Erntedank 2023 ohne Fest und Umzug

Von Christian Zimmer

Aufstellung des Baums beim Erntedankfest 2022. Foto/Collage: Christian Zimmer

Hinter den Kulissen ging es in den letzten Monaten hin und her, es gab Gespräche und Überlegungen. Doch nun steht fest: In diesem Jahr wird es kein Erntedankfest geben und auch der Baum wird ohne Umzug durch Alt-Erkrath aufgestellt.

Mitte September – und an der Markthalle hängt immer noch nicht das markante gelbe Banner, auf dem mit roter und grüner Schrift das Erntedankfest angekündigt wird. Eigentlich sollte das Erntedankfest in diesem Jahr wieder groß gefeiert werden. Immerhin stand nun das Jubiläum des 40. Erntedankfestes in Erkrath an. Im Frühjahr gab es drei Treffen zwischen Udo Wolffram, 1. Vorsitzender der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft 1994, und Vertretern der Ercorder Jonges 1982. Dabei kam man jedoch „nicht auf einen Nenner“, wie es seitens der Ercroder Jonges heißt. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, soll es unterschiedliche Auffassungen über Details der Finanzierung der großen Veranstaltung gegeben haben. Kompromiss-Vorschläge führten nicht zu einer Lösung.

Nachdem die Ercroder Jonges aus den Planungen ausgestiegen waren, startete Wolffram Mitte Mai einen Aufruf auf Facebook: Bis Ende Mai müsse für das Erntedankfest ein Partner gefunden werden, sonst würde das Erntedankfest ausfallen. Daraufhin habe sich eine externe Eventfirma bei ihm gemeldet. „Ich weiß aber nicht, ob das wirklich das Richtige ist“, sagte uns Wolffram Anfang Juni. Er äußerte auch generelle Bedenken: „Eigentlich ist das für uns als Karnevalsverein gar nicht die Aufgabe, ein Erntedankfest zu organisieren.“ Diese Überlegungen sind mittlerweile vom Tisch, zumal Wolffram mit dem großen Sommer- und Straßenfest einiges zu tun hatte.

Erntedank sollte wieder mehr im Fokus stehen

Die Ercorder Jonges planten daraufhin, neben dem traditionellen Aufstellen des Erntedankbaums auch das Erntedankfest selbst auszurichten. Nach der Baum-Aufstellung am Bavier-Center sollte mit Essens- und Getränkeangeboten sowie einer Traktorschau gefeiert werden. „Wir wollen das Thema Erntedank wieder mehr in den Fokus rücken“, erzählte uns der 1. Vorsitzende Jörg Albert noch im Juli. Dies wäre aus Sicht der Jonges zuletzt weniger der Fall gewesen.

Anfang September fiel nun die finale Entscheidung: In diesem Jahr wird es kein Erntedankfest geben – und auch der traditionelle Umzug von der Kirche St. Johannes der Täufer über die Bahnstraße zum Bavier-Center fällt aus. „Es soll nicht so aussehen, dass wir das kapern, weil andere Vereine nicht dabei sind“, nannte uns der 1. Schriftführer Boris Nikolic einen der Gründe. Zudem wäre man intern mit dem Umzug des Lagers beschäftigt, sodass man nicht übereinkam, ein Fest zu organisieren.

Der Baum soll nun wie zu Corona-Zeiten ohne Umzug und ohne großes Publikum aufgestellt werden. Nikolic ist sich aber sicher: „Im nächsten Jahr wird es wieder ein Erntedankfest geben.“ Im vergangenen Jahr waren bei dem Umzug mehrere Erkrather Vereine mitgegangen. Bürgermeister Schultz sprach davon, dass Handwerker, Landwirte, Feuerwehr und Rettungsdienst aber auch Vereine die „Gemeinschaft in Erkrath erlebbar“ machen. In diesem Jahr wird es wohl keine erlebbare Gemeinschaft an Erntedank geben.

Die nächsten Jonges-Termine: Der nächste Termin der Ercorder Jonges wird somit die Herbstwanderung sein, welche am 14. Oktober stattfinden wird. Am 10. November soll der Martinsumzug von der Grundschule an der Düsselstraße durch Alt-Erkrath ziehen.

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