Der erste Schultag in Benrath

von Ria Garcia

Erster Schultag in Benrath. Foto: Stadt Erkrath

Für die rund 1.200 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Realschule Hochdahl ging es heute morgen erstmals mit dem Schulbus zur vorläufigen Schulstätte (Schloß-Gymnasium) an der Hospitalstraße Benrath.

In Akkordzeit hatte der städtische Bauhof auf der Sedentaler Straße eine Busspur mit Haltestelle eingerichtet, damit die Busse problemlos im Bereich der Rankestraße halten können, um die Schüler aufzunehmen und mittags wieder abzusetzen. In zwei Schichten (für die Hälfte der Schüler beginnt und endet der Unterricht eine Stunde später) steuern die sechs Gelenkbusse der Rheinbahn, die den Schulbusbetrieb ermöglichen, die Busspur an. Jeder Gelenkbus fasst rund 100 Schülerinnen und Schüler. Das klappte heute am ersten Tag des wiederaufgenommenen regulären Schulbetriebs nach dem Brand gut.

In Benrath wartete ein hohes Empfangskomitee, bestehend aus der Schulministerin Dorothee Feller, dem Regierungspräsidenten der Bezirksregierung Düsseldorf, Thomas Schürmann, Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und natürlich Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz, der es nicht versäumte sich für die schnelle interkommunale Hilfe zu bedanken. Möglich wurde diese, weil das Schloß-Gymnasium erst Anfang des Jahres in einen Schulneubau umgezogen war. Auch die dort noch verbliebene Realschule, deren Schüler die Hochdahler Schüler heute morgen willkommen hießen, soll im Sommer in einen Neubau umziehen.

Begrüßt wurden die Schüler dann auch durch Ministerin Feller, Oberbürgermeister Keller und Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz. „Ich bin stolz, dass wir unserer Nachbarstadt hier so schnell, unbürokratisch und großzügig helfen konnten. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die hier mit Solidarität zusammengearbeitet und es dadurch ermöglicht haben, dass wir heute alle Schülerinnen und Schüler aus Erkrath herzlich an ihrem neuen Standort willkommen heißen können“, ergriff Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller das Wort.

„Es ist kaum in Worte zu fassen, was es bedeuten muss, wenn Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und alle anderen, die am Schulleben beteiligt sind, von einem auf den anderen Moment einen vertrauten Ort des Lernens, Lehrens, Lebens und Miteinanders verlieren“, drückte Ministerin Feller aus, was wohl viele in Anbetracht der Brandkatastrophe denken und fühlen. Die enge Abstimmung zwischen der Stadt Düsseldorf und der Rheinbahn mit der Stadt Erkrath und der Bezirksregierung lobte sie als „wunderbaren Beleg für menschliches und unbürokratisches Verwaltungshandeln“. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche bedantke sich bei allen Beteiligten. „Die Schulgemeinden können an der Hospitalstraße gemeinsam in ihrer vertrauten Schulgemeinschaft einziehen, und erhalten so in dieser schwierigen Situation ein Stück Stabilität und Sicherheit.“

Auch Wiam Mansouri, Schülersprecherin der Realschule Hochdahl, richtet einige Worte
an die Mitschülerinnen und Mitschüler. Foto: Stadt Erkrath

Dank gab es auch aus Erkrath

„Wir sind froh über die schnelle und gute Lösung zum Wohle der Schülerinnen und Schüler und bedanken uns bei der Landeshauptstadt Düsseldorf und ihrem Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der Bezirksregierung Düsseldorf, der Rheinbahn und allen weiteren Beteiligten, die in den vergangenen Tagen ihre Hilfe angeboten oder tatkräftig unterstützt haben“, drückte Bürgermeister Christoph Schultz seinen Dank aus. In einer Ausnahmesituation wie dieser freue er sich sehr, dass man als Region zusammenstehe und dass die Schülerinnen und Schüler durch dieses Angebot weiterhin gemeinsam ein Schulzentrum besuchen können.

Realschulleiter Uwe Heidelberg gestand gegenüber den Medien, dass er sehr aufgeregt, aber auch erleichtert sei. „Also sehr gut geschlafen habe ich diese Nacht nicht. Mir sind so viele Gedanken durch den Kopf gegangen“, gesteht er. Der Empfang, den die Realschüler in Düsseldorf ihnen bereitet hätten, wäre ’sagenhaft‘ gewesen. „Hauptsache kein Distanzunterricht und alle können zusammenbleiben“, hatte die Schülersprecherin der Realschule, Wiam Mansouri, den zeitlichen Mehraufwand für den Schulweg nach Düsseldorf kommentiert.

Die Übergangslösung bis Februar 2026

45 kurzfristig nutzbare Unterrichtsräume hat die Landeshauptstadt Düsseldorf am ehemaligen Schloß Gymnasium zur Verfügung gestellt. Zum kommenden Schuljahr, wenn auch die Realschule in ihr neues Schulgebäude zieht, kommen noch einmal 25 Klassenräume dazu. So schnell, wie es in Erkrath gelang eine Busspur einzurichten, so schnell gelang es in Düsseldorf Benrath die Unterrichtsräume auszustatten und auch dabei gab es viel Unterstützung von unterschiedlichen Seiten.

Düsseldorfs und Erkraths Stadtverwaltungen standen in engem Austausch, sodass das notwendige Mobiliar und Material – vor allem Tische und Stühle, aber auch Digitalboards sowie weitere digitale Lehrmedien zum Schulstart in Benrath zur Verfügung standen. Das teils noch vorhandene Mobiliar in den Klassenräumen wurde – auch durch die hohe Solidarität anderer Schulen, die ebenfalls Mobiliar, das bei ihnen nicht mehr benötigt wird, zur Verfügung stellten – ergänzt. Damit alle Schüler auch vor dem Umzug der Realschule schon Platz finden, wurden Fachräume zu allgemeinen Unterrichtsräumen umfunktioniert.

Bis Februar 2026 muss die Stadtverwaltung Erkrath eine Lösung schaffen, die den Unterricht in Hochdahl bis zum Abriss und Neubau der beiden Schulen ermöglicht. Bürgermeister Christoph Schultz bezeichnete die Herausforderung angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt als Kraftakt. Auch ab Februar soll das Augenmerk darauf liegen, dass die Schülerinnen und Schüler an einem Standort unterrichtet werden können. Vermutlich kommen dann weitere Container zum Einsatz, wie es bereits einen mit zehn Klassenräumen an der Rankestraße gibt, der im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen aufgestellt wurde, um Ausweichmöglichkeiten zu haben.

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