Große Party bei der 10. Närrischen Markthalle

Von Christian Zimmer

Die Närrische Markthalle 2025. Foto: Christian Zimmer

Ein fast rundes Jubiläum gab es an Altweiber zu feiern: Die Närrische Markthalle fand bereits zum 10. Mal statt. Das richtige Jubiläum gibt es im nächsten Jahr, denn bekanntlich ist die 11 im Karneval die besondere Zahl.

Die Moderation der ‚Närrischen Markthalle‘ übernahmen in diesem Jahr neben Udo Wolffram, Präsident und 1. Vorsitzender der ‚Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft e.V. 1994‘, auch Jugend-Hoppeditzin Raya. Mit eigenen Moderationskarten führte sie gekonnt durch das Programm. Doch bevor das jecke Programm startete, versuchte Bürgermeister Christoph Schultz vergeblich, den Rathausschlüssel zu verteidigen. Nachdem ihm das Kinderprinzenpaar diesen schon für ihren Mottosong stibitzen konnte, schaffte er es auch gegen die Möhnen nicht, die fortan das jecke Treiben in der Stadt bis Aschermittwoch übernehmen.

Auch die beiden stellvertretenden Bürgermeister, Regina Wedding und Marc Göckeritz, mischten sich unter die zahlreichen kostümierten Feierenden. Schirmherr war in diesem Jahr Maximilian Meier vom Bestattungsinstitut Vogelskamp, den nur an dem Tag vergebenen Orden der Närrischen Markthalle hatte André Kowalcyk von der Deutschen Vermögensberatung gesponsert. Auch er verbrachte den Tag feiernd unter der Markthalle. Als es am Mittag einen Regenschauer gab, machte sich das Dach der Markthalle bezahlbar.

Für den Mottosong zum diesjährigen Erkrather Karnevalsmotto „Mit Frohsinn im Gepäck – sind alle jeck“ kam auch die Erkrather Karnevalsgesellschaft ‚Die Letzten Hänger 1963 e.V.‘ auf die Bühne. Beim Besuch des Erkrather Kinderprinzenpaars und der Tanzgarde Hoppedötze standen wiederum die Mitglieder der ‚Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft e.V. 1994‘ mit auf der Bühne, welche zusammen mit der IG Erkrath die Närrische Markthalle organisieren. Das Kinderprinzenpaar sang seinen Mottosong und die Hoppedötze zeigten ihre Tänze unter Applaus des Publikums.

Erkrather Kinderprinzenpaar. Foto: Christian Zimmer
Tanzgarde Hoppedötze. Foto: Christian Zimmer

Top Programm – aber auch hohe Kosten

Musikalisch wurde auch viel geboten: „Dä Jung us em Levve“ Dieter Karnott sang einige ältere Karnevalsklassiker zum Schunkeln, „Die Jollies“ und „Alt Schuss“ hingegen eher Karnevalslieder in neuerem Stil für jüngeres Publikum. Auch „The Fantastic Company“ und der singende Wirt Heinz Hülshoff begeisterten das Publikum, manche standen auf den Bierbänken und feierten zu der Musik. Zwischendurch sang Hoppeditzin Raya mehrmals den in dieser Session in Erkrath beliebten „Nordstern“, bei dem sich eine lange Polonaise unter der Markthalle schlängelte. Die Swinging Funfares aus Düsseldorf waren neben einem Transporter für das Equipment mit einem eigenen Reisebus angereist, die Truppe füllte die ganze Bühne und mischte sich auch unter das feiernde Publikum.

Für Verpflegung war ebenfalls gesorgt: Die Metzgerei Hanten bot Bratwurst, Currywurst und Pommes an. An einer Theke gab es Bier und Kaltgetränke. Teilweise bildeten sich längere Schlangen, hier hätte es mehr Personal gebraucht. Auch wurden keine Fässer an die Tische verkauft. Der stolze Preis von 4 Euro pro Getränk wurde uns gegenüber mit gestiegenen Kosten begründet: Die GEMA-Kosten hätten sich verdoppelt, auch manche Band nimmt gegenüber dem Vorjahr nun eine fast doppelt so hohe Gage. Dazu sorgte ein Sicherheitsdienst dafür, dass alle Menschen friedlich unter der Markthalle feiern konnten. Die rund siebenstündige Veranstaltung ist kostenfrei.

Am Ende kam noch überraschend eine Gruppe Nonnen auf die Bühne. Mitglieder der Hochdahler Chöre boten als ‚Sister Acts‘ spontan zwei Lieder dar. Als beste Kostümgruppe wurde eine Gruppe mit Blumen-Kostümen gekührt, als eine zweite Gruppe hatten sich drei befreundete Frauen als ‚Aperol Spritz‘ verkleidet. Eine von ihnen kam extra aus Lemgo angereist. „Da gibt es gar keinen Karneval, oder?“, fragte Wolffram, dem stimmte die Frau zu. Als bestes Einzelkostüm wählte Kinderprinzessin Leona I. eine Frau im Glitzerkleid aus. Auch sie wurden mit Orden geehrt, ebenso die Betreuerinnen des Kinderprinzenpaars.

Gruppe der Hochdahler Chöre. Foto: Christian Zimmer
Mit Blumenkostüm die beste Gruppe unter der Närrischen Markthalle in diesem Jahr. Foto: Christian Zimmer

Kritik an Parallel-Veranstaltung

Die bisher interne Altweiber-Feier der Stadtverwaltung in der Stadthalle Erkrath war diesmal eine öffentliche Veranstaltung – nur wenige hundert Meter von der Närrischen Markthalle entfernt, ebenfalls ab 11:11 Uhr. Dort gab es DJ-Musik und unter anderem mit der Wimmer-Band auch Live-Auftritte. Dies sorgte bereits im Vorfeld für Unmut bei den Organisatoren der Närrischen Markthalle, der sich auch im Nachhinein nicht gelegt hat. Lutz Kraft ist Teil von LuMi Event, welche die Kulturbar in der Stadthalle betreibt. Erst im vergangenen Frühjahr war er zum 2. Vorsitzenden der Großen Erkrather KG gewählt worden, wegen der Querelen hat er sein Amt niedergelegt und ist aus der Karnevalsgesellschaft ausgetreten.

„Wir haben nichts gegen eine interne Feier“, stellte Wolfgang Cüppers von der IG Erkrath klar. Ihm ist aber auch aufgefallen: „In der Vergangenheit war mehr los bei uns.“ Etwas unglücklich war, dass es nach der erfolglosen Schlüssel-Verteidigung schon am Anfang eine Programmlücke gab, da Hoppeditzin Raya zunächst in der Stadthalle war und mit Musik ‚vom Band‘ überbrückt werden musste, bis es mit dem Mottosong weitergehen konnte.

Für das närrische Jubiläum 1×11 Jahre Närrische Markthalle im kommenden Jahr möchte man das Gespräch mit der Stadt suchen. Schließlich soll es nächstes Jahr an Altweiber unter der Markthalle richtig rund gehen, um das Jubiläum zu feiern. Ein Act steht auch schon fest: Wie Udo Wolffram verkündete, habe er die Swinging Funfares schon gebucht. „Vielleicht kommt sogar eine bekannte Kölner Band“, stellte er geheimnisvoll in Aussicht.

Weitere Bilder in der Galerie:

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*