Einmal vom Wort zum Bild und wieder zurück

von Ria Garcia

Shahin Makhsouspour (Inhaber des Timeout Cafés in Hilden) freut sich auf die Lesung mit Claudia Birkheuer. Foto: Jens Owczarek

Multitalent Claudia Birkheuer malt nicht mehr. Nach rund 1200 Bildern ist Schluss. Dem Wort ist sie aber treu geblieben und hat aktuell einige Termine zu Lesungen aus ihren Romanen oder Gedichtbänden. Auch bisher unveröffentliche Gedichte sind dabei.

Gerade erst war sie im Erzähl-Café im Parea-Gemeinschaftsraum an der Schliemannstraße 44a. Das Erzähl-Café ist seit Jahren ein fester Termin, der jeden dritten Mittwoch im Monat ab 15 Uhr stattfindet und den Besucherinnen und Besuchern in lockerer Atmosphäre Persönlichkeiten aus Erkrath vorstellt und sie mit ihnen ins Gespräch bringt. Zu erzählen hat Claudia Birkheuer natürlich viel. Als studierte Germanistin war sie einige Jahre als Journalistin für Rundfunk, Fernsehen und Printmedien aktiv, bevor sie sich als Headhunterin selbständig machte und 30 Jahre mit eigener Beraterfirma für die Industrie tätig war.

Am Parea Erzählcafé nahmen 12 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer teil und erfreuten sich an der Lesung von Claudia Birkheuer. Mit dabei war auch Teamleiterin Olga Hoch, die zum Auftakt bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen über die Parea gGmbh als Institution der Sahle Wohnen berichtete. Anschließend folgte ein Interview mit Claudia Birkheuer zu ihrem Leben, Studium, Kunst und schließlich zur Schriftstellerei. Das Interview führte Sozialbetreuerin Gisela Laab. Darüber erfuhren die Gäste, dass sich Claudia Birkheuer nach ihrer aktiven Berufsphase als Journalistin und Headhunterin 1995 als freischaffende Künstlerin der Malerei widmete. Mit ihren Bildern, die oft philosophische, politische oder einfach bissige Gesellschaftthemen aufgriffen, hatte sie internationalen Erfolg.

2017 zog es sie dann neben der Malerei wieder zum Schreiben. Ein erster Gedichtband entstand: „Gedichte, wenn Du gefragt wirst“. Was sie in den Jahren davor als Botschaften mit ihren Bildern transportierte, fand sich auch in den Gedichten wieder. Schließlich wagte sie sich an einen ersten Roman und landete mit „Die Karriere der Christina Siemon“ gleich einen Volltreffer. Mit „Seven“ und „Anna“ folgten zwei weitere Romane und ihre Fans dürften schon mit Spannung auf einen vierten Roman warten. Aber: Der Verlag wollte zuerst einen weiteren Gedichtband. Der erscheint im August.

Die Malerei hat Claudia Birkheuer inzwischen an den Nagel gehängt und widmet sich nur noch dem Schreiben. „Ich habe in all den Jahren 1200 große Bildwerke gemalt und die Lust an der Malerei verloren“, erklärt sie. Die Malerei habe ihr viele Erfahrungen eingebracht, sie habe die Welt bereist und international ausgestellt, aber irgendwie fühlte sie, dass sie malerisch inzwischen alles gesagt und auch erreicht habe, was man als „Hobbykünstlerin“ erreichen könne. Mit dieser Entscheidung hat sie nun mehr Zeit zum Schreiben und für Lesungen und wer sie einmal in einer ihrer Lesungen erlebt hat, weiß wie Claudia Birkheuer eine Lesung zu einem Hörspiel werden lassen kann. Man merkt ihr die Rundfunkerfahrung aus der Vergangenheit an und auch die Freude, mit der sie liest.

Das tat sie dann auch im Erzähl-Café. „Ich muss sie alle warnen! Ich schreibe keine Liebesgedichte!“, begann sie und erntete ein nicht ernstgemeintes: „Oh wie schade.“ Die Zuhörerinnen und Zuhörer hatten wohl schon geahnt, dass sie bei der Lesung aus dem Lachen nicht mehr herauskommen und da Lachen bekanntlich gesund ist, haben alle etwas für die eigene Gesundheit getan, als Claudia Birkheuer „dem Leben in den Schlund und auch aufs Maul“ schaute. Dabei machte sie sich selbst zum ironischen Thema, die Weltkrise verpackt in Absurditäten, scheute Brillen wegen der klaren Sicht und ließ Blumen sprechen. Den Gästen gefiel der heitere Nachmittag und für Claudia Birkheuer gab es am Ende als Dank dafür ein Geschenk von Gisela Laab.

v.l.n.r.: Gisela Laab, Claudia Birkheuer und Olga Hoch. | Foto: Jens Owczarek
Ein kleiner Dank für Claudia Birkheuer. | Foto: Jens Owczarek

Die nächste Gelegenheit eine Lesung mit Claudia Birkheuer zu besuchen, besteht am 3. Juli 2025 im Café 28, im Secondhand Kaufhaus Rundum des SKFM an der Hildener Straße 28 in Erkrath-Hochdahl. Wer den Weg nach Hilden nicht scheut und lieber eine Lesung mit noch unveröffentlichten Gedichten erleben möchte, hat zwei Tage später die Gelegenheit.

Café 28 im Rundum im Forum Sandheide

Das Café 28 im Secondhand Kaufhaus Rundum im Forum Sandheide ist mehr, als nur der Ort eine kulinarische Pause zu machen. Während tagsüber Mitarbeiter des SKFM und Besucher im Café frühstücken, ein Mittagessen einnehmen oder einfach nur ein paar Snacks und Getränke oder Kaffee und selbst gebackenen Kuchen genießen, wandelt es sich abends zum Probenraum oder zum Veranstaltungsort. Hier proben Chöre, werden Lesungen abgehalten, feiert man interkulturelles Fastenbrechen und bei Familienfesten wartet hier auch schon einmal eine kleine Theaterdarbietung.

Am 3. Juli 2025 um 18.45 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) liest nun Claudia Birkheuer im Café 28 im Forum Sandheide in der Hildener Straße 28 aus ihrem Roman „Anna“. Außerdem werden zur Lesung zwei ihrer Bilder ausgestellt. Damit sich die Zuhörer so richtig wohlfühlen, bereitet das Team des SKFM kleine Snacks und Getränke vor. Die Lesung endet um 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Lesung im TimeoutCafé in Hilden

Inhaber Shahin Makhsouspour pflegt seit einem Jahr eine einzigartige Verbindung zwischen kulinarischem Genuss und kreativer Kunst. „Unser Ziel war es immer, neben Kunstausstellungen auch Lesungen zu organisieren. Wir sind sehr froh, die bekannte Künstlerin und Autorin Claudia Birkheuer als erste Teilnehmerin für unser Literaturprojekt gewonnen zu haben“, strahlt er über den Auftakt, mit dem auch die Literatur ins Café Einzug hält.

Für die Lesung im TimeoutCafé hat Claudia Birkheuer ihren neuen Lyrikband ausgewählt, der philosophische, oft bissige Gedichte enthält. Die Gäste dürfen sich freuen: Wie es bei dem Familienbetrieb üblich ist, wird der Gast beim Zuhören mit kulinarischen Leckereien verwöhnt. „Dem Leben aufs Maul“, heißt der neue Lyrikband, aus dem sie am 5. Juli 2025 ab 16 Uhr im TimeoutCafé in der Heiligenstraße 6 in Hilden liest. Auch hier ist der Eintritt frei.

1 Kommentar

  1. Claudia Birkheuer ist eine be-und geliebte Institution in und grossartige Bereicherung für Hochdahl, auf die wir alle nur stolz sein können. DANKE❣️

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