Gottesdienst zum Gedenken an Sternenkinder

Ev. Kirchengemeinde Erkrath | Pfarrerin Sara Schäfer

Foto: Myriams-Fotos auf Pixabay

Am 2. November 2024 um 15 Uhr findet in der Evangelischen Kirche Erkrath in der Bahnstraße ein Gottesdienst zum Gedenken an Sternenkinder statt.

Als „Sternenkinder“ bezeichnet man Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Hinter dem Begriff steht die Vorstellung, dass diese Kinder schon zu den Sternen gereist seien. Für die Eltern dieser Kinder, aber auch für alle ihre Hinterbliebenen, ist das eine furchtbare Situation: Da, wo sich alle auf ein neues Leben gefreut haben, ist der Tod in ihr Leben getreten. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind sich erst wenige Wochen entwickelt hatte oder schon deutlich weiter war. Oft beginnt schon kurz nach der Feststellung der Schwangerschaft eine Vorfreude auf das Kind, die eine Beziehung zu ihm eröffnet. Erste zarte Pläne nehmen Gestalt an, erste Ideen für den Namen oder die Einrichtung des Kinderzimmers.

Würde von Anfang an

Über viele Jahre waren Fehlgeburten ein Tabuthema, so dass Familien kaum darüber geredet haben. Gerade in den frühen Phasen der Schwangerschaft wurde ihnen oft als „Trost“ mit auf den Weg gegeben, dass das ja noch kaum ein Mensch war, der da gestorben ist. Dabei haben auch einige Medizinethiker inzwischen festgestellt, dass die Gottebenbildlichkeit ab dem Zeitpunkt der Zeugung gilt. Diese impliziert auch die Frage nach der Würde eines Menschen, zu der auch eine würdevolle Bestattung gehört. Bis 2005 galt die Bestattungspflicht erst ab einem Geburtsgewicht von 500g oder der erreichten 24. Schwangerschaftswoche, inzwischen gilt die Bestattungspflicht für alle Sternenkinder. Oft bieten Kliniken mit Geburtsstation in Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden oder der Klinikseelsorge Sammelbestattungen an, die für die Eltern der Kinder den Vorteil haben, dass sie mit keinerlei Kosten
für Bestattung oder Grabpflege verbunden sind. Sternenkinderfelder gibt es z.B. auf den Friedhöfen in Hilden oder auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof.

Wenn Du in der Nacht den Himmel betrachtest, weil
ich auf einem von ihnen wohne, dann wird es für Dich
so sein, als ob alle Sterne lachten, weil ich auf einem
von ihnen lache.
Antoine de Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“

Gedenkstelen auch auf unseren Friedhöfen

Auch unsere Friedhöfe verfügen über Stelen, die an diese Kinder erinnern. Besucht man diese, dann fällt auf, dass dort meistens Kerzen, Blumen oder kleine Figuren abgelegt wurden von Eltern, die dort ihrer Kinder gedacht haben. Nach wie vor wird kaum über Fehlgeburten gesprochen. Doch auch dank Social Media und des Einsatzes derer, die sich im Bereich der Beisetzung von Sternenkindern und ihres Gedenkens einsetzen, wird das Thema etwas präsenter. Deshalb bieten auch wir am 2. November einen Gottesdienst zum Gedenken an Sternenkinder an, um betroffenen Familien einen Ort zu bieten, ihre Gefühle vor Gott zu bringen und zu erfahren, dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleine sind.

    Gedenkstätte Unterbach, Friedhof:
    Basaltsäule mit der Inschrift „Für unsere Kinder“, den Hauptweg vom unteren Eingang entlang und dann nach 50 m rechts.
    Foto: Michael Wilfert
    Gedenkstätte Erkrath, Friedhof :
    Basaltsäule mit der Inschrift „Für unsere Kinder“, beim Haupteingang gleich den Weg links bergab, nach 75m der kleine Eckplatz rechts.
    Foto: Michael Wilfert

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