Erinnerung an die Opfer von NS-Verbrechen

KREIS METTMANN

Gedenkzeichen NS Opfer Neandertal. Foto: RG

Gedenkfeier im Neandertal

Zur Erinnerung an die Opfer von NS-Verbrechen im Neandertal findet am Freitag, 27. Januar, um 14 Uhr am Gedenkzeichen gegenüber dem Neanderthal Museum auf dem so genannten Auftaktplatz (zwischen Parkplatz und Museumsbrücke) eine kleine Gedenkfeier statt. Dort steht seit August 2020 das vom Kreis Mettmann gestiftete Gedenkzeichen „Heller Schatten“ der Berliner Künstlerin Franziska Peter. Es erinnert an nationalsozialistische Verbrechen, die zwischen 1933 und 1945 an politisch Andersdenkenden, an Rückkehrern aus dem Ausland und an Menschen, die Zwangsarbeit leisten mussten, begangen wurden.

Es sprechen Landrat Thomas Hendele und Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage. Interessierte sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Gerne können am Ende der Gedenkfeier mitgebrachte Blumen am Gedenkzeichen niedergelegt werden.

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes. In Deutschland wird seit 1996 an diesem Tag auf Anregung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog an die Verbrechen und alle Opfer der NS-Herrschaft erinnert. Seit 2005 ist es auch der internationale Holocaust-Gedenktag der Vereinten Nationen.

3 Kommentare

  1. Zum Thema Opfer des des NS-Regime in der näheren Umgebung des Neanderthal …
    fallen mir ad hoc nur Orte im Bereich Mettmann ein, wie z.B. in der Ko-Burg.
    Zum Einen ist “Neanderthal” eine Wortschöpfung des Steinbruch-Unternehmers Friedrich Wilhelm Beckershoff, dieses seinen Wohnort im Gesteins bezeichnete.
    Mit zunehmenden Wochend-Tourismus haben private Unternehmer das Gebiet “Neanderthal” erweitert, es sich als vorteilhaft für ihre wirtschaftliche Zwecke erwiesen hatte; es keine genaue Definition der Grenzen des Neanderthal gibt und sich zum Anderen von der ursprünglichen Bedeutung zunehmend entfernt.
    NS-Opfer kenne ich von mehreren Stellen aus dem Gebiet von Diepensiepen,
    welches sich mit dem Gebiet des Neanderthal überschneidet.
    Zum Beispiel diente ab Juli 1933 der SA-Standarte 258 (Mettmann) die Ko-Burg als festen (Wach)Posten, Gefängnis, Schutzhaft-Lager und Folterkammer, welches in den 30ern eingestellt wurde; auch Erkrather Bürger wurden dorthin verschleppt. – Ich ordne die Ko-Burg nicht dem Neanderthal zu, sondern Mettmann, sich auf dem Laval-Platz bereits eine Gedenktafel befindet.

    Für mich war das Neanderthal einmal ein natur-ähnliches Gebiet, welches der Erholung diente.
    Also die Idee der Erholung in der Natur galt, diese Eigenschaft für mich schon lange verloren gegangen ist, es zahlreiche Orte in der Umgebung gibt, welche noch der Eindruck von Natur ungestört zu genießen ist.
    Im Gegenteil: Ich kann mich im Neanderthal nicht erholen. Wenn ich das Neanderthal besuche, dann wenn die Touristen gegangen sind oder fußläufig aus Hochdahl kommend.

    Ich habe Zweifel, ob der ausgesuchte Ort zweckmäßig ist, es zahlreiche Orte in der Umgebung gibt, welche einen ernsthaften Anstoß zum Nachdenken geben, es auch noch zahlreiche weitere, unausgezeichnete Orte gibt, bei denen es sinnvoll ist einen Hinweis anzubringen.
    Zudem gibt es Personen, welche stetig an diese Verbrechen erinnert werden; ich beschäftige mich jeden Tag damit!
    Es eine Frage der Dosis ist, also man auf der einen Seite nicht genug erinnern kann,
    auf der anderen Seite eine Belastung darstellt und die Erholung fehlt, was der Sache ansich nicht zuträglich ist.
    Und hier gibt es Personen, welche ins Neanderthal kommen, um sich auf die Spuren des homo neanderthalensis zu begeben; wäre ich fremd, dann wäre es für mich wie eine Klausur über mehrere Themen zu schreiben, also meine Sinne total überreizt sind und ich mich nicht einem Thema widmen kann, also dem Gedenkzeichen weniger Beachtung geschenkt wird, als es verdient.

    Mir wird aus dem Artikel nicht ganz klar, ob das Gedenkzeichen nur den Opfern im Neanderthal oder allgemein den Opfern des NS.Regime gilt; es spielt aber auch keine Rolle, weil es allein hier schon zu viele Opfer waren.

  2. Joachim Schulz-HÖNERLAGE schreibt in seiner Ausarbeitung: “Mit dem Gedenkzeichen erinnern wir an alle Menschen – Bekannte und Unbekannte –, denen im Neandertal dieses Unrecht und diese Verbrechen angetan wurden.”
    Herr HÖNERLAGE beschreibt ebenfalls die undefinierte Grenze des Areals “Neanderthal”, welche sich mit der Zeit erweitert.
    Die Benennung des “homo neanderthalensis” wird wohl 1857 gewesen sein, als die Vermutung von FUHLROTT durch SCHAFFHAUSEN eine Bestätigung fand; einige Jahe vorher BECKERSHOFF die Örtlichkeit als “Neanderthal” bezeichnete und
    damit als Eigenname nach der Rechtschreibreform um 1901 weiterhin Bestand hatte sowie weltweit mit h geschrieben wird.

    Nach dem Text auf der Gedenktafel sind auf dem ursprünglichen Gebiet des Neanderthal die Opfer verzeichnet,
    welche 1940 bis 1945 in den Kalkwerken (im Neandertal) zu verzeichnen sind.
    Die anderen Orte rechne ich Diepensiepen zu, dem Teil, der Mettmann zugehörig ist.
    Es gab auch Industrie in Richtung Alt-Erkrath, welche näher am Neanderthal liegt, als die Ko-Burg oder die Hellenbrucher Mühle; dieser Bereich ist nicht aufgeführt.
    Bzgl. der Ko-Burg fällt mir sofort der Name eines Bauern aus Alt-Erkrath ein,
    welcher dort einen unfreiwilligen Aufenthalt hatte und nicht auf der Liste zu finden ist.
    (Ich könnte auf den Gedanken kommen, daß die Ausdehnung des Neanderthal nur in Richtung Mettmann erfolgte, insbesondere, nachdem das Museum in den Bereich Mettmann verlagert wurde und das alte Museum auf Millrather Gebiet als Nebenstelle genutzt wurde.)
    Bei einem Artikel zum NS-Regime erwarte ich auch keine Vollständgkeit, jeder weitere Arbeit zum Thema mehr Material zum Thema zu Tage bringt;
    ich mich seit über 35 Jahren mit dem Thema – bezogen auf Erkrath und dem Neanderthal – beschäftige.

    Meine Meinung bleibt bestehen, daß eine Gedenkstätte sinnvoll ist, aber im Themen-Bereich Neanderthaler als störend betrachte.
    Ich hatte bis zum Bau des neuen Neanderthal-Museums regelmäßig Gäste aus dem In- und Ausland in diesen Bereich geführt, welcher die eine oder andere Aktion schon als störend oder unangenehm empfunden hatten, so daß ich diesen Ort dann als Besuchsziel gemieden hatte.
    Es ist also nicht einmal meine eigene Meinung.

    Oder abschließend betrachtet: Es ist richtig eine Gedenkstätte für die Opfer zu errichten,
    aber nicht, wenn es auf Kosten eines anderen Themas geht.

    Im Artikel von Herrn HÖNERLAGE befinden sich Hinweise, welche im direkten Zusammenhang zum Thema stehen, aber nicht weiter ausgeführt sind!?
    Ich bei diversen Ausarbeitungen das Gefühl habe, es Rücksicht auf noch lebende Personen oder Institutionen genommen wird.
    Aus dieser Perspektive wird man sich ggf. später fragen, warum das Gedenken an dieser Stelle stattgefunden hatte.
    Persönlich wäre ich auch dies umgangen und hätte mich an dem Werk von Herrn HÖNERLAGE orientiert, den Ort gewählt, an dem der unbekannte Bauern-Sohn erschossen wurde.

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