Äpfel, Apfelsaft, Honig, Haselnüsse – Herbst-Schätze, die rund um das Naturschutzzentrum wachsen, fanden reichlich Absatz beim Fest am vergangenen Sonntag. Befreundete Aussteller präsentierten ihre Produkte zum Thema Nachhaltigkeit.
Das reichhaltige Kuchenbuffet inklusive der Kürbissuppe, die inzwischen „Kultstatus“ erlangt hat, von Förderverein-Mitglied Reinhard Harder, war noch vor Ende des Festes um 16h „restlos geplündert“, wie Renate Späth, Vorsitzende des Fördervereins erstaunt, aber glücklich ob der großen Anzahl Besucher feststellte.
Was die Natur rund um das Naturschutzzentrum bietet
Uli Schimschock vom Förderverein hatte im wahrsten Sinne des Wortes „alle Hände voll zu tun“. Denn die Nachfrage nach den verschiedenen Apfelsorten, die auf den Streuobst-Wiesen wachsen, war die ganze Zeit groß. „Das sind so ungefähr zweieinhalb Kilo, macht dann sieben Euro,“ so seine Schätzung, denn eine Waage war nicht zur Hand. Die Kundinnen und Kunden verließen sich auf die Einschätzung der Experten, denn auch andere Mitglieder des Vereins gaben jeweils ihre Meinung ab, so dass sich jedes Mal eine Einigung ergab ob des Preises für die schmackhaften, meist alten Sorten. Auch der Honig und die Haselnüsse gingen weg wie „geschnitten Brot“.
„Diesmal waren viele Besucherinnen und Besucher da, die wir zuvor hier noch nicht gesehen haben, zusätzlich zu den ‚Stammgästen‘, die uns schon seit Jahren die Treue halten“, zog Renate Späth am späten Nachmittag eine durchweg positive Bilanz. Dass Kuchen und Suppe schon vorzeitig aus waren, dafür hatten die „späten“ Gäste Verständnis. Waren diese doch von den Ehren- und Hauptamtlichen gebacken, bzw. gekocht und dann gespendet worden, um die Kasse des Fördervereins zu füllen.
Der Garten, sowohl der Bauerngarten, den verschiedene ‚Pächter‘ pflegen wie auch der Naturgarten, um den sich Karin Blomenkamp gemeinsam mit ihrem Team aus jungen Menschen, die hier ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, kümmert, waren gut besucht. Jung und Alt beobachtete in den verschiedenen Teichen die Kröten, die sich dort wohlfühlen. Ein kleiner Junge war gar nicht mehr von dort wegzubewegen und forderte die Vorbeikommenden auf, ruhig zu sein, um die Tiere nicht zu stören.
Brottüten aus Stoffresten und gesponnen Wolle der Bruchhauser Schafe
Da Nachhaltigkeit und schonender Ressourcen-Verbrauch Themen sind, die den kleinen Besuchern im Rahmen der außerschulischen Bildungsangebote hier im Naturschutzzentrum vermittelt werden, aber auch den Erwachsenen in den immer wieder abgehaltenen Seminaren und Vorträgen, war es wenig überraschend, dass auch die Macherinnen, die hinter dem Label „Heimat Erde“ stecken, vor Ort waren. Sie boten ihre, aus Reststoffen gearbeiteten Brot-Beutel an, mit denen der Verbrauch der üblichen Papiertüten, mit denen man Brötchen und Brot beim Bäcker nach Hause transportiert und die dann meist, nur einmal benutzt, im Altpapier landen, ersetzt werden können. Neu im Programm hatten Petra Selle, Dorit Meier und Edith Meyer auch Beutel, in die ein Baguette passt. „Wir haben mit verschiedenen, meist Ketten-unabhängigen Bäckereien eine Zusammenarbeit, die unsere Brotbeutel verkaufen. Die Erlöse werden komplett an wechselnde soziale Einrichtungen gespendet,“ erzählte Petra Selle und fügte hinzu, dass zurzeit für den „Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath e. V.“ gesammelt würde. Die durchsichtige Spendenbox war am Ende der Veranstaltung gut gefüllt.
Gegenüber hatte Silvia Schnell vom Wikingerhort Oberhausen ihren Stand aufgebaut und bot selbst gewebte Decken, gestrickte sowie gehäkelte Mützen oder Schals aus der ebenfalls eigenhändig gesponnen Wolle an. Diese stammt von ihren eigenen sowie denen im Naturschutzzentrum Bruchhausen lebenden Schafe. Viele der Besucher interessierten sich für die Technik des Spinnens, die sie (fast) die gesamte Zeit praktizierte. Mitglieder einer Wohngemeinschaft, die bald zu den bereits zwei vorhandenen Schafen noch einige weitere anschaffen möchte, ließen sich genau erzählen, wie man die geschorene Wolle zu Fäden für die Knäule spinnt, die dann zu warmer Kleidung oder Decken weiterverarbeitet werden können.
Besuchergruppe aus Daressalam in Tansania zu Gast beim Erntedankfest
Renate Späth hatte die sechs Jugendlichen, die Dank des „Kigamboni Community Centres“, das Kids aus der tansanischen Millionenmetropole Daressalam mit Bildungs-, Gesundheits- und Unterstützungsangeboten hilft, drei Monate durch Europa reisen können, nach Erkrath geholt. Dies war ihr erster Ausflug in die Umgebung, waren sie doch erst am Abend davor angereist. Unterstützt wird die interkulturelle Zusammenarbeit von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie vom Landesprogramm „Kultur Rucksack“. Die beiden 23-jährigen Emilias und Kassimu, die beiden 15-jährigen Richard und Najma sowie Shafii, 16 Jahre alt, und die 21-jährige Margreth sind seit dem 8. August auf ihrer dreimonatigen Auslandsreise und werden nach der Woche in Erkrath nach Hamburg weiterreisen. Sie sprechen alle Englisch, wenn es einmal schwierig mit den Worten wird, denn sie diskutierten über das Thema Umweltschutz und die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Heimat, war bei dem Besuch in Bruchhausen Pater Andrew von der Kath. Kirchengemeinde Hochdahl dabei. So konnten sie immer mal in ihre Muttersprache Kisuaheli wechseln und der Pater übersetzte dann direkt ins Deutsche. Ein paar Sätze können die sechs Jugendlichen, bzw. jungen Leute bereits, die ein Zirkusprojekt mit den Kids des Kinderhauses leiten werden, siehe Info-Kasten.
Info: Ab Mittwoch dieser Woche gab die sechsköpfige Gruppe, die in Sachen Akrobatik und Jonglage unterwegs ist, im Kinderhaus Sandheide eine Zirkus-Workshop für Kids bis 14 Jahre. Die Aufführung des Erarbeiteten findet am Samstag, den 7.10, um 14.30h in der Sporthalle neben dem Kinderhaus Sandheide, Irene-Nett-Weg in Erkrath-Hochdahl statt.
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