Gedenken zum Flugzeugabsturz in Hochdahl Trills

Zum 80. Jahrestag wurde neben dem Motor des abgestürtzten Halifax-Bombers eine Gedenktafel für die Besatzung aufgestellt. Foto: Timo Kremerius

Am 21. November 2024 jährt sich der Flugzeugabsturz in Hochdahl Trills zum 80. Mal. Ein kleiner Kreis versammelte sich am ausgestellten Flugzeugmotor am Lokschuppen, um an den Tag vor 80 Jahren zu erinnern und der Opfer zu gedenken.

Zu der kleinen Gedenkfeier am Lockschuppen wurde eine neue Gedenktafel enthüllt. Auch einige bekannte Erkrather Persönlichkeiten hatten sich dieser kleinen Feier angeschlossen. Um nur einige zu nennen, waren es der langjährige Bürgermeister Arno Werner, die jetzige stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding, Gottfried Bander, Heimatforscherin Hanna Eggerath oder Uli Schimschock.

Rückblick: Am 21. November 1944 versetzte eine furchtbare Detonation die Bewohner von Hochdahl Trills in Angst und Schrecken. Ein Flugzeug war über dem kleinen Ort explodiert und anschließend abgestürzt. Brennende Flugzeugteile lagen zerstreut zwischen den Häusern und auf den Feldern, tote Flieger fielen in die Gärten.

Von dem Unglück zeugt heute nur noch ein alter Motor, der zu dem Flugzeug gehörte. Die bekannte Hochdahler Heimatforscherin Hanna Eggerath und der engagierte Hobbyforscher Thomas Boller nahmen dieses Relikt zum Anlass, mehr über die damaligen Ereignisse herauszubekommen. Dabei galt es zunächst herauszufinden, welches Flugzeug hier abstürzte und warum. Außerdem wollten sie wissen, wer die Besatzungsmitglieder waren und was aus den Überlebenden geworden ist.

Im Laufe ihrer detektivischen Recherche fanden sie zahlreiche spannende Antworten auf ihre Fragen, die sie in einem gemeinsam verfassten Buch veröffentlichten. Darin erzählen sie lebendig und packend von ihren Nachforschungen und den Menschen, mit denen sie in Trills, im gesamten Hochdahl und der Umgebung sprachen. So ist es den beiden gelungen, einen Spannungsbogen von den tragischen Ereignissen des Jahres 1944 bis hin zur freundschaftlichen Begegnung mit dem letzten noch lebenden Besatzungsmitglied der Halifax in der Gegenwart zu ziehen. Das 2007 erschienene Buch hat den Titel Der alte Flugmotor von Hochdahl-Trills: Die Geschichte der Halifax NP810 – EQ-H (Heimatarchiv). Der Motor steht inzwischen auf einem Sockel unter einer schützenden Verglasung, auf dem Gelände des Lokschuppens.

Angesichts des Jahrestages wurde auch eine neue Informationstafel im Gedenken an die Besatzung des Halifax-Bombers neben dem Motor aufgestellt.

Die Besatzung: Albert Steeves ( 1986), Pilot, Flying Lieutenant, Kanadier | Edgar Clark ( 1944), Bordingenieur, Sergeant , Brite | Lloyd Frizzell ( 1944), Bombenschütze, Flying Officer, Kanadier | Adelbert Rowley ( 1944), Navigato, Flying Officer, Kanadier | Kenneth Wilson ( 1944), Funker, Pilot Officer, Kanadier | Louis Basarab ( 1944), Bordschütze, Pilot Officer Kanadier | Jim McPhee ( 2019), Bordschütze, Sergeant, Kanadier               

Als besonderer Gast war Helen Clark, die Enkelin von Edgar Clark, aus England angereist. Sie bedauerte, dass ihr Vater (Sohn des abgestürzten Bordingenieur Edgar Clark) leider aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnte. Helen Clark, die perfekt und dialektfrei Deutsch sprach, hat in England Germanistik studiert und las anlässlich des Gedenkens ein englisches Gedicht über die Bedeutung der Mohnblumen in Bezug auf den Krieg vor. Ein ergreifender Moment, der zum Nachdenken anregte.

Helen Clark verliest das Gedicht ‚In Flanders Fields‘. Foto: Timo Kremerius

Englisch

In Flanders Fields

In Flanders fields the poppies blow
Between the crosses, row on row,
That mark our place; and in the sky
The larks, still bravely singing, fly
Scarce heard amid the guns below.

We are the dead. Short days ago
We lived, felt dawn, saw sunset glow,
Loved, and were loved, and now we lie
In Flanders fields.

Take up our quarrel with the foe:
To you from failing hands we throw
The torch; be yours to hold it high.
If ye break faith with us who die
We shall not sleep, though poppies grow
In Flanders fields

Deutsche Übersetzung (Wikipedia)

Auf Flanderns Feld

Auf Flanderns Feld Mohnblumen blühn –
wo Kreuze, Reih an Reih, sich ziehn,
dort liegen wir; am Himmel hoch 
die Lerche fliegt, singt tapfer, doch
im Lärm der Schlacht hört keiner sie.

Gestern noch da, heute dahin,
sahn Tage kommen und verglühn,
wir lebten, liebten – nun gefällt
auf Flanderns Feld.

Ihr müsst für uns ins Feld jetzt ziehn,
wir werfen euch mit letztem Mühn
die Fackel zu: Haltet sie hoch.
Und brecht die Treu ihr uns dennoch,
dann ruhn wir nicht, mag Mohn auch blühn
auf Flanderns Feld.

Nach der kleinen Gedenkfeier lud Gottfried Bander, bekannt als Bewahrer von Traditionen, Förderer von Chören und Gründer des Eisenbahnmuseums im Lokschuppen die Teilnehmer des Gedenkens zu einem Frühstück ein. Es kamen im kleinen Kreis im Lokschuppen noch sehr schöne, aber auch nachdenkliche, Gespräche zustande.

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