Ein neuer Ort für die seelische Gesundheit

von Ria Garcia

Vorfreude auf die neue LVR-Tagesklinik am EVK, die im Sommer 2024 fertig werden soll. Foto: Ria Garcia

Am vergangenen Mittwoch war Grundsteinlegung für die neue LVR-Tagesklinik auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses in Mettmann.

Baustellenschuhe oder Gummistiefel brauchte an diesem Tag keiner der zahlreichen Gäste. Das Kellergeschoss steht schon, genauso wie der Name der Tagesklinik, die ‚LVR-Behandlungszentrum für seelische Gesundheit in Mettmann‘ heißen soll. Ein langer Name, der symbolisch allerdings die Wartelisten auf Therapien im Kreis verkürzen wird und die Unterversorgung abbaut. In dem zweigeschossigen Bau sollen ab Sommer 2024 insgesamt 30 Plätze zur Verfügung stehen. Als teilstationäre Einrichtung der LVR-Klinik Langenfeld, wird die Tagesklinik künftig Bindeglied zwischen vollstationärer und ambulanter Versorgung sein.

Gut Ding will Weile haben

Mit diesem geflügelten Wort ging Prof.Dr. med. Birgit Janssen (Chefärztin der LVR-Klinik Langenfeld) in ihrer Begrüßungsrede auf die lange Vorgeschichte ein, denn erste Überlegungen gab es bereits 2006. Die erste Idee war die Tagesklinik im ehemaligen Amtsgericht schräg gegenüber des evangelischen Krankenhauses anzusiedeln. Es dauerte schließlich noch einige Jahre, bis eine Absichtserklärung zur Errichtung der Tagesklinik unterzeichnet wurde. Das war 2013 und zu dem Zeitpunkt gab es Überlegungen die Tagesklinik in Haus 2 des EVK zu integrieren. „Mehr als 16 Jahre nach der ersten Idee legen wir heute den Grundstein für die Heimat der neuen Tagesklinik. Gut Ding will Weile haben“, sagte sie. Die Tagesklinik soll eine eigene Terrasse und einen Gartenbereich erhalten, erklärt sie.

12 dieser mehr als 16 Jahre von der ersten Idee bis zur Grundsteinlegung hat auch Jessica Llerandi Pulido (Geschäftsführerin der EVK Mettmann GmbH) miterlebt, die vor allem Ihrem Vorgänger Bernd Huckels dankt, der an diesem Tag auch vor Ort war. Mit der Tagesklinik, deren Bau voraussichtlich 7 Mio. Euro kosten wird, wächst das Gelände des EVK zu einem Zentrum für somatische und psychiatrische Gesundheitsversorgung. Behandelt werden in der LVR-Tagesklinik Diagnosen wie depressive und manisch-depressive (bipolare) Erkrankungen, schwere Angst- und Zwangserkrankungen, psychische Erkrankungen bei körperlichen Grunderkrankungen (z.B. Long-Covid, MS, rheumatische Erkrankungen), posttraumatische und andere Belastungsstörungen und schwere arbeitsplatzbezogene Syndrome wie Burn-out. Die Behandlung und Betreuung in einer Tagesklinik bietet ein intensives Therapieprogramm ohne das soziale Umfeld zu verlassen. In der Regel bleiben die Patienten durchschnittlich sieben Wochen in Behandlung. Neben der Tagesklinik wird es eine Psychiatrische Institutsambulanz geben, die bereits jetzt interimsmäßig in den Räumen des EVK angelaufen ist. Weitere Informationen hierzu: klinik-langenfeld.lvr.de

„Wir liegen absolut im Projektzeitplan und freuen uns, dass die ersten Schritte für die Entstehung des neuen ambulanten Angebotes so reibungslos funktionieren“, sagte Jessica Llerandi Pulido, Geschäftsführerin des Mettmanner Krankenhauses und Bauherrin des Projektes, bevor es darin ging eine kupferne Zeitkapsel mit Erinnerungen zu füllen, die eingemauert für vielleicht spätere Generationen von diesem denkwürdigen Tag erzählt. Eine tagesaktuelle Zeitung, ein aktuelles EVK-Magazin und ein ebenso aktuelles LVR-Magazin und mehr wanderte in die Kapsel, während Architektin Kerstin Gierse optimistisch auch die Fertigstellung im nächsten Sommer schaut.

Ob in hundert oder zweihundert Jahren unsere Nachfahren auf
die Zeitkapsel stoßen, die an diesen Tag erinnert? Foto: RG

„Die Tagesklinik ist ein großer Gewinn für alle“, sagte uns Veronika Traumann (Stadtkämmerin und Mitglied des Verwaltungsvorstands der Kreisstadt Mettmann) am Rande der Grundsteinlegung. Und das ist sie wohl auch für die Menschen in Erkrath, denn für die ist sie gut erreichbar.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*