
Mettmann | Am Dienstag, 25. Februar, 18:30 Uhr, lädt der Caritasverband für den Kreis Mettmann ein zu einem Vortrag über Anspruch und Realität der Menschenrechte.
Er findet statt in der Stadtbibliothek Mettmann, Am Königshof 13. Kurz nach der vorgezogenen Bundestagswahl wird Prof. Dr. Dr. Alexander Lohner in einem Vortrag mit anschließendem Publikumsgespräch die Lage der Menschenrechte in den Blick nehmen. Ausrichtende sind die Kampagne vielfalt. viel wert. im Fachdienst für Integration und Migration im Caritasverband und die Aktion Neue Nachbarn im Erzbistum Köln in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungshilfswerk Misereor und der Stadtbibliothek Mettmann.
Weltweit erstarken politische Strömungen, die Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit infrage stellen. Aktuell etwa erleben wir in erschreckendem Tempo, wie die neue US-Regierung die Vereinigten Staaten in eine Oligarchie überführen und die Rechte von Armen, Kranken, Migrant*innen und Angehörigen der LGBTQ+-Community hinwegfegen. Wir erleben seit Angela Merkels „Wir schaffen das“ im Jahr 2015 und der Corona-Pandemie, mit den Kriegen in der Ukraine und in Nahost eine zunehmende Radikalisierung und Entsolidarisierung, auch in unserer Gesellschaft, die viele nicht für möglich gehalten haben. Die Ereignisse im Wahlkampf im Januar 2025 stehen dabei in krassem Gegensatz zu den daraufhin folgenden zahlreichen Demonstrationen, bei der rund 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland die Einhaltung von Menschenrechten und -würde fordern – weil sie sie für bedroht halten.
Eine Gesellschaft im Krisenmodus benötigt Normen und Werte, die unantastbar sind und unbedingt gelten. Im Grundgesetz sind die Menschenrechte in Artikel 1 verbürgt. „Verbriefte“ Menschenrechte sind laut Prof. Dr. Dr. Lohner aber immer nur ein Anfang. Es sei ein Alarmzeichen, wenn die universelle Geltung der Menschenrechte oder einzelne Menschenrechte indirekt oder ausdrücklich in Frage gestellt werden. So stellen Politiker*innen und Bürger*innen in den Ländern der Europäischen Union etwa das Recht auf Asyl in Frage und schotten sich gegenüber flüchtenden Menschen ab. Zugleich regen sich in Deutschland auch Stimmen, die Grundrechte wie die Mindeststandards der lebensnotwendigen Versorgung bedürftiger Bürger*innen, etwa das Bürgergeld, unterminieren wollen.
Prof. Dr. Dr. Lohner studierte Philosophie, katholische Theologie und Psychologie und lehrt an den Universitäten in Berlin, München und Kassel unter anderem Angewandte Ethik. Zugleich ist er tätig für das Entwicklungshilfswerk Misereor, das diesen Abend fördert.
Die Teilnahme an dem Vortrag ist kostenfrei; verbindliche Anmeldungen per Mail an vielfalt@caritas-mettmann.de sind erforderlich.
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