
Wer sich in unserer Region mit Heimatgeschichte befasst, kommt am Namen Hanna Eggerath nicht vorbei. Zum 90. Geburtstag hat ihr der Bergische Geschichtsverein Erkrath deshalb nun die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Bis ins hohe Alter aktiv trifft auf Hanna Eggerath auf besondere Weise zu. „Mehr als die Hälfte ihres bisherigen Lebens engagierte sich Hanna Eggerath für die Heimatgeschichte“, schreibt der Bergische Geschichtsverein zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. Aber Hanna Eggerath engagierte und engagiert sich nicht nur für Heimatgeschichte ein. Bei den Omas gegen Rechts ist sie auch für die Zukunft der Demokratie aktiv. Für die Erforschung der Heimatgeschichte machte sie sich im Frühjahr 2021 gemeinsam mit 19 weiteren Bürgern auf der Neanderhöhe stark. Die Bürger setzten sich für eine tiefergehende Archäologische Untersuchung ein (wir berichteten). Sehr zum Bedauern von Hanna Eggerath und den anderen 19 Bürgern, fand ein dementsprechender Bürgerantrag in der Politik keine Mehrheit (wir berichteten).

Hanna Eggerath (5. von links) im Frühjahr 2021 auf der Neanderhöhe.
Seit 1989 Mitglied im Bergischen Geschichtsverein Abteilung Erkrath
Zum 90. Geburtstag hat ihr der Bergische Geschichtsverein nun die Ehrenmitgliedschaft verliehen, die mit der Freistellung von Mitgliedsbeiträgen, dem kostenlosen Bezug der Veröffentlichungen des Vereins und allen sonstigen Vergünstigungen, die im Rahmen des Vereins möglich sind, verbunden.
Zu ihrer heimatgeschichtlichen Vita schreibt der Bergische Geschichtsverein:
Seit 1989 ist Hanna Eggerath Mitglied des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Erkrath. Zu gleicher Zeit beginnt sie mit der Arbeit an der ersten Auflage ihres erfolgreichen Buches „Im Gesteins“ mit Bildern aus dem unzerstörten Neandertal. Die Veröffentlichung erfolgte 1996 durch den Gesamtverein des BGV. 2015 wurde eine ergänzte und überarbeitete Auflage mit 93 Bildern der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine Neuauflage mit vielen, bisher unbekannten Gemälden und Zeichnungen, die dem Neandertal zugeordnet werden können, bereitet Hanna Eggerath gerade vor.
Seit 1990 veröffentlichte sie im Jahrbuch des Kreises Mettmann „Journal“ jährlich Aufsätze. Die Hexenverfolgung in der Region Mettmann fand ihr besonderes Interesse. „Frauen in Erkraths Geschichte“ erforschte sie und beschrieb deren Lebensbedingungen in Vorträgen der örtlichen Volkshochschule und Schriften.
Das Stadtarchiv Erkrath hat für Hanna Eggerath von 1997 bis 2005 eine Schriftenreihe zur Heimatforschung aufgelegt. In 5 Bänden beschreibt sie historische Einmaligkeiten in Erkrath wie die Beginen auf Thekhaus, Anna Quad, Haus Unterbach, Gut Schlickum. Nahezu alle bedeutenden Höfe, Mühlen und historischen Gebäude hat sie beschrieben. Die Jubilarin beteiligte sich an der Aufstellung des Mahnmals für die Opfer der Gewaltherrschaft im Bavierpark, sie initiierte Stolpersteine Stolpersteine für Ermordete in der NS-Zeit.
Mit ihrem Freund und Lebensgefährten Helmut Neunzig erforschte sie jüdische Friedhöfe in Düsseldorf und Ratingen. Teilergebnisse veröffentlichte Hanna Eggerath im Band 7 der Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Erkrath „Juden in Erkrath“.
Zahlreiche Textbeiträge im Informationssystem Kuladig (Kultur-Landschaft-digital) des Landschaftsverbandes Rheinland hat sie geschrieben.
2008 wurde Hanna der Rheinlandtaler verliehen, 2015 erhielt sie den Bürgerpreis der Stadt Erkrath. Noch heute besucht Hanna Eggerath Veranstaltungen des Bergischen Geschichtsvereins.
Der Bergische Geschichtsverein wünscht seinem neuen Ehrenmitglied für die kommende Zeit noch viel Schaffenskraft bei guter Gesundheit.
Happy Birthday nachträglich liebe Hanna Eggerath. Gute Gesundheit und weiterhin so viel Energie, wünschen auch wir aus der Redaktion.

Eine überaus verdiente Ehrung, zu der ich herzlich gratuliere!