Ekelalarm auf der A3

ACE Auto Club Europa

„Volkhard May bemängelt die überfüllten Mülleimer – diese sind aber nicht das Ekelhafteste auf dem Rastplatz“ (Foto: ACE / Tolga Kaya)

Überfüllte Mülleimer, fehlende Toilettentüren & Kothaufen auf dem Boden

Rastplätze an der Autobahn haben einen schlechten Ruf. Vor allem den unbewirtschafteten Rastplätze – denjenigen ohne Tankstelle oder Restaurant vor Ort – sagt man nach, dass sie verschmutzt und unhygienisch sind. Der ACE Auto Club Europa möchte dieses Jahr mit seiner Clubinitiative „Deutschland, deine Rastplätze“ in der gesamten Bundesrepublik 500 dieser Rastplätze unter die Lupe nehmen. Sie werden aber nicht nur auf Sauberkeit geprüft, sondern auch hinsichtlich ihrer Ausstattung, ihrer Familienfreundlichkeit und ihrer Barrierefreiheit. Im Rahmen dieser Initiative hat auch der ACE-Kreis Düsseldorf den Rastplatz Stindertal an der A3 getestet.#

‘Das sah schon mal besser aus’

Vor und nach den Ferien wurde der Rastplatze Stindertal vom ACE getestet. Schon bei der Ankunft zum zweiten Test fällt Volkhard May, dem Vorsitzenden des ACE-Kreis Düsseldorf, auf: „Das sah beim ersten Test noch deutlich besser aus.“ Der Rastplatz ist sichtbar verschmutzter als noch beim Test vor dem Ferienbeginn. Die meisten Mülleimer sind überfüllt, so dass sich teilweise Mülltüten neben den Behältern sammeln. Aber auch auf den Gehwegen und den Grünflächen hat sich eine große Menge Abfall gesammelt. „Zum Entspannen und etwas Essen lädt der Anblick nicht unbedingt ein“, stellt Volkhard May fest und führt fort: „Hier wurde wohl seit einer Weile die Reinigung vergessen.“

Pluspunkt für Notrufsäule

Aber auch Positives haben die Tester zu berichten. „Die Anlage ist geräumig und die LKW-Parkplätze sind räumlich gut von den LKW getrennt“, stellt Tolga Kaya, Regionalbeauftragter des ACE in Nordrhein-Westfalen, fest und hebt hervor: „Auch eine Notrufsäule befindet sich auf der Anlage. Man kann also auch einen Notruf absetzen, wenn der Handyakku leer ist.“ In Punkto Sicherheit sieht der ACE Verbesserungsbedarf. So vermissen die Tester Querungshilfen um sicher die Fahrbahnen zu überqueren und eine adäquate Beleuchtung des Rastplatzes in der Nacht.

Ekelalarm: Die Toilette

Auf der Checkliste der ACE-Tester standen als letztes noch die sanitären Einrichtungen. Dieser Sichttest dauerte aber nicht lange an. „Erst dachte ich, die Türe der einzigen Kabine bei den Männertoiletten sei geöffnet, bis ich merkte, dass sie gar nicht vorhanden war“, berichtet Volkhard May und führt weiter aus: „Noch schockierender war aber, was uns in der Kabine erwartete: Eine Toilette mit mehreren Kothaufen, die sich auf dem Toilettensitz und dem Boden befanden. Wir haben den Ort sofort wieder verlassen.“ Diese Erfahrung in Kombination mit der mangelhaften Sauberkeit des Rastplatzes war für den ACE ausschlaggebend, den Rastplatz Stindertal beim Test durchfliegen zu lassen. „Wir können unter diesen Umständen niemandem empfehlen, diesen Autobahnrastplatz zu benutzen, bis die Mängel nicht beseitigt und eine gründliche Reinigung durchgeführt wurde,“ betont Volkhard May.

Rastplätze wichtig für die Verkehrssicherheit

In Deutschland gibt es etwa 1.500 unbewirtschaftete Rastplätze, dabei sind Rastplätze wie Stindertal leider keine Seltenheit. Laut dem Autoclub sind viele von ihnen hochfrequentiert, aber nicht alle laden zum Ausruhen ein. Viele Rastplätze sind schmutzig, oft existieren zu wenige Parkplätze für LKW, es gibt selten einen guten Lärmschutz und auch die Barrierefreiheit lässt vielerorts zu wünschen übrig. „Wer lange Strecken auf der Autobahn reist, der muss auch die Möglichkeit haben, neben sauberen Toiletten auch ruhige Orte zur Erholung aufzusuchen“, fordert Tolga Kaya, Regionalbeauftragter des ACE in Nordrhein-Westfalen. Er macht deutlich: „Wer übermüdet am Steuer sitzt, hat ein höheres Unfallrisiko. Deswegen müssen wir gemeinsam an der Beseitigung dieser Mängel arbeiten.“

Über den ACE Auto Club Europa:
Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa kümmert sich seit 1965 um alle mobilen Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Die Kernthemen des Autoclubs mit rund 630.000 Mitgliedern sind die klassische Unfall- und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.

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