Der Bürgermeister der Zukunft?

Erkrath.jetzt- Kandidatenumfrage/ Teil 2

Peter Knitsch - Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Gemeinsam mit den drei Bürgermeisterkandidaten Jörg Schintze (SPD), Christoph Schultz (CDU) und Peter Knitsch (Bündis 90/Die Grünen) haben wir einen sinnbildlichen Blick in die Glaskugel gewagt. Mit fünf Fragen möchten wir die Zukunft der Stadt Erkrath beleuchten.

Weiter geht es heute mit Peter Knitsch, der bei künftigen Entscheidungen berücksichtigen will, welche Folgen diese für unsere Kinder, Enkel und nachfolgende Generationen haben.

Wo sehen Sie Erkrath in fünf Jahren?

Das hängt sehr stark davon ab, wie die Wahlen am 13.September ausgehen und welche Richtung die Politik in Erkrath einschlägt. Ich wünsche mir, dass in den nächsten fünf Jahren Wirtschaft, Umwelt und solidarisches Miteinander in Erkrath zusammengeführt und zusammen gedacht werden. Das bedeutet etwa, dass der Grüngürtel rund um unsere Stadt nicht weiter zerstört wird, sondern wir die vorhandenen Gewerbegebiete nutzen und modernisieren. In fünf Jahren ist Erkrath dann nicht nur Fair-Trade-Stadt, sondern auch beim Klimaschutz weit vorangekommen, die Radwege sind weitgehend saniert, Busse und Bahnen fahren häufiger und zuverlässiger sowie die Ortsbusse kostenfrei. Satt ein neues Rathaus zu bauen, investiert die Stadt in unsere Schulen und Kindergärten und stattet diese besser aus. Vereine, Initiativen, Künstlerinnen und Künstler, ehrenamtlich tätige Menschen in allen Bereichen werden von Rat und Verwaltung stärker gefördert. Statt Bürgerbegehren und Bürgeranträge schroff zurückzuweisen werden die Menschen ernst genommen und an Entscheidungen nicht nur formal, sondern tatsächlich beteiligt, etwa durch Bürgerbefragungen bei wichtigen und umstrittenen Themen!

In einem Satz: 2025 ist Erkrath dann eine lebenswerte, lebendige Stadt, die ihrer Verantwortung für die Umwelt und zukünftige Generationen gerecht wird und engagierte Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen beteiligt!  

Wie möchten Sie den städtischen Haushalt stabilisieren? Wann kann Erkrath schuldenfrei sein?

Unsere Stadt gehört mit fast 1.800 € pro Kopf der Bevölkerung zu den steuerstärksten Kommunen in ganz NRW. Trotzdem müssen wir Prioritäten setzen und können uns weder teure Prestigeprojekte oder Kostenexplosionen wie bei der geplanten Feuerwache am Cleverfeld von ursprünglich veranschlagten 13 Mio. auf heute schon fast 40 Mio. Euro nicht leisten. Wenn diese Punkte beherzigt werden, sieht die Finanzsituation der Stadt gar nicht so schlecht aus. Richtig ist allerdings, dass den Kommunen nicht immer weitere Aufgaben von Bund und Land auferlegt werden dürfen, ohne das dafür auch die Kosten übernommen werden.

Wie sieht die Verwaltungsarbeit der Zukunft aus? 

Team- und bürgerorientiert! Digitalisierung ist wichtig, aber nicht alles – der persönliche Kontakt zu den Menschen muss erhalten bleiben. Und Bürgerinnen und Bürger werden stärker in Entscheidungen einbezogen, sie fallen nicht von „oben herab“, sondern der Kontakt muss auf Augenhöhe erfolgen. In vielen Fällen passiert das schon heute, in der Erkrather Verwaltung arbeiten nach meiner Erfahrung als Bürger und Ratsmitglied ganz überwiegend kompetente, engagierte und freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber noch besser geht immer!

Wie interpretieren Sie „Zukunft“ in Bezug auf die Stadt Erkrath?

Bei Entscheidungen zu berücksichtigen, welche Folgen diese für unsere Kinder, Enkel und nachfolgende Generationen haben. Die Bebauung der Neanderhöhe und anderer Flächen, unterlassener Klimaschutz und vieles mehr mag kurzfristig vorteilhaft erscheinen (nicht mal das ist sicher!), mittel- und langfristig ist dies verantwortungslos! Wir sollten da viel stärker auf Fridays for Future und andere Jugendbewegungen hören!

Angenommen, Sie werden Bürgermeister: Worauf freuen sie sich zukünftig?

Auf noch mehr Kontakte mit vielen Menschen in unserer Stadt und die Chance, mit ihnen zusammen Gegenwart und Zukunft in unserem Gemeinwesen zu gestalten. An meiner Tätigkeit als Staatssekretär habe ich dies und auch die Zusammenarbeit mit den vielen Kolleginnen und Kollegen im Ministerium besonders geschätzt.

1 Kommentar

  1. Einzige Partei mit einem wirklich detaillierten, durchdachten und nachvollziehbaren Maßnahmenplan in Form eines Wahlprogrammes.

    Radweg statt Rathaus. Leerstände füllen statt neue Leerstände zu bauen. Alle gemeinsam statt jeder für sich.

    Bitte genau so umsetzen. Dankeschön. Erkrath erwacht.

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