Großeinsatz in Unterfeldhaus

Symbolbild: Kreispolizeibehörde Mettmann

Am gestrigen Morgen sorgte ein Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr mit zeitweisen Straßensperrungen in Unterfeldhaus für Unruhe. Was war passiert?

Vor einer Haustür stand ein Koffer, aus dem – wie bei einem Sprengsatz – Drähte herausragten. Der Verdacht, dass hier eine Bombe platziert wurde, löste dann einen für die Anwohner beängstigenden Großeinsatz aus. “Ich war heute Vormittag da. Da hat so ein krankes Hirn einer alten Dame einen Koffer wo Drähte raus guckten, vor die Tür gestellt. Da war die Hölle los, unzählige Beamte, Feuerwehr usw. Einfach nicht zu fassen sowas…”, schreibt eine Beobachterin in einer Facebook-Gruppe. Glücklicherweise erwies sich der Koffer mit vermeintlichem Sprengsatz als Attrappe.

“Es bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Anwohner”, heißt es bei der Mettmanner Kreisleitstelle.

Angaben zu den Hintergründen kann die Polizei dennoch nicht machen. Die Ermittlungen fallen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Polizeibehörde. “Die Ermittlungen leitet der Staatsschutz in Düsseldorf”, sagte uns ein Beamter. Damit wird schnell klar, dass auch eine Attrappe bei den Ermittlungen nicht auf die leichte Schulter genommen wird.

Über die Hintergründe, warum jemand den Eindruck erwecken wollte, dass vor der Haustüre einer älteren Dame eine Bombe deponiert sei, kann man zum derzeitigen Zeitpunkt nur spekulieren. Als Kavaliersdelikt oder “dummer Jungen Streich” geht die Tat in jedem Fall nicht durch. Wenn der Staatsschutz den Verantwortlichen ermittelt, dürfte ein strafrechtliches Verfahren auf den Täter warten. Ob er auch die Kosten des Großeinsatzes tragen muss, ist unklar.

Im Fall einer Bombendrohung am Düsseldorfer Flughafen, erhielt eine Studentin zwei Jahre auf Bewährung. Sie hatte den anonymen Anruf getätigt, weil sie nicht mit ihrem Freund in Urlaub fliegen wollte. Als dann der Düsseldorfer Flughafen vier Jahre später auch noch eine zivilrechtliche Klage wegen Einnahmeausfällen einreichte, wurde es für die Anruferin richtig teuer. Die Richter verurteilten sie zu 207.000 Euro Schadenersatz plus Zinsen.

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