Am vergangenen Sonntag bei der Weihnachtsfeier platzten die Räume der Kampfkunst Schule Yen aus allen Nähten, sodass viele Nasen von außen an den Scheiben klebten und aufgrund der Enge von außen zuschauten.
In der Kampfkunst Schule Yen werden die Sportarten Kickboxen, MMA, Kung Fu, und Wushu angeboten. Rund 300 Besucher nahmen an der Weihnachtsfeier teil. Dafür standen im Foyer ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum und ein Schlitten mit Geschenken. Lichterketten Weihnachtsmänner und Rentiere sorgten für weihnachtliche Stimmung. Der Nikolaus hätte hier wohl fragen müssen „Habt Ihr auch alle fleißig trainiert?“, aber die Antwort gaben die Schüler der Kampfkunst Schule schon mit den Vorführungen ihres Könnens, von den Kleinsten bis zu den Profis. Schon die Show der Jüngsten bot einiges aus Kungfu, Kickboxen und Wushu. Die etwas älteren aus der Kungfu Gruppe zeigten Formen mit Drachen Akrobatik Einlagen, Flickflacks und Rückwertssalto. Am Ende fanden alle Kinder sich zu einer Formation zusammen, in der jeder eine andere Stellung einnahm, die zu einem Gesamtbild wurde. Es folgten weitere Showeinlagen der anderen Gruppen. Dem Zuschauer wurde regelrecht schwindelig beim Zuschauen.
„Etwa 240 Schülerinnen und Schüler trainieren hier“, erfuhren wir im Gespräch mit Emre Nuhogullarindan, seit ca. 13 Jahren Leiter der Kampfkunst Schule ist, als Sportlehrer im Bergischen Internat aktiv ist und die Nationalmannschaft der WCMC trainiert. Einige Schüler des Internats dürfen auch am abendlichen Training in der Kampfkunst Schule teilnehmen. „Bei uns geht es nicht nur um den sportlichen Aspekt. Es wird sehr viel Wert auf Disziplin gelegt“, erläutert er das Erfolgsrezept der Kampfkunst Schule, die schon einige Deutsche Meister oder Weltmeister hervorgebracht hat. Auch die fehlten bei der Weihnachtsfeier nicht und beeindruckten mit Showeinlagen. Maximilian Wolin und Paul Scheibe sind gleich mehrfache Weltmeister, Raik Krächel zweifacher Deutscher Meister.
Einige Eltern bringen ihre Kinder von weit her zur Kampfkunst Schule Yen, wie Thomas und Agnes, die ihren Sohn Bennet vom Düsseldorfer Norden dreimal die Woche nach Hochdahl zum Training fahren. Lange haben Bennet und seine Eltern überlegt, welcher Sport zu ihm passt. Er hat sich letztendlich für die Kampfkunst Schule Yen entschieden. Disziplin ist beim Training auch für ihn wichtig. Ein Tenor, der von fast allen Schülern angestimmt wird. Maria und Sven haben drei Töchter, von denen zwei in die Kampfkunst Schule gehen. Die Mädchen haben sich ohne Zutun der Eltern für den Sport entschieden. Der Vater hat es mit vier Frauen zu Hause, von denen zwei Kampfkunst trainieren, sicher nicht ganz so einfach, dachte sich der Autor dieses Artikels im Gespräch.
Emre wird als Lehrer und Mensch von allen seinen Schülern geliebt und die Eltern halten große Stücke auf ihn. Auch der Autor dieses Artikels stellte für sich fest, dass er ein absoluter Sympathieträger ist. Nach der fast einstündigen Darbietung der unterschiedlichsten Sportarten inklusive Bretter und Holzstangen zertreten (Emre erzählte am Rande, dass die Profis drei Zentimeter massive Eichenbretter schaffen), erschien der Nikolaus, fragte die Kinder nach ihren Wünschen und verteilte Süßigkeiten an alle lieben Kinder. Natürlich waren alle lieb und außer den verteilten Süßigkeiten war gut für das leibliche Wohl aller gesorgt. Fingerfood, südländische Antipasti, herzhafte Teigwaren und türkische Salate wurden ergänzt von Kuchen und asiatischem Gebäck und ganz klassisch mit Waffeln, Crepes, Donats und Muffins.
Insgesamt war die Weihnachtsfeier eine kurzweilige familiäre Veranstaltung, die einem das Gefühl vermittelte, dass die Kinder bei Emre und seinen sportlichen Helfern ohne Wenn und Aber gut aufgehoben sind. In der Kampfkunst Schule Yen lernen sie weit mehr, als einen Sport, sie lernen vor allem auch respektvoll miteinander umzugehen.
Ich kann das nur bestätigen. Mein Sohn fühlt sich richtig wohl und ich weiß, dass er bei Meister Emre in guten Händen ist.