Wanderer kennen Karl-Heinz Hadder eher aus dem Sauerländischen Gebirgsverein. Was viele nicht wissen: Er ist auch Buchautor. Gerade erscheint sein viertes Buch.
Wir haben Karl-Heinz Hadder getroffen und uns über sein neuestes Buch erzählen lassen. ‘Mein anderes ich’ ist die fiktive Geschichte eines Jungen, den es ohne die Ambitionen eines Staates, der sich militärisch von Nachbarstaaten bedroht fühlt, nicht gegeben hätte. Dragan kommt im Rahmen eines Sonderprogramms Knaben zu Welt. Das Land, in dem er geboren wird, hat zu wenig männlichen Nachwuchs für die Arme und hilft deshalb in Familien, die noch keine männlichen Nachkommen haben, mit künstlicher Befruchtung nach.
Was die teilnehmenden Eltern nicht wissen: Das vom Vater verwendete Sperma wird nicht nur nach Geschlecht selektiert, es wird auch durch genetische Zusätze von intelligenten Spezies aus der Tierwelt manipuliert. Und so ist Dragan schon bei seiner Geburt im Militärkrankenhaus ‘anders’. Dort verbleibt er dann auch längere Zeit. Als der seinem Alter weit voraus entwickelte Junge endlich nach Hause kann, lehnt der Vater ihn ab. “Das ist nicht mein Sohn”, drückt der seine Gefühle aus.
Dragan hat Auswölbungen am Kopf, die wie Deformierungen wirken, er nennt sie A-Hörnchen und B-Hörnen und trägt immer eine Mütze, um nicht aufzufallen. Bei einem Wettbewerb eines im Dorf gastierenden Zirkus, bei dem Kinder schätzen sollen, wie viele Tiere durch die Manage gelaufen sind und anschließen sagen sollen, wie viele Beine diese Tiere insgesamt haben, nennt Dragan die richtige Zahl. Seine hohe Intelligenz und die besonderen Fähigkeiten fallen dem Zirkusdirektor auf und er nimmt ihn, nach Rücksprache mit den Eltern, mit. Der Junge wird zur Attraktion.
Über den Autor:
Karl-Heinz Hadder kam im Sommer 1945 zur Welt, ist verheiratet und hat zwei Töchter. 1960 begann er die Ausbildung zum technischen Zeichner, studierte dann Maschinenbau. In der 70ern führte ihn sein Weg in die gerade entstehende EDV-Branche. In den 80ern machte er sich selbstständig und war bis zu seinem Ruhestand als System-Analytiker und Anwendungsentwickler für unterschiedliche Branchen und eine Bundesbehörde tätig.
Das kurz gefasste Buch gliedert sich in vier Teile: Teil 1 erzählt Dragans Geschichte von der Geburt über das Krankenhaus und die Familie bis zum Zirkus. Teil 2 beginnt mit seinem 16. Lebensjahr und der Einberufung zum Militär, das ihn zum Arzt ausbilden will. Es handelt vom Militärkrankenhaus, dem Studium und dem Labor des Militärs. In Teil 3 entschließt er sich mit der Erkenntnis darüber, was er selbst ist, gemeinsam mit einem anderen Jungen zu fliehen. Er schafft es nach Berlin, wo er am Charité forscht.
In Teil 4 steht eine Freundin an seiner Seite, aber die Gefühlswelt von Dragan ist diffus. Nicht sicher ob er Männer mehr liebt als Frauen, findet er sich in einer ‘queeren Gefühlswelt’ wieder. Das gesteht er auch der Freundin, die Verständnis zeigt. Er schwankt in seinen Gefühlen, kehrt aber letztendlich zur Freundin zurück. Kinder will er keine, aus Sorge, dass seine ‘manipulierten Gene’ weitervererbt werden. Dann tritt etwas Unerwartetes ein: Dragan fällt es zunehmend schwer sich auf die Forschung zu konzentrieren. Er baut ab, seine Intelligenz scheint zurückzuentwickeln. In dieser Zeit erkrankt sein Vater, der ihn einst so ablehnte, schwer. Dragan reist zu ihm. Der Vater sorgt sich um die Hofnachfolge. Am Totenbett finden die beiden schließlich zueinander.
“Oft kommen mir die Ideen unterwegs”, beschreibt Karl-Heinz Hadder, dass es kleine Impulse sind, die den Funken überspringen lassen und den ‘Grundstock’ für ein neues Buch bilden.
Bisher veröffentlicht:
Fragende Augen der Kinder und der Jugend: Wieso, weshalb, warum (2008), ISBN: 978-3833473067
Utopika, bitte nicht ankommen!: ….und warum Partnerschaftshoroskope nicht immer Recht haben (2014), ISBN: 978-3837059915
Krimi – Kurzgeschichten: Tod in Noordwijk aan Zee, Tod auf dem Neanderlandsteig, Tod im Olympiastadium (2022), ISBN: 978-3756257799
Übersicht der Veröffentlichungen von Karl-Heinz Hadder: Books on Demand
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