Düsseldorfer Straße: Bauvorhaben wird nicht abgebrochen

Symbolbild Baustelle. Foto: Pixabay, geralt

Das geplante Bauvorhaben an der Düsseldorfer Straße 1 war im vergangenen Ausschuss für Umwelt und Planung zum wiederholten Male Thema. Grund dafür war ein Bürgerantrag, der im Ausschuss nochmal durch die Bürgerin Astrid Köhler thematisiert wurde.

So appellierte Köhler an die Moral der Politiker, sich gerade in Anbetracht der erst kürzlich geschehenen Unwetterereignisse nochmal mit dem Bauvorhaben zu beschäftigen. „Dort wird ein achtgeschossiges Haus mit 50 Wohneinheiten laut Bauvorantrag geplant. Darunter läuft der Hubbelrather Bach in die Düssel. Dieser Bereich sollte nicht noch weiter versiegelt werden und als Abflusszone für Wasser dienen“, so die Rednerin, die noch einmal anschaulich auf die Ereignisse im Ahrtal einging. „Zum Glück zählt Erkrath keine Tote, wir wollen dass es auch so bleibt. Außerdem fügt sich die Geschossigkeit nicht in die Nachbarschaft ein“, so Köhler weiter, die Gegenwind aus den Reihen der CDU erhielt. „Ich wohne in dem Gebiet, hier gibt es sogar zehngeschossige Häuser“, versicherte Annegret Schiffers. Peter Knitsch (Erkrather Grüne) erinnerte an die Diskussionsanfänge vor einem Jahr. „Damals waren wir schon nicht für die Bebauung, wie sie dort geplant ist.“ Grund für die Grünen waren damals zwar keine Starkregenvorkommen, dafür das Kleinklima, der Artenschutz und der alte Baumbestand auf besagtem Gelände. „Jetzt ist noch der Hochwasserschutz hinzugekommen, vor dem wir die Augen nicht verschließen können“, so Knitsch weiter.

“Wohnraum wird dringend benötigt”

Detlef Ehlert (SPD) versuchte der Gegenseite beizustehen. „Was als Überflutungsfläche auf der Starkregenkarte angezeigt wird, wird auch so bleiben. Da ändert sich nichts“, so der Sozialdemokrat, der Zuspruch von der CDU erhielt. „Wir benötigen dringend den Wohnraum“, ergänzte Helmut Rohden. Bernhard Osterwind (BmU) ging nochmals auf einen längst verstrichenen Fehler ein. So hätte er sich gewünscht, dass im Zuge des Planverfahrens eine Bürgerbeteiligung initiiert worden wäre. „Diese Fehlentscheidung könnten wir jetzt noch korrigieren“, war sich Osterwind sicher. Die CDU wiederum wollte nicht mit sich reden lassen. „Aus Angst vor städtebaulichem Fortschritt wird eine CHance für Erkrath vertan. Der geplante Bau hat nichts mit den Hochhäusern der 60er/70er Jahre zu tun. Hier entstehen moderne Wohneinheiten und auch das wasser kann weiterhin versichern“, war sich Jan Wirtz (CDU) sicher. Auch die Verwaltung gab an, dass die Starkregenkarte zwar das Gelände, nicht aber das Gebäude tangieren würde.

Abschließend wurde der Bürgerantrag mehrheitlich mit den Stimmen von CDU, FDP, AfD und SPD (zwei Stimmen) abgelehnt. Linke, Grüne und SPD (eine Stimme) sprachen sich dafür aus. Für Astrid Köhler eine ernüchternde Entscheidung. „Man musste natürlich damit rechnen, schade ist es trotzdem dass die Politik die Argumentation von uns so wenig angenommen hat. Das ist ein sehr unflexibles Verhalten.“ Weitere Schritte planen die Antragssteller aber nicht.

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