Der Lokschuppen hat wieder Saison

von Ria Garcia

Dr. Ralf Fellenberg, Vorsitzender des Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl e.V.
Dr. Ralf Fellenberg (Eisenbahn- und Heimatverein Erkrath-Hochdahl). Foto: RG

Am 24. April 2022 startet die Museumssaison im Lokschuppen und natürlich tut sich auch sonst viel im Eisenbahn- und Heimverein Erkrath-Hochdahl.

Am 24. April 2022 ist Start der Museumssonntage, die bis einschließlich Oktober an jedem vierten Sonntag im Monat stattfinden. Als Mitglied der Bergischen Museen ist der Lokschuppen in diesem Jahr unter dem Motto ‘Alles in Bewegung’ auch zweimal im Frühjahr/Sommer Programm der Bergischen Museen Veranstaltungsort. Am 24. April zum Saisonstart mit der Eisenbahngeschichte NRW von 1946 bis 1986, die mit vielen Bildern präsentiert wird und am 26. Juni mit dem 2. Aktionstag ‘Alles in Bewegung’ mit vielen Mitmachaktionen.

Voraussichtlich im Juni soll Armin Gärtners neuestes Buch mit dem Titel ‘Der Liegewagen’ erscheinen. “Schon jetzt vor Erscheinen gibt es 70 Interessenten”, erzählt Dr. Ralf Fellenberg, Vorsitzender des Vereins. “Es gibt noch kein Buch, dass sich speziell diesem Thema widmet.” Die Liegewagen hätte man 1945 zuerst für militärische Transporte für den Verkehr zwischen Ost und West eingesetzt. Die LKWs wären ‘Huckepack’ transportiert worden, während die Fahrer die Zeit bequem im Liegewagen verbrachten. In System, das heute für verschiedene Strecken unter dem Begriff ‘RoLa’ (Rollende Landstraße) genutzt wird und ganz nebenbei jede Menge CO₂ einspart (siehe Beispiele DB und Rail Cargo).

Einen Museumstag zur Heimatgeschichte, bei dem die Geschichte der Hochdahler Bauernhöfe eine Rolle spielen wird, soll es mit viel Input von Herbert Bander im August oder September geben. Und auf noch etwas ganz anderes dürfen sich Museumsbesucher künftig wieder freuen. Seit acht Jahren unscheinbar von einem Teppich verdeckt, soll in diesem Jahr auch das in den Boden eingelassene Luftbild von Erkrath-Hochdahl, erneuert werden. Es ist mit einer Acrylglasscheibe abgedeckt und wird beleuchtet.

Und wenn Corona nicht noch einmal einen Strich durch die Rechnung macht, sind für Ende des Jahres auch wieder die Modellbahntage und der Weihnachtsmarkt im Lokschuppen geplant.

Messewagen, Modell der Steilbahnstrecke und vieles mehr

Jenseits der Museumstage gibt es für die Mitglieder des Eisenbahn- und Heimatvereins Erkrath-Hochdahl immer jede Menge zu tun. Der Bahnladen verschickt auf Anfrage und gegen Vorkasse ganzjährig Bücher und natürlich wird auch das ganze Jahr über restauriert und gebaut. “Sehr erfreulich für uns ist, dass wir neue Mitglieder gewonnen haben und es auch ganz junge Interessenten gibt”, berichtet uns Dr. Fellenberg und erklärt gleich auch, dass der Verein damit wieder neue Fachkenntnisse, etwa im Bereich Elektrik, hinzugewonnen hat. Auch zwei Schüler sind jetzt öfter mit an Bord. Der eine ist Enkel eines Mitglieds (Maler im Ruhestand) und der andere hatte vor einiger Zeit neugierig durch die Scheibe an der Werkstatt geschaut und folgte der Einladung ‘sich drinnen einmal umzusehen’. Seit dem kommt er öfters und wer weiß, vielleicht ist er ja auch eines Tages offizielles Mitglied. Das beide gerne selbst mit anpacken und helfen, ist für den Verein umso erfreulicher.

Der Messwagen auf dem Wartegleis. Foto: Lutz Wulfestieg

Zu tun gibt es immer etwas. So will ein Mitglied die Draisine wieder flott machen, während andere mit Hochdruck am alten Messwagen arbeiten, denn der soll bis Ende dieses Jahres restauriert sein. Und dann gibt es ja noch das etwa fünfeinhalb Meter lange Modell der Steilbahnstrecke, das dringend ‘überholt’ werden müsste. Das Modell ist eine Leihgabe des Berliner Verkehrsmuseums. 1905 oder 1906 gebaut, hat es einige Kriegsschäden davon getragen. Schon lange wollte der Verein es zumindest soweit wieder herrichten, dass es Museumsbesuchern präsentiert werden kann. “Wir haben uns im Rahmen der regionalen Kulturförderung um eine entsprechende Förderung beworben”, erzählt Fellenberg. Voraussetzung für die Förderung war allerdings der Nachweis, dass die Leihgabe noch für mindestens 10 Jahre in Erkrath-Hochdahl verbleibt. Eine Restauratorin in Köln hat Vorschläge zur Restaurierung unterbreitet, denen die Berliner erst zustimmen mussten. Das ist inzwischen geschehen und Ende Januar erhielt der Verein die Förderzusage. Jetzt ‘reist’ das Modell erst einmal nach Köln. Zu Saisonstart 2023 soll es dann den Besuchern unter einer Schutzhaube aus Acrylglas präsentiert werden.

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