![Gruppenbild Fahrraddemo](https://erkrath.jetzt/wp-content/uploads/2023/10/Gruppenbild-Fahrraddemo-678x381.jpg)
Am Samstag demonstrierten rund 2.500 Menschen in Haan für den Erhalt des von der Schließung betroffenen Krankenhauses zum 31. Januar 2024, wie die Kplus Gruppe angekündigt hat. Aus Erkrath machten sich ebenfalls zahlreiche Unterstützer in die Nachbarstadt aus.
Zu einer gemeinsamen Anfahrt mit dem Fahrrad hatten Bündnis90/Die Grünen sowie die BmU aufgerufen. So startete eine Gruppe von 15 Mitfahrenden unter der Begleitung von Jörg Pieper vom ADFC Haan, der auch Mitglied des Stadtrats in der Nachbarstadt für die Grüne Alternative Liste ist. Er war mit dem Lastenfahrrad angereist, um auf dem Hochdahler Markt noch Passanten zu einer Unterschrift gegen die Schließung zu bewegen und die Gruppe dann mit seinem Lastenrad zur Kundgebung vor der Haaner Stadtbücherei zu begleiten.
Auch per Bus und Auto reisten Fürsprecher für den Erhalt an
Pieper wusste zu berichten, dass sich bereits ab 12h Demonstrationsteilnehmer, darunter zwei Traktoren und zwei Leichenwagen, am betroffenen Krankenhaus zusammen mit betroffenen Mitarbeitern gesammelt hatten und im Moment durch die Stadt zum zentralen Kundgebungsplatz ziehen würden. Einige Passanten, die auf oder von ihrem samstäglichen Einkauf an der Gruppe vorbeikamen, leisteten ihre Unterschrift auf den vorbereiteten Listen und unterhielten sich mit den Teilnehmenden des Fahrradkorsos. Darunter befanden sich verschiedene Mitglieder des Rates: Peter Knitsch, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Andrea Knitsch, ebenfalls von den Grünen, Detlef Ehlert, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat und im Kreistag, sowie Bernhard Osterwind, Vorsitzender, und Marcel Stritzelberger, beide von der BmU.
Als die Gruppe sich kurz vor 13h in Bewegung setzte, hatte sie die Anzahl für eine „critical mass“ erreicht, einer Gruppe von nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern, hier Fahrräder, die z. B. Kreuzungen durch einen von ihnen sperren können, um alle Teilnehmenden hintereinander hinüberzulassen. So erreichten die Erkratherinnen und Erkrather den Demo-Platz und schlossen sich dort den Menschen an, die ihre Forderung nach dem Erhalt des Krankenhauses Ausdruck verliehen.
Mit dem Bus war Sonja Thompson vom „Nachrichten Club“ zusammen mit einigen Mitgliedern mit Flüchtlingshintergrund angereist. Sie nutzen samstags das Angebot, in einem Online-Format, ihren deutschen Wortschatz zu verbessern, indem sie über nationale und internationale Politik sowie gesellschaftsrelevante Themen gemeinsam diskutieren. „Es ist wichtig, dass die Menschen, die zu geflohen sind, auch erfahren, was bei uns im Land passiert, was auch Auswirkungen auf ihr Leben hat. Daher sind sie und ich heute hier“, so Sonja Thompson, die den Konversationskurs gemeinsam mit ihrer Mutter, Irene Thompson, gratis und ehrenamtlich anbietet.
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Ausführliche Informationen und Hintergründe zu den aufgrund der Insolvenz der Kplus-Gruppe angekündigten Schließungen der drei Krankenhäuser in Haan, Hilden und Solingen finden sich in diesem früheren Artikel.
Wer ein Krankenhaus nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betreibt, zeigt sein gieriges Gesicht. Ich kann nicht verstehen, dass nicht die katholische Kirche als Eigentümer mindestens für einen übergangszeitraum die Finanzierung sicherstellt und/oder der Kreis oder das Land sich am Krankenhaus beteiligt. Man schließt ja auch keine Polizeiwache, weil es sich nicht rechnet.