Eselsbach wird aufgewertet

Der Eselsbach soll künftig wieder so naturbelassen fließen können Symbolbild: Pixabay, peggychoucair

In den 70er Jahren wurde der Eselsbach umgestaltet. Ein gradliniger Bachlauf im Betonbett mit einem Durchmesser von rund dreieinhalb Meter wurde damals realisiert. Ein Fehler, wie aus heutiger Sicht bekannt ist. Grund für den Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW), die „Sünde“ der Vergangenheit auszubessern.

Umgestaltung beginnt im Jahr 2021

Bereits 2009 und 2015 wurden 2,7 Kilometer des Eselsbachs auf Düsseldorfer Gebiet naturnah umgestaltet. Auf die Laufentwicklung, aber auch das Sohlgefälle sowie das Sohlsubstrat, Breiten- und Tiefenvariant und den Uferbewuchs wurde Einfluss genommen. Ab 2021 soll die Maßnahme von rund 1,2 Kilometer Länge auf Erkrather Boden fortgeführt werden. Die Fachplaner des BRW, die sich mit dieser renaturierenden Maßnahme beschäftigen, haben ihn ihrer Präsentation im vergangenen Planungsausschuss verdeutlicht, dass nicht nur der Gewässerverlauf von großer Bedeutung für die Umgestaltung gesehen wird. „Wichtig ist auch, die Ufergestaltung in die Pläne mit aufzunehmen“, so die Landschaftsplaner. Dass bei diesem Vorhaben unweigerlich Bäume gefällt werden müssen, diese aber an anderer Uferstelle neu gepflanzt werden, gaben die Fachleute ebenfalls in ihrer Präsentation wieder. „In zehn Jahren wird man die Eingriffe nicht mehr sehen.“ Auf einer Uferseite wird der Baumbestand durchweg erhalten bleiben. „Wir müssen im Sommer die Beschattung des Gewässers gewährleisten.“

Noch ist das gesamte Gelände, durch welches der Eselsbach fließt, nicht zur Maßnahmenrealisierung freigegeben. Es stehen noch Gespräche mit Grundstückseigentümern aus. „Wir befinden uns im Prozess der Genehmigungsplanung“, heißt es von Seiten des BRW. Mit Beginn der Realisierung peilt der BRW eine Zeitschiene von sechs bis 12 Monaten bis zur Fertigstellung an.

Es kommt zu kurzzeitigen Komplettsperrungen

Für die CDU sowie die Grünen stellte sich die Frage, ob man den viel genutzten Radweg entlang des Baches auch bei den Baumaßnahmen nutzen kann. „Wir müssen eine Menge Boden bewegen, werden aber versuchen nur kurzzeitige Komplettsperrungen des Weges durchzuführen“, so die Fachplaner. Die BmU zeigte sich von der Fällung zahlreicher Bäume überrascht. „Es werden nicht gerade kleine Bäume gefällt. Bevor die jungen Bäume eine solche Größe erreichen, braucht es eine gewisse Zeit“, so Bernhard Osterwind. Und auch Uli Schimschock (SPD) bat in seiner Wortmeldung darum, um jeden Baum zu kämpfen. Zustimmende Worte gab es vom BRW. „Das ist in der Tat ein Dilemma. Die Baumstruktur ist gut, die Wasserstruktur hingegen schlecht. Wir werden stets darauf achten, nur an einer Uferseite zu agieren und keine großen Baumlücken zu schaffen.“ Dass die jetzige Planung bereits eine Optimierung der vorherigen Planung darstellt, gab das Fachteam ebenfalls zu bedenken. „In unserer ursprünglichen Planung hätten viel mehr Bäume gefällt werden müssen.“

Wissenswertes: Der Bergisch- Rheinische Wasserverband betreibt im Verbandsgebiet 22 Kläranlagen, die jährlich rund 55 Million Kubikmeter Abwasser reinigen. Zudem unterhält der BRW 70 Regenüberlaufbecken und wird bis 2027 1700 naturnahe Einzelmaßnahmen im Verbandsgebiet realisieren. Die Eselbach- Maßnahme wird zu 80 Prozent durch Landesmittel finanziert.

1 Kommentar

  1. Wie mir die Verwaltung in Erkrath geschrieben hat, soll im Herbst diesen Jahres mit der Planung erst begonnen werden. Da sich der Beginn der Renaturierung wahrscheinlich stark verzögern wird, wäre es sinnvoll den Wander- Fahrradweg am Eselsbach, der seit der Flut vor einem Jahr beschädigt und daher gesperrt ist, provisorisch so herzurichten (die tiefen Furchen zu glätten), dass er bis dahin benutzbar ist. Z. Zt. wird das Gitter laufend für den unerlaubten Durchgang verschoben, was natürlich ein Sicherheitsrisiko ist.

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