
Petrus hatte am vergangenen Sonntag ein Einsehen, legte eine Regenpause ein und schicke zum Nachmittag auch Sonnenschein, so dass bereits um 11h die ersten Besucher ins Naturschutzzentrum Bruchhausen kamen.
Wie in den Jahren zuvor wurde auch diesmal traditionell ‘Erntedank’ begangen. Äpfel und Birnen, frisch gepflückt auf den Streuobstwiesen der Umgebung, wurden feilgeboten. Honig von den fleißigen geflügelten Helfern der Hobby-Imker von ‘Die Neanderbiene’ gab es auch, der u. a. von den, im Naturschutzzentrum aufgestellten Bienenvölkern stammt. Für Kuchen, Kürbissuppe und Kaffee hatten die Ehrenamtlichen des Naturschutzzentrums und Mitglieder des Fördervereins gesorgt.
Äpfel, Birnen, Haselnüsse, Pflanz-Ableger
Dank des trockenen Wetters konnten die Stände mit den Früchten und dem Honig im Garten vor dem ehemaligen Ev. Schulhauses aufgebaut werden, das seit Jahren das Naturschutzzentrum Bruchhausen beherbergt. Die Bildungseinrichtung offeriert Angebote für Grundschulen oder bietet Kurse zur Kräuterpädagogik an. Doch an diesem Sonntag wurde gefeiert und dafür gedankt, was die Erde für die Menschen bereithält.
„Das sind alte Sorten, wie hier der Kaiser-Wilhelm-Apfel, der schmeckt wirklich gut“, pries Uli Schimschock was er gemeinsam mit anderen freiwilligen Helfenden zwei Tage zuvor geerntet hatte. Schimschock engagiert sich nicht nur im Eisenbahn- und Heimatverein Erkrath-Hochdahl (Lokschuppen), er ist auch in Bruchhausen als Ehrenamtlicher tätig. Wie die kleinen, grün-gelben Äpfel heißen, vermochte er einer Besucherin, die sich reichlich aus den Körben bediente, nicht zu sagen. Jedoch, dass auch dies eine alte Sorte ist, wusste er zu sagen. „Ist das etwa ein Kilo,“ fragte er dann die Kundin, deren ehrliche Antwort lautete: „Ich glaube, das ist mehr.“ So reichte sie Schimschock statt der geforderten drei auch fünf Euro. Am Stand der Hobby-Imker, die insgesamt 20 Bienenvölker hier in Bruchhausen und im Neandertal halten, erwarb sie noch ein Glas Honig. Als Letztes wanderte noch eine Kerze aus reinem Bienenwachs in Form eines Knotens in die mitgebrachte Einkaufstasche.
Aus dem Natur-Garten des Zentrums boten Karin Blomkamp, die Leiterin des Naturschutzzentrum, und die Damen und Herren, die sich um dessen Bewirtschaftung kümmern, noch eine Auswahl an Ablegern. Auch diese konnten gegen eine kleine Spende, wie das Obst auch, für den heimischen Garten oder die Terrasse mitgenommen werden. Insgesamt kam beim Verkauf von Äpfeln, Birnen, Haselnüssen, Säften, Honig und Ablegern nach Abzug aller Kosten die stolze Summe von 900 Euro für die Kasse des Fördervereins zusammen. Mit dem Geld können Anschaffungen für das Naturschutzzentrum getätigt oder notwendige Reparaturen finanziert werden. „Das ist wirklich ein tolles Ergebnis“, teilte Renate Späth in einer Dankes-Mail an die Helfenden ihre Freude über den finanziellen Erfolg mit.

der Kasper. © SK
In einem der Seminarräume war zudem ein Verkaufstisch mit Waren aus dem Eine Welt Laden im Haus der Kirchen am Hochdahler Markt aufgestellt Renate Späth, die sich ehrenamtlich um den Einkauf der fair gehandelten Waren kümmert, ist zugleich Vorsitzende des Fördervereins des Naturschutzzentrums, hatte ein kleines Sortiment mitgebracht, das auf das Interesse der Besuchenden stieß. So auch bei dem fast dreijährigen Emil, der mit seiner Großmutter gekommen war. Er konnte sich zunächst nicht entscheiden, ob ein Drache oder ein Affe aus Baumwollstoff, deren Arme man mittels eines Schnallen-Verschluss anhängen kann, seine Kita-Tasche schmücken soll. Schließlich machte der Drachen das Rennen, nachdem beide eine Rund durch den Garten gedreht und die Tiere angesehen hatten, die dort leben. Besonders die weichen Schafe hatten es dem Dreijährigen angetan. „Oma, die Ohren sind ganz weich“, so sein begeisterter Kommentar.
Kürbissuppe, Kuchen und Kaffee – Basteln für Kids

werden mit Blättern und
anderen
Naturmaterialien
verziert. © SK
Wie es gute Tradition ist, konnten sich die Besucher an dem, in einem der Seminarräume aufgebauten Kuchenbuffet stärken. Für ein reichhaltiges Angebot hatten die ehrenamtlichen Helfer und Mitglieder des Fördervereins gesorgt. Und Hartmut Herder, Renate Späths Lebensgefährte, hatte wieder seine köstliche Kürbissuppe in einem riesigen Topf gekocht, die zahlreiche Abnehmer fand. So waren die mit frischen Blumen aus dem Garten geschmückten Tische die gesamte Zeit über gut besetzt und die Gäste ließen es sich bei Kaffee, Kuchen und Kürbissuppe gut gehen. Der Erlös aus dem Verkauf machte übrigens auch einen Teil des Reinerlöses für den Förderverein aus, denn die ehrenamtlichen Backenden und Kochenden stifteten ihren Beitrag zum Buffet natürlich.
Auch für Kinderbeschäftigung hatten die Organisatoren gesorgt. Rana Najib, die als Ehrenamtlerin schon oft mit ihren ausgefallen Bastelideen für Begeisterung bei Groß und Klein gesorgt hatte, hatte aus Tonpapier Gesichter ausgeschnitten. Diese konnten die Kids mit Naturmaterialien nach ihrem Geschmack dekorieren: Blätter, Eicheln, Walnüsse und anderes, was auf dem Gelände gesammelt worden war, standen zur Auswahl, so dass jede Maske, die mit Gummibändern hinter den Ohren befestigt werden konnten, ein Original wurde. Auch der dreijährige Emil bastelte sich eine aus rotem Tonpapier. Andere Kinds hatten sich für rosa-, grün- oder gelb-farbige entschieden. So sprangen an diesem Erntedank zahlreiche, gut gelaunte, ‘maskierte’ Kids durch den Garten.
Infos zum Naturschutzzentrum Bruchhausen: Jeden letzten Samstag im Monat öffnet das Naturschutzzentrum an der Bruchhauser Straße in Hochdahl ab 10h seine Türen. Unter dem Motto „Schwitzen und Schwätzen“ findet dann ein ehrenamtlicher Arbeitseinsatz statt. Weitere Freiwillige sind immer willkommen.
Siehe: www.naturschutzzentrum-bruchhausen.de. Tel. Sprechzeiten (nicht in den Schulferien): montags, mittwochs und donnerstags von 12.30h-14h unter (0 21 04) 79 79 89.
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