Erlebbare Gemeinschaft beim Erntedankfest

von Christian Zimmer

Eröffnung des 39. Erntedankfests am 30. September 2022. Foto: Christian Zimmer

Das 39. Erntedankfest, das am Wochenende unter der Markthalle stattfand, war gut besucht und die Stimmung der Besucher zeigte die Freude darüber in Gemeinschaft zu feiern.

In alter Tradition haben die Ercroder Jonges am Freitag, 30. September, den Stamm des Erntedankbaums durch Erkrath getragen. Von dem Parkplatz der Kirche St. Johannes der Täufer ging es um Punkt 18:30 Uhr über die Kirchstraße, durch die Fußgängerzone auf der Bahnstraße und über die Gerberstraße auf die Wiese neben dem Baviercenter. An die vereinzelten Zuschauer entlang der Strecke auf der Bahnstraße wurden Sonnenblumen verteilt.

Dabei wurden die Ercroder Jonges von vielen Vereinen begleitet: Mitglieder des SSV Erkrath, Schützen der St. Sebastianus Bruderschaft sowie Karnevalisten der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft mit der Tanzgruppe Hoppedötze und der Letzten Hänger waren dabei. Auch Bürgermeister Christoph Schultz marschierte in dem Festumzug mit. Musikalische Begleitung gab es von dem Tambourcorps Ratingen. Das Anbringen der mit Pflanzen und Bändern geschmückten Ringe um den Stamm zog sich einige Zeit hin, bis diese befestigt waren und der Erntedankbaum durch die Tatkraft der Ercorder Jonges aufgerichtet werden konnte.

Eröffnung unter der Markthalle

Danach fand unter der Markthalle die Eröffnung statt. Die Rede von Bürgermeister Schultz war durch den Krieg in der Ukraine geprägt. Unter den zahlreichen Gründen, weshalb man dankbar sein könne, war auch Dankbarkeit für Frieden. Zugleich warb er um Zusammenhalt in schwierigen Zeiten, die noch bevorstehen würden. Als Beispiele derjenigen, denen man dankbar sein kann, nannte Schultz Handwerker, Landwirte, die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Er dankte auch Udo Wolffram und den Mitwirkenden des Erntedankfestes, unter anderem der IG Erkrath und dem Erkrather Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes. “Sie alle machen die Gemeinschaft in Erkrath erlebbar“, so Schultz.

Der zweite Vorsitzende der Ercroder Jonges, Stefan Hoffmann, schloss sich dem Dank an die Organisation des Erntedankfestes an. Organisator Udo Wolffram wiederum bedankte sich bei den Zuschauern für das zahlreiche Erscheinen und schwärmte von dem Blick, den man von der Bühne auf die volle Markthalle hatte. Ebenfalls in alter Tradition verteilte Bürgermeister Schultz nach den Reden Schnapsgläser mit Korn an Erwachsene, während die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding und der stellvertretende Bürgermeister Marc Göckeritz Schmalzbrote schmierten, welche sich die Bürger vor der Bühne abholen konnten. Nach getaner Arbeit stießen die drei Amtsträger auch selbst an.

Zahlreiche Angebote auf dem Bavierplatz

War das letztjährige Erntedankfest noch wegen Corona-Einschränkungen etwas kleiner, waren diesmal zahlreiche Imbiss- und Spielestände vor Ort. Neben Erbsensuppe, Bockwurst, Reibekuchen und Crêpes war auch ‘Pitta kult’ da, die einige bereits vom Feierabendmarkt im September kennen. Bei den Getränken gab es unter anderem Landbier, Helles Bier nach typisch bayerischer Brauart und einen Stand mit Wein. Wem die Temperaturen zu kalt waren, der konnte sich für warmen Glühwein entscheiden. Zur Abkühlung wiederum gab es Slush-Eis. Kinder konnten mit einer ebenfalls schon auf dem Feierabendmarkt vertretenen Eisenbahn fahren, es gab Enten angeln, Dosen werfen und Pfeile werfen auf Luftballons. Ein weiterer Stand bot zahlreiche Süßigkeiten wie Mandeln und Lutscher an. Großes Interesse bei den Kindern weckte ein Stand mit Greifautomaten, bei denen es Plüschtiere, Trompeten und weiteres Spielzeug gab, wenn nach dem Geldeinwurf der Greifarm an die richtige Stelle manövriert wurde.

Musikalische Vielfalt

Für die musikalische Stimmung sorgte DJ Svenentertainment zusammen mit den ‘Golden Boys’, am Freitag in der Besetzung mit Tina (Gesang) und Gustav (Keyboard). Das Trio sorgte mit einem breiten Musikspektrum für Stimmung. Dem Publikum unter der Markthalle wurden Evergreens wie „Simply the best“, Pop wie „Cold Heart (Pnau Remix)“ und als Zugabe Rock mit „Highway to hell“ geboten. Auch Partyhits wie „Cordula Grün“, „Rut sin de Ruse“ oder „Ich war noch niemals in New York“ durften nicht fehlen. Mit „Leev Marie“ war auch ein Karnevalshit vertreten – und als besonderes Highlight wurde „Kölsche Jung“ kurzerhand in „Ercroder Jung“ umgetextet. Immer wieder tanzten Teile des Publikums vorne vor der Bühne. Als der von dem Publikum eingeforderte umstrittene Sommerhit „Layla“ nach Ende der Live-Musik vom Band gespielt wurde, gab es vor der Bühne bei jung und alt kein Halten mehr.

© ChZ

Zufriedenheit, aber mehr Besucher gewünscht

Organisator Udo Wolffram zeigte sich am Ende des ersten Abends zufrieden. Bis auf einen kurzen Ausfall der Bühnentechnik verlief der Abend ohne Zwischenfälle und durchgehend friedlich. Nach monatelanger Planung hatten Wolffram und sein Team nach dem Ende des Alt-Erkrather Wochenmarktes am Freitag lediglich drei Stunden Zeit für den Aufbau unter der Markthalle. Obwohl viele Menschen zur Eröffnung gekommen waren, sind es schätzungsweise etwas weniger als im letzten Jahr gewesen.

“Wie viele Besucher kommen, ist für alle Vereine schwer zu kalkulieren und bei der Planung immer auch ein Risiko. Das bewegt gerade alle Vereine”, erklärte Wolffram im Gespräch. Als Präsident der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft musste er das Karnevals-Programm bereits festlegen, ohne zu wissen, wie es mit Corona und möglichen erneuten Einschränkungen weitergehen wird. Bei dem Erntedankfest befürchtete er aufgrund des vorhergesagten regnerischen und kalten Wetters, dass weniger Besucher kommen werden. Doch nur, wenn Veranstaltungen gut besucht werden und Vereine tatkräftige Mitstreiter bekommen, kann auch weiterhin Gemeinschaft in Erkrath erlebbar gemacht werden.

1 Kommentar

  1. Nach dem Fest ist vor dem Fest – ich hoffe das das 40 Erntedankfest auch stattfinden wird. Hoffentlich finden sich genug Helfer – es ist unserem Erkrath zu wünschen – wie heißt mein Spruch : “Mir donn et all för Erkrath unser Dorp”

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