Die Lage ist Ernst

Symbolbild - Foto: Pete Linforth / Pixabay

Zahlen – Daten – Fakten und warum drastische Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus notwendig sind.

Schönstes Frühlingswetter, volle Cafés, Parks, Wiesen und Spielplätze, während gleichzeitig Toilettenpapier, Mehl, Nudeln und Reis ‘gehamstert’ werden. Lange Schlangen an den Einkaufkassen, Menschen dicht an dicht und Kassiererinnen, die im Akkord arbeiten und sich mehr Kassen wünschen. Das passt nicht zu dem Gedanken, dass wir Kontakte meiden sollen und solange sich das nicht ändert, wird sich Corona auch bei uns rasant weiter verbreiten.

Die Zahlen der Erkrankten im Kreis Mettmann und Erkrath scheinen in Bezug auf die jeweilige Gesamtbevölkerung immer noch gering. Sie sollten aber nicht dazu verleiten zu denken ‘bei uns sei ja alles noch halbwegs in Ordnung’.

Entwicklung der Erkrankungen und Verdachtsfälle

Die erste registrierte Erkrankung im Kreis Mettmann ist auf den 4. März 2020 datiert. 14 Tage sind seit dem vergangen und die Zahl ist bis zum 18. März auf 87 Fälle gestiegen. Hinzu kommen 167 Verdachtsfälle. Beschränkten sich die Erkrankungen zuerst noch auf Erkrath, hat es nur elf Tage gedauert, bis es Erkrankungsfälle in jeder kreisangehörigen Stadt gab.

Auf dem Gesamtbevölkerung im Kreis gerechnet wirken die Zahlen immer noch niedrig. Sorge bereitet die Geschwindigkeit mit der sich die Zahlen insgesamt entwickeln und die Tatsache, dass es keinen derzeit einsatzbereiten Impfstoff gibt und auch Medikamente für die Behandlung noch in der Erprobungsphase sind.

Die Entwicklung im Kreis Mettmann im Diagramm dargestellt:

Ausbreitung im Kreis Mettmann

Die Corona-Fallzahlen-Entwicklung in Deutschland

Am 4. März wurde der erste Erkrankte im Kreis Mettmann registriert. Deutschlandweit lag die Zahl an diesem Tag noch unter 400 Erkrankten. Jetzt, kaum 14 Tage später, liegt die über 12.000 und noch immer drängen sich die Menschen in Schlangen an der Einkaufskasse oder sitzen dicht an dicht in Cafés – und wo das schon nicht mehr geht – in Parks.

Europa hat China längst überholt

Die Berliner Morgenpost zeigt in einer interaktiven Karte die Entwicklung in Deutschland, Europa und weltweit. Stand 18. März gab es in China 81.102 Erkrankte, die Zahlen sind rückläufig und die Zahl der Genesenen nimmt zu, liegt am 18. März bereits bei 69.755. Die Zahl der Todesfälle ist für China mit 3.241 angegeben. Die Maßnahmen, die China zur Eindämmung ergriffen hat, waren drastisch.

Schaut man zum gleichen Datum auf Europa, liegt die Zahl der Erkranken bei 90.620, die der Genesenen bei 5.450 und die der Todesfälle bei 4.012, die meisten davon in Italien. Auch wenn Italien nach wie vor die meisten Fälle aufweist, holen einige Länder erschreckend schnell auf und Deutschland gehört zu diesen Ländern.

Stand 18. März 2020 – interaktive Karte der Berliner Morgenpost (Zahlenreihenfolge: Erkrankte, Genesene, Tote)

Italien35.7134.0252.978
Spanien13.9101.081623
Deutschland12.32710528
Frankreich9.10512148
Schweiz3.0281528
Großbritannien2.6426772
Niederlande2.054258

Eine weitere interaktive Karte findet sich bei der Johns Hopkins University. Vielleicht sollte jeder von uns, bevor er das nächste Mal nach draußen zum Einkaufen oder – solange das überhaupt noch geht – ins Café geht, einen Blick auf eine dieser Karten werfen. Dann wird schnell klar, dass die Bundeskanzlerin sich in einer Ansprache an die Bevölkerung wendete, weil die Lage wirklich ernst ist.

Ein ‘Weiter so’ kann es nicht geben

Wir haben das Glück in Deutschland immer noch ein gutes Gesundheitssystem zu haben, aber auch bei uns arbeiten Ärzte, Pfleger und auch Laborangestellte am Anschlag. Längst wird nicht mehr jeder, bei dem ein grundsätzlicher Verdacht besteht, auch getestet. Es gibt also eine Dunkelziffer. Wenn wir nicht wollen, dass die Sterberate sich ähnlich entwickelt, wie in Italien oder Spanien, dann sind wir alle jetzt in unserer Eigenverantwortung und der Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen gefordert, die vielleicht ein viel größeres Risiko haben, schwer zu erkranken.

Kommentar: Bleibt zu Hause, meidet soziale Kontakte

Und so geht auch unser Aufruf heute Abend an alle, die wir so oft bei Veranstaltungen oder in der Stadt treffen: Bleibt zu Hause. Meidet soziale Kontakte, auch in der Familie, haltet Abstand. Aber vergesst nicht täglich ausführlich mit Euren Eltern und Großeltern zu telefonieren, denn Einsamkeit ist auch keine Lösung.

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