wir haben am Samstag mit drei betagteren Mitgliedern gesprochen, die beispielhaft für weitere stehen. Hanna Eggerath ist eine von ihnen. Inzwischen 89 Jahre alt traniert sie seit 57 Jahren im TSV. „Ursprünglich habe ich meine Kinder hier angemeldet“, erzählt sie. Bei der Anmeldung hatte man sie dann darauf aufmerksam gemacht, dass mittwochs um 20 Uhr Frauenturnen stattfindet. „Ich dachte ‚um Gotteswillen‘, aber dann habe ich mir einen Turnanzug gekauft. Als ich den zu Hause anprobierte, beschloss ich erst einmal abzunehmen“, verrät sie lachend. Aber dann habe sie sich angemeldet und ist bis heute dabei. Sie schätzt das Training. Wenige Übungen macht sie dann inzwischen doch auch einmal im Sitzen. „Wenn man in meinem Alter fällt, dann bedeutet das direkt ab ins Altersheim“, erklärt die immer noch sehr aktive Hochdahlerin.

Heinz-Hermann Birkhoven ist 90 Jahre alt und trainiert seit 48 Jahren beim TSV. Montags, mittwochs, freitags und sonntags trifft man ihn beim Gerätetraining. „Das hält die Gelenke beweglich“, erklärt er. Außerdem treffe er dort immer die Sportkollegen mit denen man ins Gespräch kommt. „Die rufen auch an, wenn man einmal schlecht drauf ist“, erzählt er. Auch der 85-jährige Herbert Bander kommt schon auf 40 Jahre Mitgliedschaft. „Ich war vorher Mitglied im FC Rhenania Kemperdick. Als meine Töchter dann 1984 beim TSV Mitglied wurden, bin ich mitgegangen“, erinnert er sich. Wie er, ist auch sein Bruder Gottfried Bander Mitglied im TSV. Die Leidenschaft der Brüder für die Leichtathletik begann schon viele Jahre vor der Gründung des TSV. Genauer gesagt 1952 während der Olympischen Sommerspiele. Damals begannen sie spielerisch ihren sportlichen Idolen nachzueifern. Ein Jahr später schnitten sie als Beste ihres Jahrgangs bei den Bundesjugendspielen ab, wurden Mitglied beim Wuppertaler SV und nahmen erstmals an Wettkämpfen teil. Sportlich sind sie – wie viele weitere Mitglieder des TSV – bis heute.

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